Livestream: Die Gemeinderatssitzung wurde im Internet übertragen. Der Livestream steht 7 Tage lang zum Nachschauen zur Verfügung. Wir freuen uns über Ihr Interesse!
Datenschutz: Die Videoaufzeichnung darf ohne explizite Zustimmung der Stadt Graz aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht weiterverwendet werden. Bitte um Verständnis.
Die volle Tagesordnung sowie die Fragestunde und Dringlichen Anträge findet man hier. Dort findet man auch alle Abstimmungsergebnisse der Sitzung.
Angelobung neuer Stadt- und Gemeinderäte
Wechsel in der Kommunalpolitik: Nachdem Stadtrat Günter Riegler (ÖVP) sein Mandat zurücklegte, wurde in der Oktober-Sitzung Stadträtin Claudia Unger (ÖVP) angelobt. Auch im Gemeinderat gab es einen Wechsel: Nachdem Gemeinderat Max Zirngast (KPÖ) sein Mandat zurücklegte, wurde in der Oktober-Sitzung Gemeinderat Christopher Fröch (KPÖ) angelobt.
M 04: Tag der Religionen am 19.10.2025
Am kommenden Sonntag, dem 19. Oktober 2025, findet in Graz der „Tag der Religionen" statt. Im Geiste des vor allem mit Altbürgermeister Alfred Stingl verbundenen „Interreligiösen Dialogs" wird dieser Tag zum 2. Mal auf Initiative des Interreligiösen Beirats der Stadt Graz veranstaltet. 15 Religionsgemeinschaften öffnen unter dem Motto „Leben ... in Begegnung" ihre Häuser und Einrichtungen und gestalten ein - zum Teil gemeinsames - Kulturprogramm für alle interessierten Grazerinnen und Grazer.
TO 18 - 21: Neubenennung diverser Parks
In der Gemeinderatssitzung wurde die Neubenennung von vier Parks einstimmig beschlossen:
Lore-Krainer-Park: Zu diesem Benennungsvorschlag wurden die Stellungnahmen des Bezirksrates Lend sowie des Kulturamtes eingeholt. Das Kulturamt ist mit dem Benennungsvorschlag einverstanden. Dem Bezirksrat Lend wurde die geplante Benennung vorgelegt. In der Bezirksratssitzung vom 23.09.2025 wurde die Benennung befürwortet.
Kurzbiografie: Lore Krainer (geb. Huttegger), 1930 - 2020
Österreichische Kabarettistin, Autorin, Sängerin und Komponistin. Die in Graz Geborene erhielt eine solide Klavierausbildung und trat früh als Pianistin und Entertainerin in Clubs auf, ab 1973 im Wiener Kabarett „Fledermaus" und 1978 - 2009 in der ORF-Radiosendung „Guglhupf". Die Grande Dame des österreichischen Kabaretts schrieb rund 3.500 Texte.
Barbara-Frischmuth-Park: Zu diesem Benennungsvorschlag wurden die Stellungnahmen des Bezirksrates St. Leonhard sowie des Kulturamtes eingeholt. Das Kulturamt ist mit dem Benennungsvorschlag einverstanden. Dem Bezirksrat St. Leonhard wurde die geplante Benennung vorgelegt.
Kurzbiografie: Barbara Frischmuth, 1941 - 2025
Österreichische Schriftstellerin und Kinderbuchautorin. Die in Altaussee geborene Übersetzerin für Türkisch und Ungarisch trat 1962 der Grazer Avantgarde-Gruppe Forum Stadtpark bei. 1968 erschien ihr Debütroman „Die Klosterschule". Sie verfasste Erzählungen, Romane, Hörspiele, Kinder- und Jugendbücher und zählt zu den wichtigsten Literatinnen Österreichs seit 1945.
Martha-Stadler-Park: Zu diesem Benennungsvorschlag wurden die Stellungnahmen des Bezirksrates Straßgang sowie des Kulturamtes eingeholt. Das Kulturamt ist mit dem Benennungsvorschlag einverstanden. Dem Bezirksrat Straßgang wurde die geplante Benennung vorgelegt. Ein formloses Schreiben des Bezirksrates Straßgang enthielt keine Einwände gegen den Benennungsvorschlag, es wurde jedoch keine eigene Bezirksratssitzung abgehalten.
