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Leben und arbeiten mit HIV heute

02.12.2022
Gruppenfoto 2
© Stadt Graz / Foto Fischer

Am heutigen Welt-Aids-Tag luden die Stadt Graz und die Aids-Hilfe Steiermark zu einer Enquete unter dem Motto „Leben und Arbeiten mit HIV heute" ins Rathaus. Wolfgang Dür referierte eingangs zum Thema „Angst, Wut und Diskriminierung" und erörterte Ursachen für diskriminierende Verhaltensweisen. Davon betroffen sind vielfach auch Menschen, die HIV-positiv sind. Unter wirksamer Therapie können Menschen mit HIV ein nahezu unbeeinträchtigtes Leben führen - bei guter Lebensqualität und durchschnittlicher Lebenserwartung. Zu erwähnen ist dabei auch die Erkenntnis U=U, also „Unter der Nachweisgrenze = unübertragbar". Laut Prof. Haase ist davon auszugehen, dass Personen, deren Viruslast unter der Nachweisgrenze ist, das Virus auch nicht übertragen können.

Podiumsdiskussion

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion debattierten Wolfgang Dür (Sozialwissenschaftler), Joe Niedermayer (RosaLilaPantherInnen), Manfred Rupp (AIDS-Hilfe Steiermark), Daniela Grabovac (Antidiskriminierungsstelle Steiermark), Anita Adamiczek (Frauengesundheitszentrum) sowie Susanne Prisching (Gleichbehandlungsanwaltschaft) unter der Moderation von Timo Köhler.

 

Gemeinsam kamen die Podiumsteilnehmer:innen zu dem Schluss, dass in den letzten Jahren viel Positives erreicht werden konnten. Dennoch leiden Menschen mit HIV / AIDS auch am Arbeitsplatz nach wie vor unter Diskriminierung beziehungsweise Ausgrenzung. Die Spanne reicht von Klatsch und Tratsch über Mobbing und üble Nachrede bis hin zu unberechtigten Kündigungen. Grund dafür ist oft ein Mangel an Wissen über HIV / AIDS und irrationale Ängste vor HIV-Infektionen bei Kolleg:innen und Vorgesetzten. Dabei besteht im normalen Arbeitsalltag kein Übertragungsrisiko, wenn die üblichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen eingehalten werden.

Respektvolles Miteinander

„Menschen mit HIV erleben in unserer Gesellschaft leider noch immer Diskriminierung. Daher sind Initiativen wie #positivarbeiten weiterhin dringend nötig und es braucht Unternehmen, die mit positivem Beispiel vorangehen, damit wir einen respektvollen Umgang miteinander im Arbeitsleben finden", so Manfred Rupp (AIDS-Hilfe Steiermark).

 

„Graz trägt den Titel ‚Stadt der Menschenrechte‘. Damit geht die Verpflichtung einher, sich aktiv gegen Diskriminierungen zu stellen. Die Stadt Graz hat die Deklaration #positiv_arbeiten daher bereits vor zwei Jahren unterschrieben und so ein wichtiges Zeichen für Gleichberechtigung gesetzt. Nun ist auch die Holding Graz gefolgt - damit setzen wir einen weiteren Baustein gegen Diskriminierung. Wir stellen klar, dass HIV-positive Mitarbeiter:innen sowohl in der Stadt Graz, als auch in der Holding Graz Teil eines respektvollen Miteinanders sind", so Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer.

Peter März

Download der Keynote von Wolfgang Dür

Den Vortrag von Wolfgang Dür können Sie hier herunterladen.

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