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3D - Klimaanalyse

Um innerstädtische Wärmeinsel-Effekte zu erfassen und Erkenntnisse darüber zu erlangen wurden erstmalig mittels dem Einsatz von Drohnenbefliegungen Daten mit hochauflösenden Wärmebildkameras, 3D-Scannern und RGB Bildern erfasst. Dadurch können zur städteplanerischen Evaluierung und Optimierung der thermischen Situation (gefühlte Temperatur) von öffentlichen Plätzen wichtige Erkenntnisse erlangt werden.

Mit diesem neuen Verfahren kann nun eine Lösung angeboten werden, die es ermöglicht, die Effekte von Bau- oder Begrünungsmaßnahmen qualitativ zu erfassen und quantitativ basierend auf der Modellierung von realen Messdaten abzuschätzen. Dadurch kann über die konkrete Kühlungswirkung von Fassadenbegrünungen, Baumpflanzungen, Rasenflächen, Verschattungselementen, Wasserflächen oder unterschiedliche Oberflächenbelägen eine Aussage getroffen werden und gleichzeitig jene Standorte identifiziert werden, an denen die Maßnahmen ihre größtmögliche Wirkung entfalten.

In einem ersten Schritt wurden folgende öffentlich Plätze und Straßenzüge aufgenommen:

  • Freiheitsplatz
  • Karmeliterplatz
  • Tummelplatz/Bischofplatz/Einspinnergasse
  • Zinzendorfgasse/Teile Schubertstraße/Teile der Karl-Franzens-Universität
  • Annenstraße - Abschnitt Elisabethinergasse bis Babenbergerstraße
  • Ecke Schießstattgasse/Wielandgasse/Schönaugasse

Die Erkenntnisse dienen als wissenschaftlich fundierte Grundlage bei der Neu/Umgestaltung, Begrünungsmaßnahmen und Verbesserung des Komforts von öffentlichen Plätzen. 

DrohnenbefliegungKamerasystemDrohne und Begleitmessung

Wärmeinsel - Untersuchungen

Einflussfaktoren Hitzestress
Einflussfaktoren Hitzestress© Rüdisser
Hitzestress
Hitzestress© VDI
Gefühlte Temperatur Zinzendorfgasse
Gefühlte Temperatur Zinzendorfgasse© Rüdisser

Bei der Aufbereitung und vorallem bei der Betrachtung und Interpretation der Ergebnisse sind für den Hitzstress (gefühlte Temperatur) relevante Faktoren für das Verständnis wichtig. Dies ist einerseits die Lufttemperatur, die Luftfeuchte und die Windgeschwindigkeit, welche uns naturgemäß direkt beeinflussen. Über direkten Hautkontakt, Schwitzen und Atmung stehen wir in unmittelbarem Wärmeaustausch mit dem Luftkörper. Darüber hinaus ist jedoch auch die Wirkung von solarer Einstrahlung und Wärmestrahlung auf den Körper von entscheidender Bedeutung.

Die gefühlte Temperatur wird dabei international als UTCI (Universal Thermal Climate Index) bezeichnet. Damit eine gefühlte Temperatur ausgewertet und bewertet werden kann sind gemessene und berechnete Einflussfaktoren wie Sonneneinstrahlung, diffuse Sonneneinstrahlung, reflektierte Sonneneinstrahlung, Wärmeabstrahlung aller Oberflächen (Fassade, Vegetation, Boden, etc.), Wärmestrahlung des Himmels, Lufttemperatur, Luffeuchte und Wind ausschlaggebend. 

Bei einer gefühlten Temperatur zwischen 0 und +20 Grad wird dies als angenehm empfunden, in diesem Fall spricht man daher auch vom "Behaglichkeits-" oder "Komfortbereich". Ist es kälter oder wärmer, leidet man unter Kältestress bzw. Wärmebelastung. Je weiter sich die gefühlte Temperatur vom Komfortbereich entfernt, umso stärker werden Herz, Kreislauf und periphere Gefäße belastet. Eine Übersicht zu den einzelnen Empfindungsstufen ist in der untenstehenden Abbildung zu finden.

Anhand der Auswertungen kann somit die Hitzebelastung an den oben angeführten Straßenzügen und Plätzen erfasst werden, wie zum Beispiel in der Zinzendorfgasse, wo es an der hier in der Abbildung gezeigten Örtlichkeit eine gefühlte Temperatur von 32,9 Grad (starke Wärmebelastung) am 9. September 2021 hatte.

Weitere Details

Für eine genauere Beschreibung der angewandten Methodik und die Beschreibung der wichtigsten Ausgabeparameter wurde eine Kurzbeschreibung erstellt.

Die Kurzbeschreibung kann hier gelesen werden.

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