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Lager Liebenau: Wider das Vergessen

Ausstellung "Lager Liebenau" im GrazMuseum eröffnet

16.11.2018
Eröffnung Ausstellung "Lager Liebenau": Historikerin Barbara Stelzl-Marx, Stadtrat Günter Riegler, GrazMuseum-Direktor Otto Hochreiter (v. l.)

Mit der Ausstellung "Lager Liebenau" begibt sich das GrazMuseum auf die Spuren der NS-Vergangenheit. Ein Stück finsterer Geschichte, die viele Menschenleben gefordert hat. 1940 für 5.000 Personen angelegt waren 1943 hier Zwangsarbeiter für die Steyr-Daimler-Puch-Werke gefangen. 1945, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, war das Lager Zwischenstation der ungarischen Juden auf ihren Todesmärschen vom "Südostwall" zum KZ Mauthausen. Dutzende überlebten das Lager Liebenau nicht, mindestens 34 Menschen wurden erschossen und in Massengräbern verscharrt. "Nun haben wir einen dunklen Fleck in der Geschichte sichtbar gemacht", betonen Historikerin Barbara Stelzl-Marx vom Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung und GrazMuseum-Direktor Otto Hochreiter anlässlich der Eröffnung am 14. November. In vier Räumen wird das Schicksal der Zwangsarbeiter gezeigt - eine Darstellung, die höchst betroffen macht, wie auch Kulturstadtrat Günter Riegler betonte: "Diese Ausstellung bringt zum Ausdruck, dass sich die Stadt Graz ihrer Vergangenheit als 'Stadt der Volkserhebung' stellt und dunkle und erschütternde Bereiche ihrer Vergangenheit, wie es das ehemalige NS-Lager Graz-Liebenau darstellt, konsequent aufarbeitet. Die fundierte wissenschaftliche Aufarbeitung der Fakten, insbesondere der Funde, wie sie jetzt präsentiert werden, stellt einen wichtigen Teil der historischen und moralischen Verantwortung der Stadt Graz dar und beantwortet auch die diffizile Frage nach einem pietätvollen Umgang mit den belasteten Flächen bei gleichzeitiger Wahrung des Andenkens für die Nachwelt. Ich danke Barbara Stelzl-Marx und Otto Hochreiter für diese so wichtige und hervorragende Ausstellung!"

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Ihre Kommentare (1)

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  • Peter Oberleitner, 23.11.2018,
    Lager Liebenau

    Die Aussage, dass diese Ausstellung "die diffizile Frage nach einem pietätvollen Umgang mit den belasteten Flächen bei gleichzeitiger Wahrung des Andenkens für die Nachwelt beantwortet" ist insofern absurd, als dass diese bekanntlich am 08. April endet. Es gibt schockierend viel Grund zur Annahme, dass immer noch die Leichen von NS-Opfern dort unter der Erde liegen und es ist denkunmöglich das mit diesem Wissen einfach Wohn- oder Spielflächen darüber gebaut werden. Das könnte nicht anders als unzivilisiert und barbarisch genannt werden.