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Hochwasserschutz am Schöckelbach

13.03.2024

55.000 m² Siedlungsfläche werden geschützt

Mit Anfang März hat der vierte Bauabschnitt der Hochwasserschutzmaßnahmen am Schöckelbach in Andritz begonnen. Damit werden künftig Bewohner:innen auf einer Siedlungsfläche von 55.000 m² besser vor Extremwetterereignissen geschützt sein. Zudem erfährt der Lebensraum für Tiere und Pflanzen eine deutliche Aufwertung.

Was wird warum gemacht?

Bei Starkregen kam es zuletzt immer wieder zu Überflutungen entlang des Schöckelbachs.
Bei Starkregen kam es zuletzt immer wieder zu Überflutungen entlang des Schöckelbachs.© Stadt Graz/Brauchart

Wie die Überschwemmungen der Vergangenheit in Graz-Andritz, zuletzt 2021, gezeigt haben, ist der Schöckelbach nicht hochwassersicher. Daher ist dieser seit Jahren Teil des Sachprogramms Grazer Bäche - ein Arbeitsübereinkommen zwischen Bund, Land und Stadt zur Sanierung des Grazer Gewässernetzes unter besonderer Berücksichtigung der wesentlichen Gewässerfunktionen Hochwasserschutz, Gewässerökologie, Siedlungswasserwirtschaft sowie Naherholung. 

Im Zuge des Hochwasserschutzausbaus wird nun auf einer Länge von 2,4 Kilometern die Verbreiterung des Wasserlaufes durchgeführt, wodurch der Schöckelbach in Zukunft deutlich mehr Wasser abführen wird können. Durch die an den Wasserlauf herangerückte Wohnbebauung der letzten Jahrzehnte ist dort derzeit kaum Raum für ausuferndes Wasser verfügbar, wo das Wasser bei Hochwasser ohne große Schäden anzurichten, versickern könnte. Die Bachausweitung ist für den Schutz der Bevölkerung vor Ort daher dringend geboten. 

Von besonderer ökologischer Bedeutung sind zwei neue ökologische Ausgleichsflächen, die auf der Höhe der Kohlbachersiedlung am Puchleitnerweg und beim Einmünden des Dürrschöckelbaches beim Dürrgrabenweg entstehen werden. Dort werden auf einer Fläche von etwa einem Fußballfeld Versickerungsflächen und neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschaffen.

In der Bachsohle ist eine Lehmabdichtung vorgesehen, die sogar ein Austrocknen des Bachbetts in Zeiten von länger anhaltender Trockenheit verhindern kann.

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner:

"Aufgrund des Klimawandels erleben wir in den letzten Jahren eine deutliche Häufung an Extremwetterereignissen. Bei Starkregen kam es beim Schöckelbach zuletzt immer wieder zu Überflutungen mit teils fatalen Folgen für die Anwohner:innen. Mit der Fertigstellung des Hochwasserschutzprojektes am Schöckelbach machen wir dank der Unterstützung von Bund und Land einen großen Schritt und schützen 55.000 m² Siedlungsfläche vor künftigen Überschwemmungen. Das Projekt zeigt aber auch deutlich wie nachhaltige und verantwortungsvolle Klimapolitik funktioniert, denn wir nutzen dabei gleich die Chance, um die Uferzonen ökologisch zu gestalten und verbreitern die Geh- und Radwege für mehr aktive Mobilität."

Menschen erhalten am fertig gestalteten Schöcklbach mehr Sicherheit, Tiere und Pflanzen neuen Lebensraum.

Warum werden dafür Bäume gefällt?

Im ersten Schritt musste leider die den Bach begleitende Vegetation entfernt werden, damit die notwendige Verbreiterung des Bachbettes möglich ist. Es wird im Gegenzug aber eine Vielzahl an neuen Bäumen gepflanzt werden. So müssen ca. 800 Gehölze entfernt werden, es kommen aber bis zu 6.000 Neu-Pflanzungen. Die zu Beginn entfernten Wurzelstöcke werden für eine Wiederverwertung gesichert. Der Baustart mit März 2024 ist deshalb notwendig, um nicht die Brutzeit der zahlreich vorhandenen Vogelarten im Gebiet zu gefährden.

Wann wird wo gebaut?

Von März bis Juni wird von der Brücke Rotmoosweg bis zur Siedlung Radegunder Straße 77 gearbeitet, von Mai bis September zwischen Radegunder Straße 81 und Brücke Weinitzenstraße und von Juli bis Dezember von der Weinitzenstraße bis zur Christbaumfarm. Von Jänner bis April 2025 wird das Projekt von der Christbaumfarm bis zum Dürrgrabenweg fortgesetzt. Danach folgen die Arbeiten vom Dürrgrabenweg bis zur Stadtgrenze bis August 2025. Die Gesamtfertigstellung des Hochwasserschutzprojektes und des Radwegeausbaus ist im Jahr 2026 vorgesehen. 

Neben Aufweitungen der Bachquerschnitte und ökologischen Verbesserungen werden auch die Radwege entlang des Bachs verlegt und verbreitert. (Mehr dazu)

Wer trägt die Kosten?

Die Kosten von knapp 7,5 Millionen Euro tragen zu 40,8 Prozent der Bund, zu 40 Prozent das Land Steiermark und zu 19,2 Prozent die Stadt Graz.

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