Über die Republik Moldau, ein Land mit rund 2,4 Millionen Einwohner:innen zwischen Rumänien und der Ukraine, wissen viele Menschen in Österreich noch recht wenig. Das möchte Victoria Rosa, Botschafterin der Republik Moldau, ändern - sie war unlängst zu Gast bei Bürgermeisterin Elke Kahr im Grazer Rathaus.

Erste offizielle Visite in Graz
Für Victoria Rosa war es der erste offizielle Besuch in Graz, obwohl sie bereits mehrmals privat in der steirischen Landeshauptstadt war. Die 1983 geborene Diplomatin ist seit September 2024 Botschafterin der Republik Moldau in Österreich und der Slowakei. Zuvor war sie als Sicherheits- und Verteidigungsberaterin im Büro des Premierministers von Moldau tätig und ist Expertin in den Bereichen Sicherheit, Verteidigung und internationale Beziehungen sowie für Friedenskonsolidierung und Konfliktforschung.
Bürgermeisterin Kahr zeigte sich erfreut über den Besuch: „Sie sind, glaube ich, die erste Person, die ich aus Moldau treffe", meinte sie schmunzelnd. Dabei leben laut Melderegister immerhin 99 Menschen mit moldauischer Staatsbürgerschaft in Graz.
Gemeinsame Themen und Austausch
Im Gespräch betonte die Botschafterin, sie wolle „gemeinsame Themen finden, bei denen wir kooperieren können und herausfinden, wo wir unsere bilateralen Beziehungen stärken können". Besonders Sozialpolitik, Kultur und regionale Entwicklung seien Bereiche, in denen ein Austausch sinnvoll sei. "Sagen Sie mir, welche Themen genau Sie interessieren und ich werde gerne einen Austausch mit Expert:innen aus Graz herbeiführen. Sie sind jederzeit herzlich willkommen", versicherte Kahr. Ein weiteres Gesprächsthema war der eingefrorene Konflikt in Transnistrien, einer abgespalteten Region im Osten Moldaus, die wirtschaftlich und militärisch stark von Russland abhängig ist und bislang noch von keinem Staat anerkannt wurde.
„Es ist wichtig, dass sich die Menschen, die hier leben, wohlfühlen. Mir ist es ein Anliegen, für die Moldauerinnen und Moldauer da zu sein, die in Österreich ihre neue Heimat gefunden haben", so Rosa. Viele Moldauer:innen verfügen über eine Doppelstaatsbürgerschaft (Moldau-Rumänien), was ihnen das Reisen und Arbeiten in der EU erleichtert.
Beziehungen zu Österreich
Die Republik Moldau, mit einer Fläche von 33.843 Quadratkilometern, erklärte sich 1991 nach dem Zerfall der Sowjetunion für unabhängig. Seit 2022 ist das Land EU-Beitrittskandidat.
Auch die politischen Verbindungen zu Österreich sind eng: Seit Februar 2025 unterstützt das österreichische Parlament das moldauische Parlament im Rahmen eines EU-Twinning-Projekts. Ziel ist es, die Gesetzgebung, Kontrolle und Transparenz in der Verwaltung zu stärken. Mit Besuchen wie jenem im Grazer Rathaus möchte Botschafterin Victoria Rosa diese Beziehungen weiter vertiefen - und das Bewusstsein für ihr Land in Österreich stärken. Zum Abschluss trug sich die Botschafterin noch in das Goldene Buch der Stadt Graz ein.
