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SozialCard: Weihnachtsbeihilfe für 8.984 Haushalte

19.11.2018
FPÖ-Klubobmann Armin Sippel und Sozialstadtrat Kurt Hohensinner bei der Präsentation der SozialCard-Reform.
FPÖ-Klubobmann Armin Sippel und Sozialstadtrat Kurt Hohensinner bei der Präsentation der SozialCard-Reform.© Stadt Graz/Fischer

Die Evaluierung und Reform der Grazer SozialCard ist einer der großen Meilensteine für die schwarz-blaue Stadtkoalition. „Die SozialCard ist ein wichtiger Beitrag der Stadt Graz zu einem funktionierenden Sozialsystem. Als Sozialstadtrat ist es mir besonders wichtig jene zu unterstützen, die sich nicht selbst helfen können", so Sozialstadtrat Kurt Hohensinner, „unser Auftrag an die SozialCard ist nicht nur jener, finanzielle Hilfestellungen zu geben, sondern vor allem auch Menschen mit geringem Einkommen ein möglichst großes Maß an gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen." Zum zweiten Mal wurde nun für eine der finanziellen Transferleistungen im Rahmen der SozialCard eine Online-Beantragung durchgeführt. Zum ersten Mal wird heuer die Weihnachtsbeihilfe nicht in Geldform überwiesen, sondern mittels zweckgebundenen Sachgutscheinen versandt.

Niederschwellige Online-Beantragung

Von 1. Bis 16. November 2018 gab es dafür die Möglichkeit die Weihnachtsbeihilfe online auf der Website der Stadt Graz zu beantragen. „Für uns ist es besonders wichtig, dass die Antragsmöglichkeit modern und niederschwellig ist. Soziales darf für mich nicht heißen, dass sich Menschen um Almosen anstellen müssen", erklärt Hohensinner. Diese Online-Beantragung ist einfach und unkompliziert mit wenigen Schritten möglich, und konnte so einfach von zu Hause aus durchgeführt werden. Für die Anmeldung selbst mussten lediglich die SozialCard-Nummer sowie das Geburtsdatum eingegeben werden. Danach reichte ein Häkchen, um sich für die Weihnachtsbeihilfe anzumelden.

Gute Bilanz: Mehr Anträge als bei Energiekostenzuschuss

Im Rahmen der separaten Beantragung wurden 8.984 Anträge abgegeben. 4.134 davon waren unbefristete SozialCard-Besitzer. Diese, also jene Personen bei denen keine Veränderung der Einkommenssituation zu erwarten ist, hauptsächlich Mindestpensionisten, sind von der separaten Antragstellung explizit ausgenommen. Das bedeutet über das Online Portal wurden 4.850 Beantragungen abgeschickt. Wer mit dem Onlinesystem Probleme hatte, konnte sich im Sozialamt oder bei den Servicestellen der Stadt Hilfestellung holen. „Die Zahlen zeigen, dass unglaublich viele Menschen die neue Beantragung genutzt haben", zieht der Sozialstadtrat eine sehr zufriedenstellende Bilanz, „es bewahrheitet sich, dass nicht immer alle SozialCard Bezieher auch alle Zuschüsse benötigen und beantragen. Gleichzeitig sieht man, dass auch die Weihnachtsbeihilfe in Gutscheinform gut angenommen wird. Wir haben sogar mehr Beantragungen, als beim Energiekostenzuschuss im Frühjahr." Der Energiekostenzuschuss wurde 8.140 Mal ausbezahlt, 4.715 Online-Anträge und 3.425 unbefristete Bezieher. Im Vergleich bedeutet das ein Plus von rund 3 Prozent bei den Online-Anträgen bzw. von 10 Prozent bei den Beziehern gesamt. „Die Einführung der separaten Antragstellung war und ist ein wichtiger Schritt und entspricht auch unserem Menschenbild, dass jeder Mensch als vollwertig angesehen wird. Es ist aus unserer Sicht möglich und legitim,  eine aktive Handlung von Seiten der Bezieher für den Erhalt von Sozialleistungen einzufordern", so Hohensinner, „mit dem neuen Gutscheinsystem können wir nun auch sicherstellen, dass das Geld dort ankommt, wo es wirklich hin soll und widmungsgemäß verwendet wird." Der Erwerb von Alkohol, Tabak und Glücksspiel wurde dezidiert ausgeschlossen.  

