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Projektstart für Stadtteile ohne Partnergewalt

25.08.2025
v.l.: Wolfgang Malik, Elke Kahr, Michaela Gosch und Christian Scambor
v.l.: Wolfgang Malik, Elke Kahr, Michaela Gosch und Christian Scambor© Stadt Graz/Fischer

Am 25. August 2025 wurde in der Grazer Auster das Projekt „SToP - Stadtteile ohne Partnergewalt" der Frauenhäuser Steiermark vorgestellt. Das Programm, das seit 2019 österreichweit umgesetzt wird, startet nun auch in Graz. Ziel ist es, Gewalt in Beziehungen nicht zu tabuisieren, sondern betroffenen Menschen rasch und direkt Hilfe im eigenen Stadtteil zu bieten. Außerdem sollen Menschen niederschwellig in ihrem persönlichen Umfeld erreicht werden, bevor Gewalt entsteht. Weiters soll im Rahmen von Informationsveranstaltungen und durch Einbindung der Bevölkerung vor Ort soll gezeigt werden, wie eine gute Nachbarschaft Schutz vor Gewalt bieten kann.

Niederschwellig helfen

Bürgermeisterin Elke Kahr betonte die Bedeutung des Projekts: „Gewalt ist etwas, das unsere Gesellschaft leider schon ewig begleitet. Ich bin froh, dass wir dieses Thema in Graz proaktiv angehen und nicht ausblenden. Wichtig ist es, niederschwellig zu helfen und Ansprechpersonen direkt vor Ort zu finden. Darum gefällt mir der Ansatz dieses Projekts so gut."
Auch die Holding Graz unterstützt die Initiative. CEO Wolfgang Malik erklärte: „Wir als Holding sind uns unserer sozialen Verantwortung bewusst. Wir unterstützen diese Bezirksinitiative und haben über unsere Ankündigungsstellen die Möglichkeit, die Botschaft an die Bürger:innen zu bringen."
Michaela Gosch, Geschäftsführerin der Frauenhäuser Steiermark, hob hervor, dass es in der Steiermark bereits viele Unterstützungsangebote gibt. Dieses Netzwerk sei dicht geknüpft, dennoch sei es entscheidend, die Betroffenen auch wirklich zu erreichen. Besonders erfreulich sei, dass die Stadt Graz hier klare Verantwortung übernehme und die Frauenhäuser aktiv unterstütze.

Was tun, wenn man etwas bemerkt?

Auch der Verein für Männer- und Geschlechterthemen setzt auf Prävention. Christian Scambor: „Der nachhaltigste Ansatz ist, langfristig mit Männern und Burschen zu arbeiten. In der Prävention gilt es dabei, die gewaltfreie Männlichkeit zu stärken."
Zum Abschluss betonte Michaela Gosch die Rolle des Umfelds: „Das Schwierigste ist immer, das Umfeld zu erreichen und da zu sein, bevor etwas passiert. Gewalt passiert oft im häuslichen Rahmen, darf aber niemals Privatsache sein. Wegschauen ist nie eine Option."
Was soll man als tun, wenn man im persönlichen Umfeld etwas bemerkt? „Rufen Sie die Polizei an und lassen Sie sich von geschulten Mitarbeiter:innen beraten. Damit können Sie nie etwas falsch machen", so Gosch.

Weitere Angebote der Stadt Graz

Das Projekt „SToP" ist der neueste Mosaikstein bei den städtischen Bemühungen im Bereich der Gewaltprävention. Besonders das Referat für Frauen und Gleichstellung bietet zahlreiche weitere Hilfsangebote. So finden sich auf graz.at/gewaltschutz sämtliche Kontakte von Hilfe-Einrichtungen - von „Hilfe in Akutsituationen" bis hin zu Behörden -, die laufend ergänzt werden. Seit vielen Jahren setzt die Stadt zudem im Rahmen der internationalen „16 Tage gegen Gewalt" (25. November bis 10. Dezember) einen Schwerpunkt: Mit Kampagnen-Videos #schaunichtweg in Kinos, Öffis und Social Media sowie begleitenden Tipps und Infos.
Über die Website erhältlich ist auch die Broschüre „Selbst Sicher! Gewaltfrei leben", bestell- und downloadbar, im Pocket-Format sowie in mehreren Sprachen (u. a. Arabisch, Bosnisch, Englisch, Kroatisch, Rumänisch, Türkisch).
Ein weiteres Projekt ist „Luisa ist da", das gemeinsam mit der Beratungsstelle TARA und der Polizei umgesetzt wird: In teilnehmenden „Luisa-Lokalen" können Betroffene bei sexualisierten oder gewalttätigen Übergriffen rasch und unkompliziert Hilfe bekommen.

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