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Pflege: Erleichterungen für Angehörige werden geprüft

07.12.2022

Pflegende Angehörige sind nach wie vor die größte Personengruppe im Bereich der Pflegebetreuung. Angehörige zu pflegen ist jedoch physisch und psychisch belastend. In der Fürsorge gehen Verwandte oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Dazu kommt die Unsicherheit, ob alles richtiggemacht wird, damit die zu pflegende Person nicht zu Schaden kommt. Die Herausforderungen nehmen mit der Zeit zu und dies geht oft auf Kosten von Beruf und Familie. Viele Angehörige übernehmen diese Aufgaben gerne, doch sie benötigen dringend unterstützende Strukturen, um finanziell abgesichert zu sein. Eine Möglichkeit, wie dies funktionieren kann, zeigt das Modell des Landes Burgenland.

Grazer Delegation zum Erfahrungsaustausch im Burgenland

Besuch im Burgenland
Besuch im Burgenland© Robert Krotzer

Pflegestadtrat Robert Krotzer, Klubobmann Michael Ehmann, Gemeinderat Tristan Ammerer, Dr.in Andrea Fink (Abteilungsvorständin Sozialamt der Stadt Graz), Sabine Zanier (Amtssachverständige der Pflegedrehscheibe) sowie Mag. Erich Kaliwoda (Stabstellenleitung Sozialamt) besuchten vergangene Woche daher den burgenländischen Landesrat für Gesundheit und Pflege, Dr. Leonhard Schneemann, der der Grazer Delegation einen Einblick in die Herangehensweise geben konnte. Ziel des burgenländischen Modells ist es die pflegenden Angehörigen finanziell abzusichern. Mit einer Anstellung über die Pflegeservice Burgenland GmbH wirkt man damit auch der Altersarmut von Angehörigen entgegen.  

Landesrat Schneemann sprach über die Erfahrungen seit der Einführung im Jahr 2019 sowie über Details der Anstellung und der konkreten Abwicklung. Die so gewonnenen Einblicke haben die Größe und Schwierigkeiten in der Umsetzung vor Augen geführt. Als nächsten Schritt gilt es nun die gewonnenen Informationen zu sichten und dahingehend zu überprüfen, ob und wie sie für Graz bzw. eventuell für die gesamte Steiermark umzulegen sind.

Das burgenländische Modell ist sehr vielversprechend und bietet zahlreiche gute Anknüpfungspunkte für Graz. Wir werden nun prüfen, wie wir dieses Modell anpassen und umsetzen können, damit es den anders gearteten Strukturen entspricht. Die fruchtbringenden Gespräche haben uns gezeigt, dass es für das Angebot eine sehr detailreiche Planung benötigt, um Angehörige bestmöglich abzusichern", so Gesundheits- und Pflegestadtrat Robert Krotzer.

Ähnlich sieht das Ehmann, der das burgenländische Modell bereits vor zwei Jahren als für Graz beispielgebend ins Treffen geführt hatte: „Ich sehe durchaus Möglichkeiten, es in vielen Teilen für Graz zu adaptieren: Es bietet sowohl für die zu Pflegenden als auch für die pflegenden Angehörigen eine hohe Sicherheit - was ins solch schwierigen Situationen für alle Betroffenen immens wichtig ist."

Gemeinderat Tristan Ammerer führt dazu aus: „Angehörige pflegen ihre Nächsten aus Liebe, diese Aufgabe ist aber auch mit großer Verantwortung und viel Arbeit verbunden. Im burgenländischen Modell wird das nicht nur finanziell honoriert, sondern pflegende Angehörige werden mit Pensions- und Arbeitslosenversicherung auch für die Zukunft abgesichert. Ähnliche Modelle sollten auch in anderen Bundesländern angedacht werden." Gemeinsam mit Michael Ehmann, Tristan Ammerer sowie den Kolleg:innen des Sozialamtes bedankt sich Stadtrat Krotzer herzlich bei den burgenländischen Kollegen, insbesondere bei Landesrat Schneemann, für die Einblicke in das burgenländische Modell.

Peter März

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