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Wärmedämmung neu „über-Dach-t“

11.05.2020
Ein Muster des Wärmeverlusts über Dachflächen
Ein Muster des Wärmeverlusts über Dachflächen

Viel teure Heizungswärme geht in Graz über Dachflächen verloren. Ein neues Service von Stadtvermessung und Umweltamt soll aufzeigen, wo „Feuer am Dach" ist.

Erst im März dieses Jahres wurden bei einem thermischen Erkundungsflug über den Dächern von Graz Aufnahmen erstellt, die das neue Service der Stadt Graz in naher Zukunft mit den aktuellsten Daten „füttern" werden. Aber auch das derzeitige Angebot „Wärmeverlust über Dachflächen" gibt schon deutliche Hinweise darauf, wo oft aufwendig erzeugte Behaglichkeit über das Dach wieder „flöten" geht. Eigens entwickelte Thermalkartierungen stehen ab sofort der Grazer Bevölkerung zur Verfügung, um nachprüfen zu können, wo eine thermische Sanierung von Hausdächern ökonomische und ökologische Verbesserungen bringen kann. Das hilft nicht nur beim Heizkostensparen, sondern für entsprechende Investitionen sind sogar Förderungen möglich.

Zehnteilige Skala zeigt Handlungsbedarf

Gemeinsam mit dem Institut für Geografie und Raumforschung der Karl-Franzens-Universität Graz entwickelten die Stadtvermessung und das Umweltamt der Stadt Graz eine eigene Methode, um den Wärmeverlust an den Hausdächern zu ermitteln und grafisch darzustellen. Eine zehnteilige Skala zeigt auf, welche Dachflächen dank guter Dämmung „kühlen Kopf" bewahren - und welche als „Hitzköpfe" große Wärmeverluste hinnehmen müssen. Natürlich zeigen die Daten den jeweils augenblicklichen Status während der Befliegung mit dem Wärmescanner-Flugzeug auf und sind daher als grober Richtwert zu verstehen. Sie geben aber auf jeden Fall wertvolle Hinweise, wo eine thermische Sanierung des Daches Heizkosten sparen kann. Das Ergebnis ist der Wärmeverlustkataster, der als Online Karte abrufbar ist.

Nagl: „Klimafit oft mit geringem Aufwand“

Der für Planen und Bauen zuständige Bürgermeister Siegfried Nagl rät der Bevölkerung, bei einem entsprechenden Ergebnis des Wärmescanners über Maßnahmen zur thermischen Sanierung von Dächern nahzudenken: „Die beste Dämmung der Seitenwände verfehlt ihre Wirkung, wenn dann die Wärme durchs Dach entschwindet. Gebäude sind für rund zehn Prozent der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, die größte Schwachstelle in der Hülle ist oft die oberste Geschoßdecke, durch die im Winterhalbjahr viel Heizwärme verloren geht. Dabei kann man in den meisten Fällen schon mit relativ geringem finanziellen Aufwand große Verbesserungen erzielen und das Gebäude klimafit machen!"

Schwentner: „Förderungen vom Umweltamt“

Umweltstadträtin Judith Schwentner ergänzt: „Für die thermische Sanierung von Altbauten bietet das städtische Umweltamt sogar eine eigene Förderung an. Details findet man im Internet auf der Graz-Homepage. Ich lade alle Grazerinnen und Grazer ein, auf den entsprechenden Karten in www.graz.at den Status ihres Hausdaches abzufragen und im gegebenen Fall Maßnahmen zu ergreifen!" Die richtige Dämmung schützt übrigens nicht nur im Winter gegen das Entweichen von Heizwärme, sondern auch im Sommer gegen das Eindringen von großer Hitze. Die Förderrichtlinien gibt es online. 

Sulzer: „Auch Material für Darstellung entscheidend“

Dass die Farbdarstellungen in der Karte ein wenig Spielraum haben, unterstreicht Wolfgang Sulzer vom Institut für Geografie und Raumforschung der Universität Graz: „Die Höhe der durch die Farbgebung repräsentierten Temperaturstrahlung hängt neben der tatsächlichen Temperatur auch vom Material ab, mit dem das Dach eingedeckt ist. Unterschiedliche Dacheindeckungen können also somit aufgrund unterschiedlicher Materialien auch bei gleicher Temperatur unterschiedliche Farbdarstellungen hervorrufen!"

Eine weiterführende Beratung empfiehlt sich also nach dem Blick in die Online-Karte in jedem Fall. Auskünfte erteilt das Umweltamt, Schmiedgasse 26/IV, Tel.: +43 316 872 4302

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