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Leben und Lernen im Grünen

VAÖ-StudentInnenheim feierte 50-Jahr-Jubiläum

14.05.2025
Auf der Dachterrasse des VAÖ-Heims: v. l. Antonia Herunter (BR-Mitglied), VAÖ-Präsidentin Reinhild Strauss, BV Erwin Wurzinger, VAÖ-Heim-GFin Maxie Uray-Frick, GR Peter Piffl-Percevic, Bgm.in Elke Kahr, Heimleiterin Karin Müller, Landesvorsitzende VAÖ Steiermark Elisabeth Györfy, GRin Anna-Sophie Slama, Masomah Regl (Büro StR Krotzer)
Auf der Dachterrasse des VAÖ-Heims: v. l. Antonia Herunter (BR-Mitglied), VAÖ-Präsidentin Reinhild Strauss, BV Erwin Wurzinger, VAÖ-Heim-GFin Maxie Uray-Frick, GR Peter Piffl-Percevic, Bgm.in Elke Kahr, Heimleiterin Karin Müller, Landesvorsitzende VAÖ Steiermark Elisabeth Györfy, GRin Anna-Sophie Slama, Masomah Regl (Büro StR Krotzer)© Stadt Graz/Fischer
Das VAÖ-StudentInnenheim: ein moderner Wohnbau in Ruhelage.
Das VAÖ-StudentInnenheim: ein moderner Wohnbau in Ruhelage.© VAÖ
  1. Ein moderner Wohnbau in Ruhelage, viel Glas und noch mehr Grün, die Öffis in Reichweite, Radabstellplätze vor der Tür ... Das sind nur einige der Vorteile, mit denen das StudentInnenheim des steirischen Verbandes der Akademikerinnen Österreichs (VAÖ) nahe Mariagrün punktet. Die große Dachterrasse und die fairen Preise tun ihr Übriges. Vor genau 50 Jahren wurde das Heim feierlich eröffnet - ein Jubiläum, das gefeiert werden wollte. So kamen am gestrigen 13. Mai zahlreiche langjährige Wegbegleiter:innen und Vertreter:innen aus Politik und Wirtschaft, darunter Bürgermeisterin Elke KahrAntonia Herunter, Mitglied des Bundesrates (i. V. für Landeshauptmann-Stv.in Manuela Khom), die Gemeinderät:innen Anna-Sophie Slama (i. V. für Vizebürgermeisterin Judith Schwentner) und Peter Piffl-Percevic (i. V. für Stadtrat Kurt Hohensinner), Masomah Regl aus dem Büro Stadtrat Robert Krotzer sowie Bezirksvorsteher Erwin Wurzinger zusammen, um gemeinsam mit den Gastgeberinnen auf das Erfolgsprojekt anzustoßen.

Leistbarer Wohnraum für Studierende

Grundsteinlegung: Elisabeth Györfy beim Unterschreiben, r. VAÖ-Landesvorsitzende Dora Lauffer.
Grundsteinlegung: Elisabeth Györfy beim Unterschreiben, r. VAÖ-Landesvorsitzende Dora Lauffer.© VAÖ

In ihrer Eröffnungsrede ließ die steirische VAÖ-Landesvorsitzende Elisabeth Györfy die Geschichte des Hauses Revüe passieren. "Das Heim ist untrennbar mit der ehemaligen Grazer Gynmasialprofessorin Dora Lauffer verbunden. Sie war beseelt, ja besessen, von dem Gedanken, leistbaren Wohnraum für Studentinnen zu geschaffen - schließlich wurden in den 1970er-Jahren nur männliche Studierende wohnversorgt. Dafür hat sie im wahrsten Sinne des Wortes Klinken geputzt und der Politik die Türen eingerannt." Mit Erfolg: Die Stadt Graz schenkte dem VAÖ das Grundstück Am Rehgrund 14 und am 13. Mai 1975 erfolgte die Grundsteinlegung für das erste Wohnhaus mit weiblicher Widmung in der Steiermark und das bis dato einzige in Europa, das einem Akademikerinnenverband gehört. Die Gelder kamen aus einer Erbschaft des VAÖ. "Indem wir Studierenden aus aller Welt leistbaren Wohnraum bieten, entsprechen wir genau dem Verbandszweck - der Überparteilichkeit und Überkonfessionalität", betonte Györfy.

Großes Umbauprojekt

Tatkräftige Hilfe beim Umbau: Gerhild Hansen (VAÖ) und Heimleiterin Monika Pieringer (r.), l. Architekt Peter Reitmayr.
Tatkräftige Hilfe beim Umbau: Gerhild Hansen (VAÖ) und Heimleiterin Monika Pieringer (r.), l. Architekt Peter Reitmayr.© VAÖ

