Seit 2004 setzt sich die Caritas Steiermark aktiv gegen Delogierungen ein - heuer feiert die Wohnungssicherung ihr 20-jähriges Bestehen. Mit Unterstützung des Landes Steiermark, der Stadt Graz und zahlreicher Netzwerkpartner:innen konnte in den vergangenen zwei Jahrzehnten viel erreicht werden: Über 8.365 Wohnungen wurden gesichert, mehr als 7.000 Kindern blieb der Verlust ihres Zuhauses erspart und 287 Millionen Euro an Delogierungskosten konnten eingespart werden.

Unterstützung in schwierigen Lebenslagen
Die Wohnungssicherung der Caritas unterstützt Menschen, denen der Verlust ihrer Wohnung droht. Das Team berät bei Mietproblemen, hilft beim Durchsetzen finanzieller Ansprüche, vermittelt zwischen Mieter:innen, Vermieter:innen und Behörden und beantragt bei Bedarf Unterstützung zur Begleichung von Mietrückständen. Ziel ist es, Wohnraum zu sichern und Delogierungen zu verhindern. „Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Danke an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Menschen Perspektive und Hoffnung geben - und auch schon präventiv helfen, bevor es zum Wohnungsverlust kommt", betont Landesrat Hannes Amesbauer.
Mehr als ein Dach über dem Kopf
Auch Caritas-Präsidentin Nora Tödtling-Musenbichler würdigte die Arbeit des Teams: „Vom ersten Moment an war die Wohnungssicherung für Menschen da, die hoffnungslos waren. Es ist ein Angebot von Menschen für Menschen, mit ganz viel Herz aber auch Durchsetzungskraft. Danke an das gesamte Team, das teilweise seit 20 Jahren bereits dabei ist." Über 137.000 Beratungskontakte wurden in den letzten zwei Jahrzehnten geführt und im Schnitt 67 Menschen pro Jahr durch die freiwillige Einkommensverwaltung bei der der Planung ihrer Einnahmen und Ausgaben unterstützt.
Der Alltag der Mitarbeiter:innen sieht dabei jeden Tag anders aus, wie Thomas Seybold, Leiter der Wohnungssicherungsstelle, erklärt: „Wir sind jeden Tag mit neuen Situationen und neuen Herausforderungen konfrontiert. Was alle gemeinsam haben, ist, dass die Stabilität für die Menschen plötzlich Weg ist und durch Angst vor der Zukunft ersetzt wird. Von Anfang an war es die Idee, früh anzusetzen und Menschen aufzufangen, schon bevor alles verloren ist. Wir beraten, hören zu und finden Lösungen." Die Nachfrage ist drastisch gestiegen: Waren es zu Beginn noch 250 Haushalte, mit denen die Stelle in Kontakt war, sind es heute bereits 350 pro Monat. "Trotz der konstant hohen Nachfrage und dem Druck, schnell zu handeln, ist es immer unser Anspruch, stabile und nachhaltige Lösungen für die Menschen zu finden. Damit das möglich ist, braucht es ein starkes Netzwerk mit zahlreichen Partner:innen", erklärt Seybold.
Die Bilanz zeigt: Die Anlaufstelle sichert nicht nur Wohnraum, sondern auch Würde, Sicherheit und Zukunftsperspektiven - und bleibt damit ein unverzichtbarer Teil der sozialen Infrastruktur in der Steiermark.