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Nicht wegschauen! Drücken! Leben retten!

16.10.2019

Taktvolle Wiederbelebung

 

Dass der Radetzky-Marsch (gespielt von der Polizeimusik Burgenland) ein guter Taktgeber für die Herzdruckmassage ist, zeigten Horst Scherkl, Klaus Gstirner, Geza Gemes, Bürgermeister Siegfried Nagl, Landespolizeidirektor Gerald Ortner und Univ. Prof. Gerhard Prause synchron und sehr beherzt vor.

Herzensangelegenheit

Dass jede Sekunde zählt, wenn der Notfall eintritt, dessen waren sich Bürgermeister Siegfried Nagl, Landespolizeidirektor Gerald Ortner, Notfallmediziner Geza Gemes, Klaus Gstirner vom Verein Gemeinsam Sicher sowie Med-Univ- Prof. Gerhard Prause - vor allem aber Horst Scherkl, der Dank beherzter Erste-Hilfe-Maßnahmen heute noch am Leben ist.

Siegfried Nagl: „Ich bin dankbar, dass am Tag der Wiederbelebung so viele Grazerinnen und Grazer mit nützlichen Tipps und Übungsmöglichkeiten ausgestattet werden, damit sie im Fall des Falles den Mut haben hinzuschauen, hinzugreifen und zu helfen. Hinter uns stehen 18 Schaufensterpuppen. Sie stehen für 18 Menschen, die heuer überlebt hätten, wenn man rechtzeitig eingegriffen hätte. Wir als Stadt haben mittlerweile an 270 Stellen Defis installiert, und wir bauen weiter aus. Wir haben auch eine eigene App ins Leben gerufen, anhand derer man sieht, wo der nächste Defi ist. Ohne die Hilfe aller Einsatzorganisationen, der Notfallmediziner, hunderter Freiwilligen des Roten Kreuzes, die Tag und Nacht ihren Dienst tun oder der vielen Studierenden, die uns am heutigen Tag mit nützlichen Tipps Mut machen zu helfen, würde es aber nicht gehen."

Und wie das ausschaut, wenn der Ersthelfer, als eben erstes Glied einer Rettungskette, schnell reagiert, erzählte Horst Scherkl, der vor viereinhalb Monaten selbst betroffen war: „Es war ein wunderschöner Sommertag, ich habe mit einem meiner Söhne gerade Pause gemacht, weil wir vorher Tischtennis spielten und es war scheinbar alles in Ordnung, doch wie ein Blitz aus heiterem Himmel setzte mein Herz aus. Mir war weder warm noch kalt, es war weder dunkel noch hell, ich hatte nur ein Gefühl von Frieden. Was bis zu meinem Erwachen nach der OP geschah, daran habe ich keine Erinnerung. Mir wurde nur erzählt, dass ich plötzlich vornüber kippte, zwetschkenblau anlief und meine Lippen und Ohren dunkelviolett wurden. Mein Sohn Florian rief sofort 144, schaltete auf Lautsprecher und begann nach den Anweisungen der Rettung mit der Herzdruckmassage, meine Frau mit der Beatmung. Ohne ihr schnelles Eingreifen, würde ich heute nicht hierstehen. Und auch ohne das perfekte Zusammenspiel der vielen Leute, von der Rettung über den Notarzt, die Hubschraubermannschaft, bis hin zu den Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern und Reha-Spezialisten wäre diese Geschichte anders ausgegangen. Ich kann nur jeden bitten: Schauen Sie hin, helfen Sie, rufen Sie 144. Ein Leben zu retten ist tatsächlich einfacher als einen Reifen zu wechseln. Man kann nichts falsch machen, außer nichts zu tun!"

Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.Beherzt helfen! Der Tag der Wiederbelebung erinnert daran.

Leben 2.0

Wenn das Herz eines Menschen plötzlich zu schlagen aufhört, braucht es dringend Hilfe. Schauen Sie nicht weg, drücken Sie es! In Graz erleiden etwa 250 Menschen jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Von den rund 150 Reanimationsmaßnahmen erfolgen jedoch nur in etwa 22 Prozent aller Fälle Wiederbelebungsversuche von Laien - wobei Defibrillatoren, die in öffentlichen Gebäuden, Infostelen etc. griffbereit zur Verfügung stehen, noch zu wenig verwendet werden. Eine Tatsache, die Leben kosten kann. Mit dem „Tag der Wiederbelebung" und der Initiative „Drück mich" will die Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin (AGN) die GrazerInnen auf die Wichtigkeit der Laienreanimation aufmerksam machen. Auch heuer haben Interessierte am 16. Oktober die Möglichkeit, sich am Hauptplatz in Wiederbelebungsmaßnahmen schulen zu lassen. Denn bei Herzstillstand kann man nur eines falsch machen: Nicht zu helfen. Übersicht über die Defis in Graz

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