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Grazer Stadtschreiber 2022/23

Abdelaziz Baraka Sakin wird der neue Stadtschreiber in Graz

30.08.2022
Bild 1
© Wolfgang Tanner

Der 1963 im Sudan geborene Abdelaziz Baraka Sakin gilt als eine der bedeutendsten Stimmen der arabisch-sprachigen Literaturen in der europäischen Diaspora. Er begann seine literarische Karriere im Sudan als Prosa-Autor, wo seine Bücher bald von den islamistischen Machthabern verboten wurden. Im Exil fanden seine Arbeiten internationale Resonanz und wurden mehrfach prämiert (v.a. in Frankreich). Von seinen Texten liegen mittlerweile Übersetzungen in 10 Sprachen vor (u.a. Der Messias von Darfur).

Im Namen der Stadt Graz freut sich der ressortverantwortliche Stadtrat Dr. Günter Riegler: „Mit dem neuen Stadtschreiber Abdelaziz Baraka Sakin nimmt Graz seine besondere Verantwortung als Literatur- und Menschenrechtsstadt wahr. Er erinnert uns mit seinem genauen Blick in die Abgründe menschlichen Daseins zum einen an den oft und zu rasch vergessenen Kontinent Afrika, zum anderen aber auch daran, dass die zentralen Fragen menschlichen Zusammenlebens universell sind."

Auszug aus der Begründung der Jury

Abdelaziz Baraka Sakins Romane und kürzere Prosa-Arbeiten behandeln Themen globaler Brisanz, fokussiert auf das Erleben, Denken und Empfinden der/des Einzelnen. Der Autor schreibt über geopolitische Brennpunkte seiner Herkunftsregion, die er als Mitarbeiter von NGO-Projekten selbst kennengelernt hat. Aus eigener Erfahrung und Anschauung weiß er Bescheid sowohl von individuellen Sehnsüchten der Menschen und falschen Glücksversprechungen der Demagogen, aber auch vom Getriebe der Systeme, die jedwede Hoffnung annihilieren.

In seinen Romanen erweist sich Abdelaziz Baraka Sakin als scharfsinniger Beobachter von sozio-ökonomischen Realitäten und überzeugt nicht zuletzt als präziser Analytiker von Mythen und Ideologien. Der Uneigentlichkeit technokratischer Regime und abstrusem Irrationalismus begegnet der Erzähler mit Ironie, Satire und schwarzem Humor.

Vergabe des Literaturstipendiums eines/r Stadtschreiber:in

Bei der Vergabe des Literaturstipendiums Grazer Stadtschreiber:in werden internationale Autor:innen für ein Jahr lang nach Graz eingeladen, einen Blick von außen auf unsere Stadt zu werfen und sich vor Ort ihrer literarischen Weiterentwicklung zu widmen. Teilnahmebedingung ist ein literarisches Projekt, an dem während des Aufenthalts gearbeitet werden soll. Die Stipendiumsvergabe ist mit der kostenlosen Bereitstellung einer Wohnung im Cerrini-Schlössl auf dem Schloßberg sowie mit einer monatlichen Zuwendung von Euro 1.300,- verbunden. Die Betreuung des Autors übernimmt die Kulturvermittlung Steiermark im Einvernehmen und in Abstimmung mit dem Kulturamt.

Heuer gab es insgesamt 59 Einreichungen aus 21 Ländern.

Nach den letztjährigen Stipendienvergaben u.a. an Ulrich Schlotmann (2015/2016), Najem Wali (2016/2017), Radka Denemarková (2017/2018), Kinga Toth (2018/19), Dr.in. Volha Hapeyeva (2019/20), Jana Radicevic (2020/2021) und dem scheidenden Stipendiaten Florian Neuner hat die Fachjury mit den an der Auswahl beteiligten Juror:innen, Frau Drin Alexandra Millner, Frau Andrea Stift-Laube, Herr Mag. Paul Pechmann, Herr Christoph Szalay und Frau MMag.a. Silvana Cimenti, die Vergabe an Herrn Abdelaziz Baraka Sakin (Sudan/Frankreich) vorgeschlagen.

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