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Stadt Graz stellt Hitzeaktionsplan vor

Tipps und Unterstützung für heiße Tage

04.06.2025

Der 4. Juni ist der österreichweite Hitzeaktionstag. Ein passender Rahmen, um im Grazer Rathaus auf die die steigende Belastung durch Hitzetage und Tropennächte hinzuweisen. Um dies zu tun, wurde im Media Center der Hitzeaktionsplan der Stadt Graz vorgestellt. Dieser Plan regelt, wie die Stadt Graz handelt, sobald das Land Steiermark eine Hitzewarnung für den Zentralraum und damit für das Stadtgebiet ausgibt. Dann tritt ein abgestimmtes Maßnahmenpaket in Kraft, das rasche Information, gezielte Hilfe und konkrete Entlastungsangebote sicherstellt.

Vulnerable Gruppen schützen und füreinander sorgen

v.l: Robert Krotzer, Judith Schwentner, Elke Kahr, Doris Kampus und Martin Haidvogl
v.l: Robert Krotzer, Judith Schwentner, Elke Kahr, Doris Kampus und Martin Haidvogl© Stadt Graz/Fischer

Bürgermeisterin Elke Kahr betonte die zunehmende Bedeutung des Themas: „Die Zahl der Hitzetage ist ansteigend, das haben wir über die letzten Jahre hinweg schon gemerkt. Besonders in Ballungsräumen mit hohem Versiegelungsgrad, also in Städten, ist das spürbar. Wir müssen in der aktuellen Situation besonders an vulnerable Gruppen denken. Menschen, die es schwerer haben und sich ihre Situation nicht aussuchen können, gehören bestmöglich unterstützt."

Auch Vizebürgermeisterin Judith Schwentner sieht den Hitzeaktionsplan als Teil einer breiten Klimastrategie: „Hitzeschutz ist Lebensschutz. 2024 war das wärmste Jahr, das Österreich je erlebt hat - und alles deutet darauf hin, dass es nicht das letzte dieser Art war. Für mich ist klar: Wir müssen die Stadt anpassen - sozial gerecht, klimagerecht und konkret vor Ort. Mit über 2.600 Bäumen in den letzten Jahren, begrünten Straßen und kühlen Rückzugsorten machen wir Graz weiter hitzefit."

Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer betonte den sozialen Aspekt: „Hitze ist besonders für jene Menschen eine Belastung, die es sich nicht richten können. Hitze ist schon lange eine Sozialfrage geworden. Ich bin froh, dass unsere Expert:innen der Gesundheitsdrehscheibe ihre Expertise beim Hitzeaktionsplan eingebracht haben."

Doris Kampus, Vorsitzende der SPÖ Graz, ergänzte: „Der Hitzeaktionsplan ist engagiert, ambitioniert und hilft den Menschen. Mein Appell gilt allen Grazerinnen und Grazern: Auch wir können etwas tun. Wir können füreinander sorgen, hinschauen und nicht wegsehen."

Tipps geben und Rückzugsorte schaffen

Der Grazer Hitzeaktionsplan
© Stadt Graz/Fischer

Magistratsdirektor Martin Haidvogl hob die Bedeutung konkreter Entlastungsangebote hervor: „Die Auslöser des Klimawandels sind gesetzt. Wir können die Hitze in der Stadt nicht abschaffen. Was wir aber tun können, ist Verhaltenstipps an die Öffentlichkeit bringen und coole Orte schaffen. Ich bin besonders froh über die gute Kooperation mit der Diözese: Neben den städtischen Angeboten stehen auch zehn Kirchen in Graz als kühle Rückzugsorte für Grazer:innen bereit."

Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter betonte die Rolle der Fürsorge: „Unsere Maßnahmen im Gesundheitsbereich sind vor allem Appelle an den Hausverstand. Wenn dieser aber nicht zum Einsatz gebracht werden kann, weil Menschen pflegebedürftig oder sozial bedürftig sind, dann müssen wir ansetzen und Hilfe leisten."

Umweltamtsleiter Werner Prutsch warnte vor unterschätzten Temperaturunterschieden: „Es geht nicht nur um die Anzahl der Hitzetage oder Tropennächte. Für den Körper ist es ein großer Unterschied, ob es 32 oder 35 Grad hat. Außerdem müssen wir müssen künftig nicht nur an die Menschen denken, sondern auch überlegen, welche Auswirkungen Hitze auf unsere Infrastruktur haben wird."

Sicherheitsmanager Gilbert Sandner unterstrich die organisatorische Vorbereitung: „Hitze ist eine Querschnittsmaterie. Wir setzen stark auf den Hitzeschutzplan des Landes Steiermark auf und haben klare Szenarien vorbereitet, von der Vorwarnstufe über die Warnstufe bis hin zur Entwarnung. So ist sichergestellt, dass wir die Bevölkerung rasch und einheitlich informieren können."

Mit dem Hitzeaktionsplan stellt die Stadt Graz klar: Hitzeschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Durch koordinierte Abläufe, verlässliche Kommunikation und gezielte Unterstützung für besonders betroffene Gruppen wird sichergestellt, dass Graz auch bei steigenden Temperaturen eine lebenswerte Stadt bleibt - für alle Grazer:innen.

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Ihre Kommentare (4)

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  • Wilfried Widdl, 05.06.2025,
    Hitzewellen und vulnerable Gruppen schützen.

    Zum Abkühlen ins Museum oder was, statt ins kühle Nass?
    Wie wäre es wenn nicht alles immer mehr zugepflastert wird!
    Dieser Satz, vulnerable Gruppen schützen hat einen sehr faden 2020-2025 Beigeschmack, fällt Graz auch nix besseres ein?
    Hauptsache die WHO diktiert und wir machen mit...
    Die ehemalige Kirchnerkaserne wäre doch ein super Naherholungsgebiet geworden, aber nein, zupflastern!
    Für jeden abgeholzten Baum werden 3 neue gepflanzt, keine Zwutschkerl, sondern anstädige. WO SIND DENN DIE?
    Ist schön wenn man Schutz bietet, aber man muss auch vorsorgen!
    Rechtzeitig drauf schaun dass mans hat wenn mans braucht.
    Leere Worte...
  • S.E., 05.06.2025,
    Hitze Kollaps

    Wow, bin echt begeistert, wie wäre es wenn die Eintrittspreise in die Grazer Bäder gesenkt werden würden ( höchsten Preise in Österreich) eine normal verdienende Familie kann sich das mittlerweile gar nicht mehr leisten...von wegen vunerablen Gruppen:( Wie großzügig :(
  • Claudia M., 05.06.2025,
    Hitzeplan

    Und gilt dieser Aktionsplan auch für die Mitarbeiter:innen der Stadt Graz, da im Sommer in sehr vielen Büros die 35 Grad Grenze erreicht wird?!!
  • anonym, 05.06.2025,
    Täglich grüßt das Murmeltier

    Jedes Jahr der idente Beitrag, und wir sind noch immer am Leben :-)