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20 Jahre Nächstenliebe

VinziMarkt Graz feierte Jubiläum

08.04.2024
In Feierlaune: Zahlreiche Gäste aus Wirtschaft und Politik sowie dem VinziWerke-Vorstand gratulierten Marktleiterin Sigrid Wimmer und ihrem Team (M.) zu 20 Jahre VinziMarkt.Bürgermeisterin Elke Kahr war ebenso unter den Gratulant:innen ...... wie Stadtrat Kurt Hohensinner.Viele Spender:innen haben ein großes Herz für den VinziMarkt.So auch Martina Leopold (Präsidentin Lions Club Graz Agathos), die einen 5.000-Euro-Gutschein überreichte.Zahlreiche Gäste waren gekommen, um gemeinsam 20 Jahre VinziMarkt zu feiern.Auch der Abg. z. NT Josef Smolle, Sozial-LRin Doris Kampus und Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl waren gekommen.Mit Lebensmittelspenden Gutes tun.Großer Auftritt von Alex Rehak.Rehak ist ein langjähriger Freund der Vinzenzgemeinschaft.Marktleiterin Sigrid Wimmer zeigte sich ob der zahlreichen Gratulant:innen gerührt.Thomas Ferk ist der neue Obmann der VinziWerke.Auch die Jubiläumstorte durfte nicht fehlen.Der neue Vinzi-Pfarrer Bernhard Pesendorfer sprach den Segen.

Der Anfang

Soziale Einrichtung. Am 1. April 2004 eröffnete Pfarrer Wolfgang Pucher in Graz den ersten VinziMarkt in der Rochelgasse 15. Ursprünglich nur als Überbrückungshilfe gedacht, da es zu diesem Zeitpunkt keine vergleichbaren Einrichtungen in Graz gab, adressierte der VinziMarkt zwei wichtige Probleme: die Not vieler Menschen, die sich aufgrund ihres geringen Einkommens keine Lebensmittel in regulären Supermärkten leisten konnten, und die große Menge an noch genießbaren, aber wegen eines überschrittenen Haltbarkeitsdatums entsorgten Lebensmitteln. Rasch zeigte sich, welche klare Notwendigkeit für eine solche Einrichtung bestand. Die steigende Anzahl an Kund:innen und die Menge an brauchbaren Lebensmitteln, die weitergegeben werden konnten, führten dazu, dass der VinziMarkt zu einem festen Bestandteil der Grazer Soziallandschaft wurde und heute aus dieser nicht mehr wegzudenken ist.

Die Grundversorgung

VinziMarkt in Zahlen. Angesichts der zunehmenden Nachfrage zog der VinziMarkt 2015 in ein größeres, zuvor leerstehendes Lokal in die Karl-Morre-Straße 9 um. Dort werden täglich in nur vier Stunden bis zu 200 Kund:innen bedient. Seit Eröffnung im Jahr 2004 wurden im Grazer VinziMarkt über 843.300 Einkäufe getätigt. Um alle Kund:innen angemessen versorgen zu können, werden täglich bis zu drei Tonnen Lebensmitteln gerettet. Dadurch konnten in den vergangenen 20 Jahren rund 730 Tonnen Fleisch vor dem Abfall bewahrt werden. Das Herzstück des VinziMarkt bildet das ehrenamtliche Engagement: Im letzten Jahr haben 21 freiwillige Mitarbeiter:innen insgesamt 41.200 ehrenamtliche Stunden geleistet. Inspiriert vom Grazer Vorbild wurden österreichweit neun weitere VinziMärkte eröffnet, drei davon werden von den VinziWerken selbst betrieben, alle anderen sind selbständig organisiert.

Das Einkaufserlebnis

Nachhaltigkeit trifft Solidarität. Der VinziMarkt engagiert sich für Nachhaltigkeit und die Unterstützung von Menschen in finanziellen Notlagen. Sämtliche Waren werden ausschließlich aus Spenden bezogen und zu einem Preis von maximal 30 Prozent des ursprünglichen Wertes verkauft. „Unser Ziel ist es, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken und unseren Kund:innen ein würdevolles Einkaufserlebnis zu bieten. Bei uns ist jede:r herzlich willkommen. Wir versorgen unsere Kund:innen mit günstigen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und noch vielem mehr, damit sie sich am Ende des Monats keine Gedanken darüber machen müssen, wie sie ihre Grundbedürfnisse decken können", erklärt Sigrid Wimmer, Leiterin des VinziMarkt.

Das Jubiläumsfest

Zahlreiche Ehrengäste. Am Freitag, dem 5. April, lud der VinziMarkt zur Feier seines 20. Jubiläums. Unter den Gästen Nationalrats-Abg. Josef Smolle (i.V. LH Christopher Drexler), Bürgermeisterin Elke Kahr, Gemeinderat Tristan Ammerer (i.V. Vize-Bgm.in Judith Schwentner), Soziallandesrätin Doris Kampus, Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl, Stadtrat Kurt Hohensinner, Vizedirektor Caritas Steiermark Erich Hohl, „Saubermacher" Hans Roth, VOGL+Co Geschäftsführer Oliver Wieser, „Eiskönig" Charly Temmel sowie zahlreiche Vertreter:innen von Unternehmen, die den VinziMarkt seit vielen Jahren unterstützen, Kund:innen und haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen.

