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30.000 Pinselstriche für gelebtes Miteinander

Mit der "Bridge of Unity" ein Zeichen setzen

17.06.2019

Es war ein farbenfroher Auftakt, den der Grazer Künstler Tom Lohner gemeinsam mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Startschuss der Kampagne „Bridge of Unity" setzte: Vom 17. bis zum 19. Juni sind alle Menschen eingeladen, mit ihrem persönlichen Pinselstrich eine zwölf Meter lange Brücke in ein buntes Kunstobjekt zu verwandeln, das symbolisch für das Verbindende zwischen den Menschen in Graz steht. Initiiert wird diese Aktion vom Grazer Stadtrat für Soziales, Bildung und Integration, Kurt Hohensinner: „Wir haben Menschen aus rund
160 Nationen in unserer Stadt, unzählige Religionen und Sprachen. Gemeinsam sind wir Graz und gemeinsam sind wir auch für ein gutes Miteinander verantwortlich. Dieses ist nicht selbstverständlich, sondern wir müssen jeden Tag daran arbeiten. Alle, die an dieser Brücke mit malen werden, machen die ‚Bridge of Unity‘ zu einem großen Ganzen, das als Symbol für die ganze Stadt wirkt."

Bridge of Unity: 30.000 Pinselstriche für ein gelebtes MiteinanderBridge of Unity: 30.000 Pinselstriche für ein gelebtes MiteinanderBridge of Unity: 30.000 Pinselstriche für ein gelebtes MiteinanderBridge of Unity: 30.000 Pinselstriche für ein gelebtes Miteinander

Gesamtkomposition von Künstler Tom Lohner

Zugänglich für die gemeinsame Kunstaktion ist die „Bridge of Unity" vom 17. bis zum 19. Juni im Zeitraum zwischen 10 und 16 Uhr in der Remise der Holding Graz Linien in der Steyrergasse 113. Für die künstlerische Gesamtkomposition ist der Grazer Tom Lohner verantwortlich. „Gemeinsam mit allen Mitwirkenden werden wir aus vielen unterschiedlichen Pinselstrichen ein harmonisches Ganzes schaffen", so Lohner. Wie die Brücke am Ende aussehen wird, entscheiden somit die gut 30.000 Pinselstriche, die noch gemalt werden. Zahlreiche Personen aus vielfältigen Lebensbereichen und Erfahrungen beteiligen sich an dieser Aktion: ob jung oder alt, groß oder klein, mit verschiedener ethnischer Herkunft, mit unterschiedlicher Glaubens- und Weltanschauung, ob schwul, lesbisch, hetero, transgender, ob mit oder ohne Beeinträchtigung.

Zu viele Mauern, zu wenig Brücken

Daniela Grabovac, Antidiskriminierungsstelle
Daniela Grabovac, Antidiskriminierungsstelle© Stadt Graz/Fischer

„Als Antidiskriminierungsstelle Steiermark stellen wir leider ganz nach Isaac Newton fest ‚Die Menschen bauen zu viele Mauern und zu wenig Brücken‘ - die Basis für ein wertschätzendes Miteinander sollten Respekt und Verständnis für die anderen und für sich selbst bilden. Diese Grundprinzipien sollten in einer pluralistischen Gesellschaft gelebt werden", sagt
Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark. „Im gemeinsamen Tun und Bemalen wird sichtbar, welche Bedürfnisse innerhalb der Gesellschaft und insbesondere der Schaffenden berücksichtigt werden sollten. Es soll aber auch Raum für persönliche Entfaltung und den eigenen Esprit geboten werden. In gemeinsamer Kreativität soll verantwortungsbewusst zusammengearbeitet und die Brücke als ein verbindendes Symbol des Miteinanders gestaltet werden." Die Brücke selbst soll nach der Fertigstellung im öffentlichen Raum aufgestellt werden. Zum Einsatz für eine sozialintegrative Idee kommt diese Brücke übrigens nicht zum ersten Mal. Schon 2014 stand sie als „Herzensbrücke" - und ganz in der Farbe Rot - zuerst am Eisernen Tor und danach am Mariahilferplatz.

Kurt Hohensinner, Grazer Stadtrat für Soziales, Bildung und Integration

Stadtrat Kurt Hohensinner
Stadtrat Kurt Hohensinner© Stadt Graz/Fischer

„Wir haben Menschen aus rund 160 Nationen in unserer Stadt, unzählige Religionen und Sprachen. Gemeinsam sind wir Graz und gemeinsam sind wir auch für ein gutes Miteinander verantwortlich. Dieses ist nicht selbstverständlich, sondern wir müssen jeden Tag daran arbeiten. Als Stadt forcieren wir in diesem Bereich zahlreiche Initiativen und Projekte. Die Antidiskriminierungsstelle ist unser starker Partner, wenn es darum geht Diskriminierung, Verächtlichmachung und Hate Speech sichtbar zu machen und zu bekämpfen. Mit unseren Präventionsprojekten setzen wir vor allem bei den Jungen an, insbesondere in Schulen und Freizeitangeboten. Mit der ‚Bridge of Unity‘ wollen wir ein nach außen sichtbares Zeichen für das gelebte Miteinander setzen. So wie wir gemeinsam jeden Tag am Miteinander arbeiten müssen, so wird auch die Brücke gemeinsam gestaltet. 30.000 einzelne Handgriffe von Schülern, Künstlern, Ehrenamtlichen etc. machen die ‚Bridge of Unity‘ zu einem großen Ganzen, das als Symbol für die ganze Stadt wirkt. Vielen Dank an alle, die hier aktiv mitwirken."

