Graz erhält eine neue Feuerwache Ost, die ab dem 29. November 2025 in Betrieb sein wird. Das Gebäude bietet den Feuerwehrleuten optimale Arbeitsbedingungen. Die alte Feuerwache entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen, weshalb ein Neubau errichtet wurde.
Die neue Wache bietet Platz für 25 Einsatzkräfte in Einzelzimmern und verfügt über moderne Einrichtungen wie eine eigene Schmutzschleuse, eine Bekleidungskammer mit Industriewaschanlagen und Schulungsräume. Die selektive Alarmierung stellt sicher, dass nur die benötigten Kräfte für den Einsatz geweckt werden.
Bei der Errichtung der Feuerwache Ost wurde großen Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Mit einer Investition von rund 10 Prozent der Gesamtkosten wurden klimafreundliche Baustandards umgesetzt. Dazu gehören eine begrünte Fassade, ein begrüntes Dach, der Einsatz von Holz als Baumaterial und die Regenwasserrückhaltung. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 13,5 Millionen Euro.
Die neue Feuerwache Ost der Berufsfeuerwehr Graz steht kurz vor ihrer offiziellen Eröffnung: Am 25. November 2025 wird sie durch die GBG Gebäude‑ und Baumanagement Graz GmbH feierlich übergeben, am 29. November nehmen die ersten Feuerwehrleute ihren Dienst in der modernen Wache auf. Um sich selbst ein Bild vom Neubau zu machen, besuchte Bürgermeisterin Elke Kahr heute den Standort am Dietrichsteinplatz: „Ich bin richtig stolz, dass wir die Umsetzung dieses Projekts geschafft haben. Allen Kolleg:innen, die hier ihren Dienst verrichten, wünsche ich viel Freude mit der neuen Behausung."
Moderne Infrastruktur mit Tradition
Die Geschichte der Feuerwache Ost reicht bis ins Jahr 1889 zurück. Über die Jahrzehnte wurde sie mehrfach adaptiert, zuletzt entsprach sie jedoch nicht mehr den Anforderungen einer modernen Berufsfeuerwehr. Daher wurde die Feuerwache komplett neu errichtet. Die alte Wagenhalle blieb erhalten und wurde umfassend saniert.
Im Erdgeschoß befinden sich die Einsatzfahrzeuge, eine Waschgarage sowie eine Schmutzschleuse. Über zwei Stiegenhäuser und, wie korrekt bezeichnet, Schlachtausstiegssäulen (Rutschanlagen) gelangen die Einsatzkräfte rasch zu ihren Fahrzeugen.
Der erste Stock ist mit vielen natürlichen Materialien, großzügigen Fensterflächen und Innenbalkonen gestaltet. Dort liegen die Ruheräume, die erstmals als Einzelzimmer ausgeführt sind. Eine selektive Alarmierung sorgt dafür, dass nur jene Feuerwehrleute geweckt werden, die tatsächlich zum Einsatz ausrücken. Außerdem wurde ein eigener Damenbereich vorgesehen, für den Fall, dass künftig auch Feuerwehrfrauen im Team der Berufsfeuerwehr Graz ihren Dienst versehen. Insgesamt stehen 25 Betten zur Verfügung, davon 18 Ruheräume. In einem ersten Schritt werden 14 Kolleg:innen in zwei Löschgruppen stationiert.
Im zweiten Stock befinden sich Büros, ein großer Gemeinschaftsraum mit Küche sowie ein Schulungsraum. Neben den Löschtrupps werden hier künftig auch die Tierrettung, Schifffahrt, Höhenrettung und die Bekleidungskammer untergebracht sein. Letztere ist neu in Eigenbetrieb: Statt Fremdfirmen übernehmen künftig Kolleg:innen der Feuerwehr selbst die Reinigung der Einsatzbekleidung. Dafür stehen Industriewaschmaschinen und Trockner im Keller bereit, ebenso wie eine Kraftkammer und eine Notstromversorgung.
Nachhaltig geplant und umgesetzt
Die Errichtungskosten des Neubaus betragen rund 13,5 Mio. Euro (brutto). Etwa 10 % der Baukosten sind ausdrücklich für klimafreundliche und nachhaltige Baustandards vorgesehen. Die Bruttogeschossfläche inklusive Untergeschoss beträgt rund 2.800 m².
Ein zentrales Gestaltungselement ist die begrünte Fassade über der Wagenhalle: Ein Rankgerüst mit Trogbepflanzung zieht sich über zwei Stockwerke und wird durch ein begrüntes Retentionsdach ergänzt. Die Begrünung schützt das Gebäude vor Überhitzung und trägt durch Verdunstungskühlung zur Verbesserung des Mikroklimas im dicht verbauten Innenhof bei. Gleichzeitig entlastet das System das örtliche Kanalsystem um rund 340.000 Liter Regenwasser pro Jahr.
Die tragende Struktur oberhalb der zentralen Wagenhalle ist als zweigeschossiger konstruktiver Holzbau ausgeführt, ebenso Fassadenoberflächen und Böden. „Ich darf mich stellvertretend für alle Kollegen dafür bedanken, dass der Neubau umgesetzt werden konnte. Wir haben alle eine große Freude damit", freut sich Branddirektor Gernot Ranftl.






