Unter dem Motto „Wir essen klimafreundlich!" stand der diesjährige Umweltpreis der Stadt Graz, der gestern im Rahmen des Markt der Zukunft im Kunsthaus verliehen wurde. Sechs Projekte, die vorbildhaft zeigen, wie wichtig die Herkunft und der bewusste Umgang mit unseren Lebensmitteln sind, wurden preisgekrönt. Die Gewinner:innen teilen sich ein Preisgeld von insgesamt 4.500 Euro.
„Was wir essen - ob bio, regional oder saisonal - hat Einfluss auf unsere Gesundheit und auf unsere Umwelt. Die vielen kreativen Einreichungen zum heurigen Umweltpreis zeigen, wie wichtig den Grazerinnen und Grazern dieses Thema ist. Ich gratuliere allen Preisträger:innen sehr herzlich", so Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, unter deren Vorsitz eine sechsköpfige Jury die Qual der Wahl hatte. Teil der Jury war auch Umweltamtsleiter Werner Prutsch, der den Umweltpreis zu den Höhepunkten des Jahres zählt. „Es ist wichtig, das Engagement für unsere Umwelt vor den Vorhang zu holen, zu honorieren und für andere sichtbar zu machen."
Das Bäuerliche Versorgungsnetzwerk Steiermark ist Österreichs erste Genossenschaft, die Großküchen und Handel mit regionalen Produkten aus verschiedenen Sparten aus einer Hand beliefert. Ein Netzwerk, das die nachhaltige Lebensmittelbeschaffung direkt vom Bauern an die Großküchen spartenübergreifend möglich macht.
Von der Jury besonders positiv bewertet, wurde der signifikante Beitrag zur CO2-Einsparung und zum Klimaschutz. Vom Projekt profitieren viele Menschen im Großraum Graz - Produzent:innen, Verarbeitungsbetriebe sowie Konsument:innen.
Im Gastronomiebetrieb „Das Liebig" in der Grazer Liebiggasse kommen nur wissenschaftlich berechnet klimafreundliche, biologisch zertifizierte Speisen auf den Tisch - vor Ort, to go, per Lieferdienst oder als Catering. Genaue Produktwahl, ein hoher Anteil an pflanzlichen Speisen, saisonale und regionale Küche sowie ein Minimum an Lebensmittelabfällen sind die Zutaten für das Erfolgsrezept.
Beeindruckt war die Jury unter anderem von der Beachtung der CO2-Emissionen der Mittagsmenüs und der Zertifizierung als eines von 3 Bio-Lokalen in Graz. Die Vorbildwirkung für andere Gastronomiebetriebe wurde ebenso positiv hervorgehoben.
Der Bionah Hofladen Grottenhof ist Lieferant von regionalen Bio-Lebensmitteln und fungiert als Ausbildungsstätte für die Schüler:innen der LFS Grottenhof. Im Sortiment stehen 100% biologische Produkte von 120 Produzent:innen aus der Steiermark. Nicht verkaufte Waren werden in der nahegelegenen Schulküche und einem nahegelegenen Senior:innenheim weiterverwendet, wodurch Lebensmittelabfälle zur Gänze vermieden werden.
Die Jury bewertete die vorbildliche regionale Vernetzung und die Einbindung der Schüler:innen der angrenzenden Fachschule als besonders. Ebenso den 100%-Bioanteil der Produkte, die gänzliche Vermeidung von Lebensmittelabfällen und das Click&Collect-Projekt mit der Firma Anton Paar.
Foodsharing ist eine Initiative zur Rettung von Lebensmitteln vor dem Abfall. Die Initiative dient außerdem der Vernetzung und Organisation von Foodsharer:innen und Botschafter:innen sowie der Rettung von Lebensmitteln aus Betrieben und Unternehmen.
Die Jury betonte den wertvollen, gesellschaftlichen Beitrag zur Bewusstseinsbildung, das ehrenamtliche Engagement sowie die lange Laufzeit des Projektes, das über die Jahre stetig an Professionalität und Wirksamkeit gewonnen hat.
Im Rahmen des umfassenden Projekts „Klimafreundlich mit Geschmack" wird der Kindergarten zum ganzheitlichen, alltagsintegrierten Lernfeld für vegetarische, regionale und biologische Ernährung.
Der ganzheitliche Ansatz durch Einbindung der Kinder und Eltern, die klimafreundliche Gestaltung von Jause und Mittagessen, das eigene Gärtnern sowie die langjährige Laufzeit des Projektes wurden von der Jury besonders positiv hervorgehoben.
Inklusive Beschäftigung, ökologischer Gemüseanbau und Bewusstseinsbildung sind die Grundpfeiler des Projektes „Gemüsekiste". Ein Team aus zwei Arbeitsanleiter:innen und sechs Menschen mit Behinderungen kultiviert auf einem zwei Hektar großen Grundstück Gemüse, das im Rahmen eines Abo-Modells an fünf zentralen Abholstellen in Graz verkauft wird.
Das Projekt Gemüsekiste gefällt der Jury vor allem aufgrund der Verbindung von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Inhalten und verkörpert Nachhaltigkeit im ureigenen Sinne.