Zum ersten Mal seit 38 Jahren findet der Österreichische Esperanto-Kongress wieder in Graz statt. Von 9. bis 11. Mai 2025 lädt die Esperanto-Gesellschaft Steiermark zu einem vielfältigen Programm aus Vorträgen, kulturellen Beiträgen und interaktiven Veranstaltungen und begrüßt dabei zahlreiche internationale Gäste der Esperanto-Gemeinschaft.

Bei der Eröffnung im Volkshaus hieß Ewald Schick, Präsident des Österreichischen Esperanto-Bundes und Obmann der Esperanto-Gesellschafft Steiermark, die Festgäste auf Esperanto und Deutsch willkommen: "Liebe Esperantisten und Esperantistinnen! Es ist mir eine Ehre, Sie alle auf das Herzlichste willkommen zu heißen! Mit dieser Veranstaltung hoffen wir, die Freundschaft der Esperanto-Gesellschaft Steiermark mit allen Nationen im Sinne des Begründers Dr. Ludwik Lejzer Zamenhof zu vertiefen und der Sprache Esperanto den Weg zu ebnen."
An Dr. Max Josef Metzger, den Friedenspionier und Gründer der katholischen Esperanto-Bewegung in Graz, wird im Rahmen des Kongresses bei einer Esperanto-Messe am Sonntag erinnert. „Die erste Zeile der Hymne an ihn ist das Motto unseres Kongresses: 'Es mögen die Völker in Frieden leben'," so Schick.
Esperanto - Die Sprache des Friedens
Esperanto wurde 1887 von Ludwik Lejzer Zamenhof, einem polnischen Augenarzt, veröffentlicht. Er wollte mit der Plansprache eine einfach zu erlernende, neutrale und internationale Verständigungssprache schaffen, um Sprachbarrieren und damit verbundene Konflikte zwischen Völkern zu überwinden.
Auch Bürgermeisterin Elke Kahr betonte diesen Gedanken des friedlichen Zusammenlebens in ihrer Ansprache, die live ins Esperanto übersetzt wurde: „Esperanto wurde geschaffen, um allen Menschen auf der Welt die Möglichkeit zu geben, sich eine leicht erlernbare Zweitsprache anzueignen und mit möglichst vielen anderen unabhängig von ihrer Muttersprache kommunizieren zu können. Es ist keine Sprache der Unterwerfung, sondern eine Sprache des Friedens."
Drei Tage Sprache, Kultur und Begegnung
Während des Kongresses erwartet die Teilnehmenden ein breit gefächertes Programm. Angeboten werden Vorträge zu Sprache, Kultur, Literatur, Technik und Geschichte. Ergänzt wird das Programm durch interaktive Elemente wie Qigong und durch kulturelle Höhepunkte wie Musikabende, eine gemeinsame Messe und einen Kennenlernabend. Als besonderes Highlight wurde in Kooperation mit der Graz Tourismus GmbH ein Sehenswürdigkeiten-Folder in Esperanto präsentiert.
Ein sichtbares Zeichen der Esperanto-Kultur in Graz ist der Esperanto-Platz, der bereits 1949 im Rahmen eines europaweiten Esperanto-Kongresses benannt wurde. Im Jahr 1987, zum 100-Jahr-Jubiläum der Sprache, wurde dort auch das Esperanto-Denkmal errichtet.