Barbara Muhr, Vorstandsdirektorin Holding Graz

Holding Graz-Vorstandsdirektorin Barbara Muhr
Holding Graz-Vorstandsdirektorin Barbara Muhr© Stadt Graz/Fischer

„Diskriminierung kann jeden von uns im Alltag in unterschiedlicher Form, jederzeit und überall treffen. Da unsere Gesellschaft bunter und vielfältiger wird, nehmen leider auch diskriminierende Verhaltensweisen zu. Diesem
Trend treten wir in der Holding Graz und als Graz Linien durch verstärkte Information und Bewusstseinsbildung in allen Bereichen entgegen. So haben wir im Jahr 2013 bei der großen Kampagne ‚Zeig dein Gesicht gegen Diskriminierung‘ einen Bus zur Verfügung gestellt, der mehrere Monate im Grazer Stadtgebiet unterwegs war. Gerade für die Graz Linien mit ihren täglich mehr als 300.000 Fahrgästen ist das positive Miteinander in Bus und Straßenbahn besonders wichtig. Aus diesem Grund setzen wir unter dem Motto ‚Bus und Bim für alle‘ auch alles daran, den öffentlichen Verkehr für Bewegungseingeschränkte, Sehbehinderte, Gehörlose oder Stumme sowie Personen mit Lernschwierigkeiten bestmöglich zugänglich zu machen. Gemeinsam mit Stadtrat Kurt Hohensinner haben wir als Graz Linien diesbezüglich vor einigen Wochen eine vielbeachtete Kampagne mit Durchsagen an Haltestellen gestartet.

Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind als Botschafterinnen und Botschafter gegen jede Form der Diskriminierung unterwegs und die Graz Linien legen großen Wert darauf, die Kolleginnen und Kollegen in Kooperation mit Verbänden und Spezialisten regelmäßig zu schulen, damit sie mit Information und aktiver Begleitung vor Ort unterstützen können. Diesbezüglich haben Graz Linien eigene ‚Round Table‘- Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern von Behindertenverbänden eingeführt, in denen alle relevanten Themen diskutiert und auf ihre Praxistauglichkeit geprüft werden. Aus diesen Gründen ist uns die ‚Bridge of Unity‘ als gut sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung und für ein positives Miteinander ein Anliegen und wir stellen das Areal gerne für diese Idee zur Verfügung. Auch ich persönlich stelle mich daher gerne als Botschafterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark zur Verfügung."

Tom Lohner, Künstler

Tom Lohner, Künstler
Tom Lohner, Künstler© Stadt Graz/Fischer

„Eine Brücke steht natürlich immer für das Verbindende. Wer aufeinander zugeht und seinem Gegenüber begegnet, lernt Menschen auf Augenhöhe kennen. Eventuell vorhandene Vorurteile können so oft abgebaut werden, man sagt den Menschen ‚geht ein Licht auf‘. Dieses Licht setzen wir bei der Brücke als Glühbirne in Herzform künstlerisch um, darin leuchtet ein Draht mit der Botschaft ‚Unity‘. Mehr als 50 dieser Herzenslichter sind auf die Brücke gemalt, alle verbunden mit einem symbolischen Band. Als Künstler ist und war die Vielfalt der Menschen schon immer eine Inspiration für mich. Graz sendet mit der ‚Bridge of Unity‘ ein beispielgebendes Signal aus: Vielfalt und ein positives Miteinander sind das, was uns als Gesellschaft stark macht."

Joe Niedermayer, Vorsitzender der RosaLila PantherInnen

Joe Niedermayer, RosaLila PantherInnen
Joe Niedermayer, RosaLila PantherInnen© Stadt Graz/Fischer

„Gerade jetzt im ‚Pride Month‘, also jenem Monat, in dem die LGBT-Community ihre Diversität mit zahlreichen Veranstaltungen rund um die Welt, aber natürlich auch in Graz feiert, ist die ‚Bridge of Unity‘ ein besonderes Zeichen für eine gelebte Vielfalt - und zwar aller Menschen. Die Brücke steht als Symbol für das Verbindende. Ich bin der festen Meinung, dass Symbole wie dieses für uns als Gesellschaft wichtig sind. Sie sorgen für eine Alltäglichkeit und für eine Präsenz im öffentlichen Raum. Ich wünsche mir, dass die ‚Bridge of Unity‘ nicht nur symbolisch die Menschen vereinen wird."

Michael Wildling

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