Im Jahr 2004 erfolgte mit der Modernisierung dann der nächste Meilenstein - ein Projekt, bei dem die VAÖ-Kolleginnen tatkräftig mithalfen, um die Kosten zu reduzieren. „Mehr als 3.000 Fraustunden flossen in den Umbau", erinnert sich Györfy. „Alles musste raus. Wir haben tagelang sortiert und Kisten geschleppt, noch Brauchbares fand seinen Weg zu einem Campus in Rumänien." Heute präsentiert sich das Heim behindertengerecht mit Liftanlage, Balkonen und großen Fensterfronten. Alle Wohneinheiten verfügen über moderne Küchen und Sanitäranlagen, es gibt Studier- und Veranstaltungsräume, Fitness im Tiefparterre und Photovoltaik am Dach. Der Kredit, den der ehrenamtliche Verein für den Umbau aufnehmen musste, finanziert sich aus den Mieteinkünften. Im Jahr 2008 wurde das VAÖ-Heim vom Land Steiermark sogar mit der Auszeichnung "Beispielhafter Wohnbau" für die äußerst gelungene Revitalisierung eines 70er-Jahre-Baus bedacht. Seit 2004 dürfen hier übrigens auch Studenten einziehen. Dabei haben Györfy und Heimleiterin Karin Müller stets die Ausgewogenheit im Auge - in Bezug auf die Geschlechter, aber auch auf die Nationen. Denn die Multikulturalität muss erhalten bleiben.

Schönes Miteinander

Bürgermeisterin Kahr lobt das Engagement des VAÖ.
Bürgermeisterin Kahr lobt das Engagement des VAÖ.© Stadt Graz/Fischer

"Das gelebte Miteinander vieler Nationen ist ein großer Reichtum des Heims", betonte auch Bürgermeisterin Kahr und bedankte sich beim VAÖ, "dass ihr den Studierenden bereits seit 50 Jahren eine so gute Heimat gebt, damit sie ihre Ausbildung machen können!" Schließlich sei das Wohnthema für angehende Akademiker:innen gerade in den 70er- und 80er-Jahren ein großes Problem gewesen. In dieser Zeit habe Graz als die Stadt mit den meisten Kellerwohnungen gegolten, die sehr oft gerade von Student:innen bewohnt worden seien. Dieses Kapitel der Geschichte gehöre heute zum Glück der Vergangenheit an. So habe sich rund um das Heim mit dem gegenüberliegenden Gemeindewohnbau und den vielen Einfamilienhäusern in der Nähe eine sehr gute Nachbarschaft entwickelt.

Ehrenamtliches Engagement

Aktuell leben hier 35 Nationen Tür an Tür - von A wie Afghanistan bis U wie Ukraine. 121 Betten verteilen sich auf 17 Wohneinheiten, neben Einzel- und Doppelzimmern gibt es auch Kleinwohnungen. Ehrenamtlich verwaltet wird das Heim, in dem neben der Heimleiterin Müller und ihrer Assistentin Rea Psonder auch zwei Reinigungsdamen beschäftigt werden, von den Damen des VAÖ, Geschäftsführerin ist Maxie Uray-Frick. Diese erzählte einige launige Episoden aus der Vergangenheit. So hätten die Studierenden etwa zu Gründungszeiten erst mit 19 Jahren die Volljährigkeit erreicht. Deshalb habe die frühere Heimleiterin den Auftrag gehabt, spätabends alle Zimmer zu kontrollieren, dass sich nur ja kein Mann dort aufhalte. "Schließlich wollten wir keine Alimente zahlen", schmunzelte Uray-Frick. Dies gehöre heute natürlich der Vergangenheit an. "Ich bin schon zweimal zu Hochzeiten von Paaren eingeladen worden, die sich im Heim gefunden haben." Und auch, wenn es da und dort einmal Probleme gebe, habe man gemeinsam immer einen guten Weg gefunden, um diese zu lösen. "Vor 50 Jahren wurde hier der Grundstein für ein großartiges Projekt gelegt, ein Wohnheim, in dem die Förderung des studentischen Nachwuchses familiär gelebt wird", applaudierte auch VAÖ-Präsidentin Reinhild Strauss dem steirischen Verband. "Hier findet gegenseitige Akzeptanz auf Augenhöhe statt. Wir sind sehr stolz auf euch!"  

Die ukrainischen Künstler:innen Nadja Kurinna, ...
Die ukrainischen Künstler:innen Nadja Kurinna, ...© Stadt Graz/Fischer
... Iryna Kuchmakra (beide wohnen im VAÖ-Heim) sowie ...
... Iryna Kuchmakra (beide wohnen im VAÖ-Heim) sowie ...© Stadt Graz/Fischer
... Viktor Andriichenko führten musikalisch durchs Programm.
... Viktor Andriichenko führten musikalisch durchs Programm.© Stadt Graz/Fischer

Über den VAÖ

Der ehrenamtliche Verband der Akademikerinnen Österreichs (VAÖ) wurde 1922 von der Romanistin Elise Richter in Wien ins Leben gerufen. 1932 kam es zur Gründung des Landesverbandes Oberösterreich, ein Jahr später folgte der Landesverband Steiermark. Nach einer kriegsbedingten Auszeit wurden ab 1952 bundesweit weitere regionale Verbände gegründet. Der Fokus des VAÖ liegt auf der Förderung und Unterstützung von Studentinnen und jungen Akademikerinnen. Dabei setzt man stark auf (internationale) Frauennetzwerke.

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