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Ausbildung mit Zukunft: Lehre im Rampenlicht

Am Freitag, 7. Oktober findet am Grazer Hauptplatz der erste „Tag der Lehrberufe“ statt.

29.09.2022

„Meine Vision ist, dass Graz eine Stadt der unbegrenzten Zukunftschancen ist. Bildung ist hier der entscheidende Schlüssel. Deshalb haben wir in den vergangenen Jahren besonders viel in die Schulinfrastruktur investiert", erklärt Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, „eine Stadt der Bildung, wie Graz es unzweifelhaft ist, denkt dieses Thema jedoch breiter, denn gerade das Erfolgsmodell Lehre ist von ungeheurer Bedeutung für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort." Eine enorm hohe Bedeutung, die man vor allem aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, wie Arbeitskräfte Mangel und demografische Entwicklung, gar nicht hoch genug einschätzen. 225 Lehrberufe kann man in Österreich erlernen, in der Steiermark zählte man im August diesen Jahres 1.425 offene Lehrstellen. „Ein bestmögliches Matching von jungen Menschen und der richtigen Lehrausbildung ist essentiell für den Wirtschaftsstandort. Mit unserem IBOBB-Cafe in der Bildungsabteilung versuchen wir seit Jahren bestmögliche Schnittstellenarbeit an den Bildungsübergängen und Berufsorientierung für junge Menschen zu leisten. In diesem Jahr setzen wir die Lehre mit dem ‚Tag der Lehrberufe‘ und einer begleitenden Werbekampagne besonders ins Scheinwerferlicht", so Hohensinner.

Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner, Erika Reisenegger (Projektleitung Kreative Lehrlingswelten), Corinna Rumpf (Lehre zur Mechatronikerin bei SSI Schäfer, Natalie Moscher-Tuscher (Obmann-Stv. der Regionalstelle Graz in der WK Steiermark), Paul Spitzer (Obmann der Regionalstelle Graz in der Wirtschaftskammer Steiermark)

Berufsausbildung in rund 1.000 Unternehmen

Der erste „Tag der Lehrberufe" wird am Freitag, 7. Oktober in Zusammenarbeit von der Bildungsabteilung der Stadt Graz und der Wirtschaftskammer Steiermark durchgeführt. „Als Regionalstelle Graz sehen wir die Notwendigkeit alle möglichen Maßnahmen zu ergreifen, um sicher zu stellen, dass möglichst kein Jugendlicher am Weg von schulischer Ausbildung hin zum Berufsleben ‚verloren‘ geht. Viele Gespräche mit Berufsorientierungslehrern aus Grazer Mittelschulen haben dabei gezeigt, dass es insbesondere hinsichtlich der dualen Ausbildung immer noch Wissensdefizite gibt und insbesondere in Familien mit Migrationshintergrund manchmal Wissen fehlt und die bestehenden Möglichkeiten der Berufsorientierung nicht genutzt werden", weiß Paul Spitzer, Obmann der Regionalstelle Graz in der Wirtschaftskammer Steiermark. Eine Stärke der Grazer Wirtschaft liegt darin, dass man als bedeutender Bildungsstandort ein großes Potential an gut ausgebildeten Menschen hat, die hervorragende Leistungen in den Grazer Unternehmen leisten. „Wenn man an Bildung und Wirtschaft am Standort Graz denkt, fallen den meisten sofort die Universitäten und Fachhochschulen ein. Was man aber nicht vergessen sollte ist, dass es hier rund 1.000 Unternehmen gibt, in denen man eine Lehre und Berufsausbildung machen kann. Das Modell der Lehrausbildung ist ein über Jahre bewährtes Best-Practice-Modell, um das uns viele andere Länder beneiden", weiß Natalie Moscher-Tuscher, Grazer Wirtin und Obmann-Stellvertreterin in der Wirtschaftskammer-Regionalstelle Graz. 

