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Abschied von Alfred Stingl: Graz verneigt sich

Bewegende Reden würdigten das politische und menschliche Vermächtnis

17.06.2025

Am Dienstagnachmittag versammelten sich zahlreiche Menschen in der Kirche am Grazer Zentralfriedhof, um einem Mann die letzte Ehre zu erweisen, der das politische und soziale Leben der Stadt über Jahrzehnte geprägt hatte. Christian Schauer führte durch die Zeremonie und brachte zu Beginn die Stimmung der Stunde auf den Punkt: "Das Leben ändert sich immer in der Sekunde." Er erinnerte daran, dass das, was Alfred Stingl geschaffen hat, über den Tod hinaus besteht.

Heinz Fischer: „Ein Freund, auf den man sich verlassen konnte“

Alt-Bundespräsident Heinz Fischer zeichnete in seiner Rede das Bild eines engagierten Demokraten, der stets im Dienst der Menschen stand: „Alfred Stingl, das ist für mich das Synonym für einen sehr verehrten Menschen [...] und ein Freund, auf den man sich verlassen konnte." Er erinnerte an die gemeinsamen politischen Jahre und würdigte Stingls lebenslange Treue zur Demokratie, zur Stadt Graz und zu seiner Frau Eli.

Elke Kahr: „Wir werden dich nicht vergessen“

Bürgermeisterin Elke Kahr sprach im Namen der Stadt Graz und betonte, wie stark Stingls Geist auch heute noch spürbar sei: „Lieber Alfred, wir werden dich nicht vergessen und uns bemühen, dir gerecht zu werden und in deinem Sinne weiter zu arbeiten." Sie hob insbesondere Stingls Einsatz für soziale Gerechtigkeit und seine Nähe zu den Menschen hervor - man habe ihn eher in der Straßenbahn als im Dienstwagen gesehen.

Bewegende Worte seiner Vertrauten

Nach einem Musikstück sprachen Peter Grabensberger, ehemaliger enger Mitarbeiter, und Max Sommer, Enkelsohn Stingls. Grabensberger erinnerte sich an die gemeinsame Arbeit und die besondere Haltung im täglichen Miteinander: „Ein lautes Wort hat es von Alfred Stingl im Büroalltag nie gegeben."

Max Sommer gab der Zeremonie eine sehr persönliche Note. Mit poetischen Bildern zeichnete er ein liebevolles Porträt seines Großvaters: „Wie Regentropfen fallen sie in ein Meer voller Erinnerungen. Manche sind heiter und süß, wie die von Opa so geliebten Walderdbeeren, manche so zerbrechlich schön, wie das Edelweiß, seine liebste Bergblume, und wieder andere tiefgründig wie das geschätzte Glas Rotwein nach einem gemeinsamen Familienessen."
In bewegenden Worten schilderte er, wie sehr Alfred Stingl nicht nur als Politiker, sondern als Familienmensch fehlt - jemand, der durch seine Wärme, seine Worte und seine Zeit unauslöschliche Spuren hinterlassen habe.

Ein Vermächtnis, das bleibt

Neben zahlreichen Angehörigen und Freund:innen waren Vertreter:innen aller politischen Parteien, der Stadtregierung, der Landespolitik und der Kirche anwesend - ein Ausdruck des Respekts vor einem Mann, der Brücken baute und über Parteigrenzen hinweg Anerkennung fand.

Mit dem Tod von Alfred Stingl verliert Graz einen Politiker, der nicht nur Ämter bekleidete, sondern Verantwortung lebte - und einen Menschen, der vielen in Erinnerung bleiben wird: aufrecht, warmherzig und glaubwürdig.

Ein Vermächtnis, das bleibt.Die Verabschiedung fand in der Kirche am Zentralfriedhof statt.Max Sommer fand bewegende Worte.Zahlreiche Trauergäste fanden sich ein.Bundespräsident a.D. Heinz Fischer war ein Weggefährte Alfred StinglsBürgermeisterin Elke Kahr bei ihrer Rede.Peter Grabensberger bedankte sich bei Alfred Stingl für die wunderbaren Begegnungen.Im Anschluss an die Trauerfeier erfolgte die Beisetzung.

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Ihre Kommentare (1)

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  • Wolfgang Gruber, 17.06.2025,
    Abschied von Alfred Stingl

    Mein Bürgermeister!!!

    Ruhe in Frieden!