Die Pressestimmen

Nationalratsabgeordneter Josef Smolle (i.V. LH Christopher Drexler):
„Im Namen von Landeshauptmann Christopher Drexler darf ich Ihnen den tiefen Dank für Ihre großartige Arbeit ausrichten! Soziale Absicherung muss gesamtheitlich gedacht werden. Das bedeutet ein Zusammenspiel aus gesunder Ernährung und ausreichend Wohnraum, kurz ‚health in all politics‘ genannt. In Österreich verfügen wir über ein enges soziales Netz. Dennoch können Menschen durch die Maschen rutschen. Die VinziWerke sorgen dafür, dass diese Menschen aufgefangen werden. Gleichzeitig werden sie nicht als Bittsteller behandelt, sondern als Gäste und Kundinnen und Kunden angenommen. Dafür gebührt Ihnen großer Dank."

Bürgermeisterin Elke Kahr:
„Die über 40 Einrichtungen der VinziWerke erfüllen ganz wichtige Aufgaben im Dienst jener, die in unserer Gesellschaft oft ausgeblendet werden. Die VinziMärkte, die heute auch in vielen anderen Gemeinden zu finden sind, haben ihren Ursprung in Graz und sind für viele eine wichtige Stütze, um auch in schwierigen Situationen den Alltag bewältigen zu können. Dafür, dass sie diese Funktion seit 20 Jahren erfüllen, gebührt dem gesamten Team ein großer Dank. Alles Gute zum Geburtstag!"

Soziallandesrätin Doris Kampus:
„VinziMärkte wie jener in Graz sind eine großartige Einrichtung und mittlerweile eine Institution in der sozialen Steiermark. Gerade die Teuerung in den letzten beiden Jahren hat sichtbar gemacht, wie wichtig diese Unterstützung ist und wie viele Menschen auf diese Weise günstig einkaufen können. Auch wir aus dem Sozialressort fördern VinziMärkte und Sozialläden. Einen großen Beitrag leisten natürlich auch die Unternehmen mit Sachspenden und viele Ehrenamtliche durch ihren Einsatz. Ihnen allen möchte ich für ihr Engagement ein großes Dankeschön sagen."

VinziWerke-Obmann Thomas Ferk:
„Frédéric Ozanam, der Begründer der Vinzenzgemeinschaften, hat gesagt man müsse in der Mitte der Armen stehen, an ihrem Bett sitzen, gemeinsam mit ihnen frieren, erst dann kann man ihnen helfen. Das hat uns unser verstorbener Gründer, Pfarrer Wolfgang Pucher mitgegeben. Der VinziMarkt wurde aus zwei Gründen eröffnet. Erstens bestand eine große Not, der begegnet werden musste. Zweitens konnte er das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung, die bereits vor 20 Jahren bestanden hat, nicht aushalten. Im VinziMarkt begegnet der Gedanke der Nachhaltigkeit der gelebten Solidarität. Vor allem Letztere gilt es, in der Gesellschaft zu wecken."

VinziWerke-Koordinatorin Amrita Böker:
„Innerhalb der VinziWerke sehen wir den VinziMarkt als Barometer für die Ausweitung der Not in unserer Gesellschaft. Vor allem in den letzten vier Jahren können wir sagen, dass sie in unserer Mitte angekommen ist. Das ist eine Tatsache, die uns nachdenklich macht. Im VinziMarkt leben wir ein Motto: ‚Niemand geht hungrig aus dem Markt.‘ Ich bin froh, dass das noch möglich ist. Damit das auch so bleibt, brauchen wir aber weiterhin die Unterstützung der vielen Spender:innen, für die wir sehr dankbar sind. Und die Arbeit zahlreicher ehrenamtlicher Helfer:innen, ohne denen der VinziMarkt nicht bestehen würde. Auch dafür möchte ich mich von ganzem Herzen bedanken." 

Die VinziWerke

Vinzenzgemeinschaft Eggenberg. Diese entstanden 1990 aus der Vinzenzgemeinschaft Eggenberg, die sich um jene Menschen kümmert, die aus der Bahn geraten sind und deshalb in Armut leben. In den mittlerweile 40 Institutionen der VinziWerke in der Steiermark, Wien und Salzburg finden täglich bis zu 450 Personen Unterkunft und 1.700 Personen werden mit Essen und Lebensmitteln versorgt. Die Vinzenzgemeinschaft Eggenberg ist eine von 146 Vinzenzgemeinschaften in Österreich, weltweit sind es 50.000 in 148 Ländern. Die Vinzenzgemeinschaften sind Gruppen, die selbständig und unabhängig voneinander auf Basis der Ehrenamtlichkeit bemüht sind, Armen das Leben zu erleichtern bzw. sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern.

Nachfragen: Svjetlana Wisiak, Kommunikation VinziWerke

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Ihre Kommentare (1)

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  • anonym, 09.04.2024,

    12x :innen.
    Gratuliere, sehr gut zu lesen so