Die Pressekonferenz zum Nachsehen:

 

20 Werkboxen zum Ausprobieren

Um noch mehr Menschen für die „Karriere mit Lehre" zu begeistern wird sich am 7. Oktober der Grazer Hauptplatz in eine riesige Entdeckungs- und Mitmachwelt rund um das Thema Lehre verwandeln. 20 verschiedene Werkboxen der „Kreativen Lehrlingswelten" ermöglichen es den Schüler:innen sich ein Bild vom jeweiligen Beruf zu machen. Einzelne Tätigkeiten können direkt an den Werkboxen ausprobiert werden. Am Vormittag werden zahlreiche Klassen aus den Grazer Mittelschulen erwartet, am Nachmittag gibt es ausreichende Möglichkeiten für alle die Lehrberufe zu entdecken. Neben den zahlreichen Ausprobier- und Erlebnismöglichkeiten gibt es vor Ort auch die Möglichkeit sich direkt mit den Lehrlings-Ausbilder:innen der einzelnen Unternehmen auszutauschen. Schüler:innen erhalten Informationen über die Berufe, die Ausbildung und über Karrieremöglichkeiten (wie lange dauert die Ausbildung, wo ist die Berufsschule, wer übernimmt die Kosten für ein Internat, bekommt man auch Geld, wenn man die Berufsschule besucht, wie geht es nach der Lehre weiter, gibt es Aufstiegschancen im Betrieb, etc.) Darüber hinaus wird auch Beratung und Information zum Modell der Lehrlingsausbildung angeboten. Durch einen Stempelpass werden die Jugendlichen ermutigt sich aktiv an mindestens 4 Werkboxen Infos zu holen. Damit qualifizieren sie sich für die Verlosung eines Mopedführerscheins sowie GrazGutscheinen und Kino Tickets.

Echte Lehrlinge im Scheinwerferlicht

Begleitend und in Vorankündigung des Schwerpunkttages wird in Graz eine Werbekampagne, konzipiert von der Abteilung für Kommunikation, laufen. Die Sujets sollen für Karriere mit Lehre begeistern und zeigen sieben echte Lehrlinge von Grazer Unternehmen: Frisör-Lehrling Sabrina, Maler-Lehrling Lorenz, Kochlehrling Amer, Siona lernt Floristin, Khanullah absolviert eine Lehre zum Installations- und Gebäudetechniker, Dachdecker-Lehrling Süleyman und Corinna, die eine Lehre zur Mechatronikerin absolviert. Die Sujets werden nächste Woche im innerstädtischen Bereich als Citylights ausgespielt, genauso bei den Infoscreens und am Screen im Rathaus und Amtshaus. Ebenso werden die Plakate in Bus und Bim hängen. Um besonders junge Menschen anzusprechen, wird in der Kampagne auch mit Influencern kooperiert.

Engagement weiter ausbauen

„Mit dem Tag der Lehrberufe wollen wir mit dem wichtigen Thema Lehrberufe im öffentlichen Raum präsent sein und einen niederschwelligen Zugang bieten, Grazer Jugendliche zu informieren und ihnen die Chance zu geben auszuprobieren, welche Berufe ihr/ihm besonders liegen", so Hohensinner. Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer will man in den kommenden Jahren das Engagement zum Thema Lehre weiter ausbauen, wie Spitzer ergänzt: „Wir wünschen uns, dass dieser Tage der Lehrberufe nur der Anfang ist und wir zukünftig jährlich einen Aktionstag in Graz haben, der zum Beispiel mit einer Lehrstellenbörse oder auch einem abendlichen Lehrlingsball noch aufgewertet werden könnte." Ein weiteres Ziel für die Zukunft sieht die Regionalstelle Graz in der Aufwertung und besseren Nutzung von „Schnuppertagen" in den Betrieben: „Durch diese berufspraktischen Tage erfährt ein Jugendlicher hautnahe, welche Anforderungen ein Beruf hat. Diese Tage werden aber heute noch von zu wenigen genutzt und auch manche Unternehmen lassen sich die Chance einen zukünftigen Mitarbeiter zu finden, entgehen. Unser mittelfristiges Ziel ist es, hier durch eine Praktikumsbörse ein besseres Matching zu erreichen", sagt Moscher-Tuscher.

Michael Wildling

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