Ein Treffen der Begegnungen
„Eines ist klar: Wir werden mit diesem Alter nicht in Pension gehen!" - mit dieser pointierten Aussage brachte Geschäftsführerin Susanne Maurer-Aldrian auf den Punkt, worum es beim 65-jährigen Jubiläum von LebensGroß geht: um Aufbruch statt Rückblick, um Zukunft statt Stillstand. Am Freitagvormittag wurde das Jubiläum im Space04 des Grazer Kunsthauses gefeiert. Unter dem Motto „Gemeinsam Großes erreichen" versammelten sich rund 150 Gäste, darunter Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, Stadtrat Kurt Hohensinner und Landesrat Hannes Amesbauer, um 65 Jahre Engagement für Inklusion, Vielfalt und gesellschaftlichen Wandel zu würdigen.
Persönliche Geschichten und klare Botschaften
Zum Auftakt der Veranstaltung begrüßte eine Liveband die ankommenden Gäste bevor Moderator Mathias Pascottini den offiziellen Teil eröffnete. Im Zentrum standen dabei nicht nur persönliche Einblicke von Teilnehmer:innen und Mitarbeiter:innen, sondern auch die Grußworte politischer Vertreter:innen - allen voran Vizebürgermeisterin Judith Schwentner. Sie brachte ein Herz aus der LebensGroß-Werkstatt mit und unterstrich in ihrer Ansprache die gesellschaftliche Bedeutung der Organisation: „Dieses Herz gibt Halt - und steht für das, was LebensGroß täglich leistet: herzerwärmend, stärkend und verbindend. Hier wird Inklusion gelebt - Tag für Tag, mit viel Einsatz und großer Bedeutung für unsere Gemeinschaft." Auch Landesrat Hannes Amesbauer sowie weitere Wegbegleiter:innen kamen zu Wort. In moderierten Gesprächsrunden berichteten danach Menschen aus dem LebensGroß-Umfeld von ihrem Alltag, ihren Aufgaben und ihrer Vision von gelebter Inklusion. Anschließend verlagerte sich das Geschehen von der Bühne in den Raum: In einem "Speed-Dating"-Format kamen die Gäste direkt miteinander ins Gespräch - spontan, auf Augenhöhe und generationenübergreifend. Das Format spiegelte das Selbstverständnis von LebensGroß als inklusiver Raum wider. Ein Buffet begleitete die Gespräche und bot Gelegenheit zum weiteren Austausch.
Gesellschaftspolitisches Engagement seit 1960
Was 1960 als Elternverein begann, ist heute eine der bedeutendsten sozialen Organisationen der Steiermark. Über 1.700 Mitarbeiter:innen begleiten rund 11.000 Menschen mit und ohne Behinderungen - in unterschiedlichsten Lebenslagen. Dabei steht nicht nur professionelle Unterstützung im Fokus, sondern auch gesellschaftspolitisches Engagement für eine faire und offene Gesellschaft. Vereinspräsidentin Ursula Vennemann stellte in ihrem Beitrag die Pionierrolle von LebensGroß heraus: „Den Status quo haben wir nie hingenommen. Wir sehen Herausforderungen - und finden Lösungen. Dieser Mut ist unsere Triebfeder und wird es auch bleiben."
Symbol für Zusammenhalt bleibt
Ein besonderes Zeichen der Verbundenheit bleibt nach Veranstaltung sichtbar: Eine von Gästen signierte Parkbank, gefertigt in der LebensGroß-Tischlerei, wird im öffentlichen Raum aufgestellt. Sie lädt künftig zum Verweilen, Nachdenken und Diskutieren ein - ganz im Sinne des Mottos: „Gemeinsam Großes erreichen."