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Sensibilisierung zur Barrierefreiheit

11.10.2019

Stadtregierung empfing SelbstvertreterInnen

Die gesamte Stadtregierung nahm sich Zeit, um sich mit SelbstvertreterInnen von "Selbstbestimmt Leben" auszutauschen.
Die gesamte Stadtregierung nahm sich Zeit, um sich mit SelbstvertreterInnen von "Selbstbestimmt Leben" auszutauschen. © Stadt Graz/Fischer

Einen ganz besonderen Besuch konnte die Grazer Stadtregierung am Freitag, den 11. Oktober 2019, im Rathaus in Empfang nehmen. VertreterInnen des Vereins "Selbstbestimmt Leben" waren zu Gast und erzählten der politischen Spitze von ihrem Alltag. Der Tenor unisono: Graz ist beim Thema Barrierefreiheit gut auf Kurs, es gilt jedoch stets Bewusstseinsbildung zu betreiben und neue Maßnahmen zu setzen. Eine Vielzahl der geplanten Aktivitäten wurden von Wolfgang Palle, städtischer Beauftragter für Menschen mit Behinderung, im Aktionsplan für ein barrierefreies Graz zusammengefasst. 

Das sagen die StadtregiererInnen nach dem Selbstversuch

Nach einem intensiven Austausch war die Zeit für die Politiker gekommen, die Einschränkungen der SelbstvertreterInnen am eigenen Leib zu erfahren. Die Mitglieder des Stadtsenats testeten dabei die Fortbewegung im Rollstuhl, eine Brille, die Sehbeeinträchtigung simuliert und einen "Altersanzug", der die eingeschränkte Mobilität im Alter nachstellt. Dies erweiterte bei einigen das Bewusstsein zum Thema Barrierefreiheit noch stärker.

Bürgermeister Siegfried Nagl: „Ich habe eine Brille ausprobiert, die mir noch Licht und Schatten gegeben hat. Mithilfe eines Blindenhundes wurde ich sicher in mein Büro geleitet. Es ist beeindruckend zu sehen, wie blinde Menschen sich im Rathaus zurechtfinden. Wir sind eine Vorbildstadt, wenn es um Barrierefreiheit geht und das wollen wir auch bleiben."

Vizebürgermeister Mario Eustacchio: „Man kann selbst gar nicht erahnen, wo die Problemstellungen im täglichen Leben liegen. Es ist ganz wichtig, sich das bewusst zu machen und als Stadt dann auch in die baulichen Überlegungen einfließen zu lassen. Darum ist der Austausch mit Menschen mit Behinderung so wichtig für uns."

Stadtrat Kurt Hohensinner: Wir in der Stadtregierung sind für verschiedenste Umsetzungen zuständig. Darum ist es sehr gut, wenn wir alle nachfühlen können, warum eine Barrierefreiheit für verschiedene Gruppen mit Einschränkungen wichtig ist. Ich würde mich freuen, wenn es eine ähnliche Aktion auch für VerwaltungsmitarbeiterInnen und den Gemeinderat geben würde.

Stadtrat Günter Riegler: „Man muss froh und glücklich sein, dass man gesund ist. Ich freue mich aber sehr, dass die Stadt Graz im Bereich der Barrierefreiheit sehr vorbildhaft am Weg ist und eine hohe Sensibilität dafür hat. Bewusstseinsbildung ist trotzdem immer erforderlich."

Stadträtin Elke Kahr: „Ich habe den Weg, den ich seit 14 Jahren täglich gehe, nicht sehend zwar geschafft, musste mich dabei jedoch sehr anstrengen. Es erfordert eine hohe Konzentration."

Stadtrat Robert Krotzer: „Beim Selbstversuch im Rollstuhl, habe ich schon beim Weg durchs Rathaus gemerkt, welche Kleinigkeiten zum Hindernis werden können. Dabei haben wir hier das Glück, dass vieles mitgedacht wurde. Das ist nicht überall der Fall. So ein Selbstversuch ist definitiv eine Erfahrung, die neue Einblicke gibt."

Stadträtin Judith Schwentner: „Ich bin das erste Mal in einem Rollstuhl gesessen. Man kann es sich vorher gar nicht vorstellen, wie mühsam das ist. Man hat die Barrieren nicht im Blickfeld. Es ist dringend notwendig, in unserer Arbeit diese Barrieren mitzudenken."

Bürgermeister Siegfried Nagl testet die Sehbehinderungsbrille.Bürgermeister Siegfried Nagl testet die Sehbehinderungsbrille.Bürgermeister Siegfried Nagl testet die Sehbehinderungsbrille.Stadträtin Elke Kahr bahnt sich den Weg in ihr Büro.Stadträtin Judith Schwentner überprüft die Barrieren auf den Weg in ihr Büro.Stadträtin Judith Schwentner überprüft die Barrieren auf den Weg in ihr Büro.Stadtrat Robert Krotzer überzeugt sich von der Barrierefreiheit im Rathaus.Stadtrat Günter Riegler beim Versuch, sich im Rollstuhl mit Akten durch das Rathaus zu bewegen.Stadtrat Kurt Hohensinner mit einem Anzug, der mit Gewichten die Bewegungseinschränkungen von alten Menschen nachstellt.

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