Kurzbiografie: Martha Stadler (geb. Klingler), 1942-2004
Steirische Kämpferin für Frauenrechte. Die in Edelsgrub Geborene war im März 1980 Mitgründerin des Vereins „Grazer Fraueninitiative", dem es Ende 1981 gegen Widerstand der Stadt gelang, das erste Grazer Frauenhaus mit 30 Plätzen einzurichten und dessen Angebot in der Folge auszubauen. Stadler gilt als Pionierin des Gewaltschutzes von Frauen und Kindern in Graz.
Ivanka-Gruber-Park: Zu diesem Benennungsvorschlag wurden die Stellungnahmen des Bezirksrates Jakomini sowie des Kulturamtes eingeholt. Das Kulturamt ist mit dem Benennungsvorschlag einverstanden. Dem Bezirksrat Jakomini wurde die geplante Benennung vorgelegt.
Kurzbiografie: Ivanka Gruber (geb. Gaber), 1940 - 2015
Kinderkrankenschwester, Kulturvermittlerin, Gründerin und langjährige Präsidentin des Vereins „Österreichisch-Slowenische Freundschaft". Die in Slowenien Geborene arbeitete 1967 - 1996 am LKH Graz, studierte Dolmetschwissenschaft und gründete 1992 den besagten Verein, um die Beziehungen sowie den kulturellen Austausch zwischen beiden Ländern zu vertiefen.
TO 28: Verleihung des Ehrenrings an Eilfried Huth
Der Gemeinderat hat einstimmig die Verleihung des Ehrenrings der Landeshauptstadt Graz an DI Dr. h.c. Eilfried Huth beschlossen. Mit dem Ehrenring sollen jene Persönlichkeiten eine Würdigung für hervorragende Leistungen erfahren, die für die Stadt Graz von besonderer Bedeutung sind.
Eilfried Huth wurde 1930 auf Java geboren und kam als Kind nach Österreich. Nach seinem Architekturstudium an der TU Graz (1950-1956) gründete er 1963 gemeinsam mit Günther Domenig ein Architekturbüro, das zu den prägendsten der österreichischen Nachkriegszeit wurde. Zu ihren bekanntesten Werken zählen die „Neue Wohnform Ragnitz" (Grand Prix d'Urbanisme et d'Architecture, 1969), die Pädagogische Akademie Graz-Eggenberg (heutiges GIBS) und die Portalbauten des Plabutschtunnels. Nach der Trennung von Domenig (1975) widmete sich Huth dem partizipativen Wohnbau, bei dem künftige Bewohner:innen aktiv in die Planung einbezogen wurden. Projekte wie die Eschensiedlung in Deutschlandsberg und die Gerlitz-Gründe in Graz fanden internationale Beachtung und prägten die Grazer Baukultur nachhaltig. Von 1985 bis 2005 lehrte Huth an der Universität der Künste Berlin und prägte eine Architektur, die soziale Verantwortung in den Mittelpunkt stellt. Neben der Architektur widmete er sich auch der Malerei, darunter ein 40 Bilder umfassender Zyklus zum „Alten Testament". Für sein Lebenswerk erhielt Huth zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Architekturpreis des Landes Steiermark, das Goldene Ehrenzeichen von Land und Stadt Graz sowie 2024 das Ehrendoktorat der TU Graz. Die Stadt Graz verdankt Eilfried Huth nicht nur einzelne architektonische Landmarken, sondern eine nachhaltige Auseinandersetzung mit der Frage, wie Wohnbau sozial, ökologisch und partizipativ gestaltet werden kann. Seine Projekte in Graz formten das Stadtbild und stehen für eine demokratische und menschenzentrierte Architekturauffassung. Mit der Verleihung des Ehrenrings würdigt die Stadt Graz einen Architekten von internationalem Rang, der es verstand, die architektonische Moderne mit sozialen Innovationen zu verbinden.