Über 200 Einlösestellen

Die Gutscheine werden Anfang Dezember an die SozialCard-Bezieher per Post zugesandt. Nachdem es die Premiere für das Gutscheinsystem ist, wird dieses Mal auch ein aktuelles Verzeichnis der Einlösepartner mitgeschickt. Insgesamt gibt es in Graz rund 220 Einlösestellen, zum Beispiel von Lidl über Sorger und Auer, bis hin zu H&M, Libro und Pagro. Die Beträge bleiben auch in Gutscheinform unverändert. Jeder Haushalt bekommt 50 Euro, ab dem 4. Kind 10 Euro zusätzlich pro Kind.

Michael Wildling

 

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Ihre Kommentare (3)

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  • winter, 23.10.2020,
    gutscheine

    also diese Gutscheine bringen nicht wirklich was es ist ja für leute die kein Geld haben...oder wenig - was sollen die dann mit Luxus...wie reisen etc. gebt denen aufs Konto das Geld denn wenn einer von der MRe leben muss ist das eh das letzte; mitdenken tut weh...
  • Elisabeth Gollob, 8020 Graz, 14.12.2018,
    Weihnachtsgutscheine 2018!!!

    Ich habe mich anfänglich sehr über die Gutscheine gefreut. Ich bin 86 Jahre alt und dem entsprechend schon ziemlich gebrechlich. Was soll ich mit Hanf, Jachten, Reisen oder Mc.Donald. Ich hätte mich gefreut über Gutscheine von Billa, Hofer oder Taxi (um zu Weihnachten zum Grab meiner Lieben am Steinfelfriedhof zu kommen). Wahrscheinlich muß man erst selbst hilfsbedürftig sein, um sich in die Lage derer zu versetzen! Ich bin zwar nicht undankbar, aber der Meinung, STEUERGELD gehört mit Bedacht verwendet!!
  • Eva Celik, 10.12.2018,
    Gutscheine

    Ich finde die Gutscheinaktion toll, ist aber meiner Meinung nach unausgegoren bzw. nicht gut durchdacht. Ich habe meine Gutscheine heute erhalten und festgestellt, dass die von der Fa. Sodexo angebotene Einlösungsmöglichkeiten vollkommen daneben sind. Die Möglichkeiten für den Einkauf von Lebesmittel sind unzureichend, kein Hofer, kein Spar DM, Bipa usw. dafür aber Tui, Yachtcharter usw. Was denken Sie? Leute die wie ich auf solche Gutscheine angewiesen sind, interessieren sich sicher nicht für Reisen und Yachten sondern für den Gebrauch des täglichen Lebens.
    Auch Mc-donalds ist fast eine Seite vertreten, sicher die älteren Leute, und das sind sicher sehr viele, können sich nichts schöneres vorstellen als Gutscheine für McDonalds zu verwenden.
    Ich lebe zusammen mit meinem Partner von 863 Euro im Monat, davon muss Miete Strom bezahlt werden und ich bin sicher es geht vielen anderen ebenso.
    Mein Lebensgefährte hat in Österreich gearbeitet, er ist deutscher Staatsbürger bekommt daher hier keine Mindestsicherung. Am Sozialamt wurde uns gesagt er solle doch nach Deutschland zurückgehen. Wahrscheinlich sollte ich gleich mit ihm mitgehen da wir ja bereits 16 Jahre zusammen leben finde ich eine solche Äußerung schlicht und einfach unqualifiziert.
    Der langen Rede kurzer Sinn, ich habe mich über die Gutscheine gefreut, aber als ich die Einlösemöglichkeiten gesehen habe ist die Freude Enttäuschung gewichen. Sie brauchen darüber nicht stolz sein, sondern hätten besser recherchieren sollen wer solche Gutscheine beantragt und wirklich braucht
    Mit freundlichen Grüßen
    Eva Celik
    Augasse 114
    8051 Graz
    06643621618

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