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Hitzestressanalysen

Ausgangslage

Der voranschreitende Klimawandel wird zu einer deutlichen Zunahme an Hitzewellen mit Temperaturen von über 30 Grad während des Tages und über 25 Grad während der Nacht (tropische Nächte) führen (IPCC, 2021). Damit verbunden ist ein drastischer Anstieg der Hitzebelastung auf schutzbedürftige Personen, insbesondere in Städten. Viele Studien haben gezeigt, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen anfälliger für Hitzestress sind, darunter ältere Menschen, Kleinkinder oder Menschen mit chronischen Krankheiten. Für Österreich weist das AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH) Hitze-Mortalitätsmonitoring (die Anzahl der Todesfälle bezogen auf die Gesamtanzahl der Personen) für den Zeitraum 2016 bis 2020 durchschnittlich 225 Hitze-assoziierte Tote pro Jahr aus.

In urbanen Gebieten wird die Hitzeproblematik durch den städtischen Wärmeinseleffekt im Allgemeinen weiter verschärft.

Graz spezifische Auswertungen

Für das Grazer Stadtgebiet werden im Rahmen des Klima-Informationssystem (KIS) besonders stark belastete Hitzstressorte erfasst.

Um entsprechende Folgewirkungen auf die Bevölkerung ableiten zu können werden auch sogenannte Vulnerabilitätsanalysen durchgeführt. Unter dem Begriff Vulnerabilität ist die "Verwundbarkeit/Verletzbarkeit" von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen gemeint. Insbesondere ältere Personen sowie Personen mit Behinderung und/oder gesundheitlicher Vorbelastung stellen aufgrund physiologischer Faktoren besonders vulnerable Gruppen hinsichtlich Hitzebelastung dar, ebenso Babys und Kleinkinder.

Ebenso sind Gruppen mit niedrigem Einkommen tendenziell in schlechter ausgestatteten Wohnungen beheimatet, die eher anfällig für Überhitzung sind, bzw. auch Personen in Wohnvierteln mit weniger öffentlichen Grünräumen und daher geringerem natürlichen Kühlungspotenzial.

Für das Stadtgebiet werden Verschneidungen der Ergebnisse der Stadtklimamodellierung mit sozioökonomischen Daten durchgeführt, um die Vulnerabilität der Bevölkerung gegenüber Hitze darzustellen und quantifizieren zu können.


Folgende Aspekte sollen adressiert werden:

  • Erstellung neuer detaillierter Vulnerabilitätskarten zu sensiblen Bevölkerungsgruppen
  • Modellierung von Zusammenhängen zwischen Morbidität (Verhältnis der Zahl der Erkrankten zu derjenigen der gesamten lebenden Bevölkerung) und Mortalität (Anzahl der Todesfälle bezogen auf die Gesamtanzahl der Personen) und Hitze für Graz
  • Bewertung der langfristigen Auswirkungen von Hitze auf Bevölkerung und Gesundheit in der
    Stadt Graz

Bürger:innen - Service

Mit der zuvor erwähnten Analyse und einem umfangreichen engmaschigen klimatologischen Messnetz könnten in weiterer Folge zielgerichte Maßnahmen und Warnungen abgeleitet werden:

  • frühzeitige Hitzewarnung (bei Hitzewellen) - Hitzewarnsystem
  • "Leuchttürme" für kühle Orte
  • Schutzmaßnahmen für kritische Infrastrukturbereiche
  • Vorausschauendes Wassermanagement

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