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Zu Besuch in der Produktionsschule

Stadtrat Krotzer besuchte die Produktionsschule des FAB in der Alten Poststraße.

31.03.2022

Mit selbstgebackenem Karottenkuchen wurde Stadtrat Robert Krotzer heute in der Produktionsschule in der Alten Poststraße begrüßt. Dort erhalten benachteiligte Jugendliche zwischen 15 und 25 Jahren Unterstützung bei ihrem Übertritt ins Berufsleben. In Kleingruppen erlernen die Jugendlichen berufliche Kompetenzen und Fähigkeiten direkt in Produktionsprozessen von realen Aufträgen. "Das ist ein wichtiges Angebot, um Jugendlichen ein Trockentraining zu ermöglichen. Vor allem bedeutet es für sie, Erfolge direkt sehen und feiern zu können", erklärt Stadtrat Robert Krotzer, der die Bürgermeisterin Elke Kahr beim heutigen Termin vertritt. So erhalten sie neues Selbstvertrauen, lernen im Team zu arbeiten und erfahren den Wert und den Nutzen der eigenen Arbeit.

Produktionsschule

Die Produktionsschule des Vereins zur Förderung von Arbeit und Beschäftigung wird im Hybridmodell geführt. Zusätzlich zur allgemeinen Lernförderung, zur Persönlichkeitsbildung und zum EDV-Basistraining erhalten die Jugendlichen Training für Bewerbungen. Praktische Grundfertigkeiten werden in den fünf Bereichen Holz, Metall, kreatives Gestalten, Büro und Handel und in der Gastronomie erlernt. Dabei werden sie von drei Sozialpädagog:innen, Fachtrainer:innen und einer Betriebskontakterin unterstützt. Das Angebot kann sechs bis zwölf Monate in Anspruch genommen werden, dabei werden 32 Wochenstunden absolviert. Die Produktionsschule bietet Platz für 50 Jugendliche, denn die Räumlichkeiten in der Alten Poststraße wurden neu eingerichtet. Das Konzept der Produktionsschule wurde in Dänemark entwickelt und verbreitete sich von dort ausgehend in ganz Europa. Durch die Produktion von Waren und Dienstleistungen für "reale" Kund:innen "am Markt" findet in erster Linie also Learning by Doing statt. Dafür gibt es eine eigene Schlosserei, eine Tischlerei, eine Kreativwerkstatt und eine Kantine, in der die Jugendlichen selbst kochen. Auch Bürotätigkeiten für die Verwaltung der Produktionsschule werden direkt von den Teilnehmer:innen selbst erledigt.

Stabilisation für Jugendliche

Die Jugendlichen produzieren und verkaufen ihre Werke, holen aber auch Angebote ein, besorgen die benötigten Materialien und müssen den Kundenkontakt pflegen. "Für viele heißt die Arbeit hier, das erste Mal im Leben wirklich erfolgreich zu sein. Durch die Aufteilung in klassische Schultage und Tage in der Produktion kommen die Jugendlichen weg vom normalen Schulalltag. Das hat durchaus stabilisierende Einflüsse auf sie", weiß Projektleiter Thomas Maitz, der seit März die Produktionsschule in Graz leitet. Bereits jetzt rotieren die Jugendlichen teilweise durch die Fachbereiche, in den kommenden Monaten sollen sie allerdings noch mehr Abwechslung bekommen. Die Mitarbeiter:innen des FAB unterstützen die Teilnehmer:innen auch dabei, Schulabschlüsse zu realisieren, Lehrstellen zu finden und Praktika in anderen Betrieben zu organisieren. Im Erdgeschoss der Produktionsschule gibt es sogar einen eigenen Shop, in dem die produzierten Werke verkauft werden. Von Taschen über Holzdeko bis zu geschmackvollen Metallkreationen finden sich zahlreiche Unikate.

FABERS - bald für alle geöffnet

Den Karottenkuchen gab es heute übrigens auch im Mittagsmenü in der hauseigenen Kantine. In dieser kochen die Jugendlichen der Produktionsschule selbst aus. Auch Caterings übernehmen die Teilnehmer:innen gemeinsam mit ihren Fachtrainer:innen. Die Kantine wird bald auch für auswärtige Gäste geöffnet: Unter dem Namen FABERS wird dann täglich frisch aufgekocht. Vor allem praktisch sei das Angebot für Studierende und Mitarbeitende nahe gelegenen FH, aber auch für die restlichen Gewerbebetriebe in der Nähe. Bereits jetzt können Mitarbeiter:innen der Produktionsschule aus zwei Mittagstellern auswählen, sich frische Salate holen und die Nachspeisen genießen. Was gekocht wird, entscheiden die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Trainer:innen. Oft werden die Gerichte auch durch Teilnehmer:innen mit verschiedenen Herkunftsländern inspiriert. Die oberste Prämisse lautet: Hier darf man sich ausprobieren, auch mal Fehler machen. Alle sind da, um voneinander zu lernen.

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