Mit dem Projekt „FRiTZi bringt’s“ bietet die Stadt Graz eine mobile Beratungsstelle für Frauen an, die mit einem Lastenrad verschiedene Orte in der Stadt anfährt. Bis Mitte Oktober 2025 wurden rund 1800 Personen erreicht und an 31 Standorten beraten. Die häufigsten Anfragen betreffen finanzielle Unterstützung, insbesondere im Zusammenhang mit Pensionen und sozialen Leistungen.
Weitere wichtige Themen sind Kinderbetreuung, Bildungsmöglichkeiten und Gesundheit. Viele Frauen suchen Informationen zu Themen wie Altersarmut, Teilzeitarbeit und Weiterbildung. Für Jugendliche werden spezielle Informationsmaterialien angeboten, die sich mit Themen wie Schutz im Internet und Gewaltprävention befassen.
Die Bürgermeisterin betont, dass trotz der digitalen Angebote persönliche Beratung und Gespräche weiterhin wichtig sind. Das Team von „FRiTZi bringt’s“ greift vielfältige Fragestellungen auf und bietet einen niederschwelligen Zugang zu Informationen und Unterstützung. Broschüren des Referats Frauen & Gleichstellung können online unter graz.at/frauen bestellt werden.

Auf Initiative von Bürgermeisterin und Frauenstadträtin Elke Kahr haben Doris Kirschner, Leiterin des Frauenreferats, und ihr Team 2022 die Aktion „FRiTZi bringt's" ins Leben gerufen. Mit einem eigens zu diesem Zweck adaptierten Lastenrad ist das „FRIiTZi-Projektteam" in den Sommermonaten in der Stadt unterwegs.
Heute machte das Beratungs- und Inforad „FRiTZi bringt's" am Tummelplatz Station. Bürgermeisterin und Frauenstadträtin Elke Kahr, die neben Doris Kirschner und einem Team des Referats Frauen & Gleichstellung vor Ort war, erklärt die Beweggründe für diese Initiative:
„Ziel unserer Aktion ist es, Frauen in ihrem Wohn- und Lebensumfeld über nützliche Hilfsangebote, Einrichtungen und Anlaufstellen zu informieren. Darüber hinaus wird niederschwellige Beratung angeboten.", sagt Elke Kahr. „Bei unseren FRiTZi-Terminen sehen wir, welche Bereiche besonderes Interesse finden, wo die Frauen am häufigsten der Schuh drückt und wo eventuell noch zusätzlicher Infobedarf besteht."
Die Themen, die besonders häufig angesprochen werden, spiegeln aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wider.
Die Schwerpunkte in Zahlen
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% |
Scheidung/Unterhalt/Besuchsrecht |
9 % |
Karenz/Elternzeit |
4 % |
weitere rechtliche Themen |
3 % |
Arbeit/Einkommen |
5 % |
Pension |
14 % |
Kinderbetreuung |
11 % |
Soziales |
14 % |
Gesundheit |
12 % |
Bildung |
9 % |
Sicherheit |
4 % |
Gewalt |
5 % |
Sonstiges |
10 % |
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100 |
Ein Überblick
Finanzielle Unterstützung - das zentrale Anliegen
Kein Auskommen mit dem Einkommen. Die Frage nach finanzieller Unterstützung zieht sich durch alle Gruppen - von Seniorinnen über Alleinerziehende bis hin zu Frauen mit Behinderung. Pension - Stichwort Altersarmut - und Soziales waren daher immer wieder Schwerpunkte in den Gesprächen. Das FRiTZi-Team informierte über mögliche Hilfsangebote in Graz.
Kinderbetreuung und Teilzeitarbeit - ein strukturelles Dilemma
Die angespannte Lage bei Kinderbetreuungsplätzen ist ein wiederkehrendes Thema der vergangenen Jahre. Viele Familien sehen sich gezwungen, in Teilzeit zu arbeiten - nicht aus freien Stücken, sondern mangels Betreuungsangebot. Die Diskussion um „zu viele Teilzeitkräfte" greifen Bürgerinnen von sich aus auf.
Gesund bis ins Alter - zuhören und unterstützen
Seniorinnen sind eine besonders wichtige Zielgruppe. Vor allem bei mobilen Diensten vor der ÖGK und den Bauernmärkten zeigt sich: Oft geht es weniger um konkrete Informationen als darum, gehört zu werden. Die eigene Gesundheit, Altersarmut und betreutes Wohnen sind zentrale Themen, die viele bewegen.
Bildung und Information im Fokus
Besonders gefragt sind Informationen zu Bildung: Deutschkurse, Weiterbildungen, Umschulungen und Informationen zu frauenspezifischen Angeboten. Auch das Infomaterial zu Weiterbildungsmöglichkeiten trotz Berufstätigkeit, z.B. der „GRAFO" (Grazer Fonds für Aufstieg und Entwicklung) wird gerne angenommen - oft mit sehr individuellen Fragen, die weitervermittelt werden.
Jugendliche - Prävention und Empowerment
Bei Jugendlichen kommen die Materialien wie „Luisa ist da", „Das Mädchen im Netz" und das „Sexfragen-Hefterl" gut an. Besonders Alarmgeräte werden von Mädchen gerne angenommen.
Gleichzeitig wird deutlich: Prävention muss auch Burschen erreichen - und zwar frühzeitig.
Gewalt und Orientierung im Hilfesystem
Gewalt wird selten direkt angesprochen, doch Informationsmaterialien werden vereinzelt mitgenommen. Die Vielzahl an Flyern zu verschiedenen Organisationen ist ein Zeichen für ein starkes Netzwerk in Graz.
Bis Mitte Oktober wird „FRiTZi" über 50 Mal im Einsatz gewesen sein und an 31 Standorten rund 1800 Personen erreicht haben.
Oeverseepark, Volksgarten, Augarten, Abenteuerspielplatz Afritschgarten oder auch am Spielplatz Hilmteich - das Info-Lastenrad besucht auch regelmäßig die Grazer Bauernmärkte und ist vor der ÖGK oder beim LKH Graz Nord anzutreffen..
Darüber hinaus wird „FRiTZi" auch zu Siedlungsfesten eingeladen - etwa zum Margerl-Grätzelfest oder zu Grieskram, dem Nachbarschaftsfest im Bezirk Gries. Mit Stand 11. September wurden über 1.300 Personen erreicht und es gab rund 500 Gespräche.
Fazit
Die Projekt „FRiTZi bringt´s" greift vielfältige Fragestellungen der Grazerinnen auf und ist nah an den Menschen. Besonders schön: Viele Besucher*innen kommen wieder - und aus kurzen Fragen entstehen oft lange, wertvolle Gespräche. „Die Tatsache, dass unser FRiTZi-Projekt so gut angenommen wird, bestätigt, dass auch in Zeiten von Internet und Sozialen Medien persönliche Beratung, Gespräche und Austausch nach wie vor gefragt sind", sagt Bürgermeisterin Elke Kahr. „Ich danke unserem FRiTZi-Team für die zahlreichen Tipps und praktischen Hilfestellungen und für die vielen wertvollen Gespräche von Frau zu Frau."
Die eigenen Broschüren des Referats Frauen & Gleichstellung können auf graz.at/frauen unter der Rubrik „Broschüren-Bestellservice" angefordert werden.