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Kraftwerk Stübing: Schutz des Grazer Trinkwassers hat Vorrang

Bürgermeisterin Elke Kahr unterstützt die Unterschutzstellung

06.11.2025

Schutz des Grazer Trinkwassers im Fokus beim Murkraftwerk Stübing

Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr unterstützt Bedenken hinsichtlich des geplanten Murkraftwerks Stübing, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit des Grazer Trinkwassers. Rund ein Drittel des Grazer Trinkwassers stammt aus Brunnen in unmittelbarer Nähe des Kraftwerksprojekts. Die Stadt Graz begleitet die Planungen mit einem eigenen Gutachter, der derzeit keine Bewilligung des Projekts für möglich hält.

Es bestehen Unsicherheiten bezüglich der Auswirkungen des Kraftwerks auf die Wasserqualität und -menge. Das Grundwassermodell, das für die Planung entscheidend ist, weist dem Gutachten zufolge noch offene Fragen auf. Die Holding Graz hat bereits eine detaillierte Stellungnahme mit Forderungen nach Verbesserungen an die Behörden übermittelt.

Zusätzlich wird die Ausweisung des Flussabschnitts als Natura-2000-Gebiet gefordert, um insbesondere die Laichplätze des Huchens zu schützen. Bürgermeisterin Kahr betont, dass die Sicherung des Trinkwassers höchste Priorität hat und fordert die Landesregierung auf, auch den Naturschutz zu berücksichtigen.

Der Schutz des Grazer Trinkwassers hat absoluten Vorrang für Bürgermeisterin Elke Kahr.
Der Schutz des Grazer Trinkwassers hat absoluten Vorrang für Bürgermeisterin Elke Kahr.© adobe stock/Cozine

Der Verbund beabsichtigt, das Projekt Murkraftwerk Stübing noch heuer zur Umweltverträglichkeitsprüfung einzureichen. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr schließt sich den Bedenken aus einem am Donnerstag in Medien berichteten Naturschutz-Gutachten an, und zwar aus Gründen des Schutzes des Grazer Trinkwassers: „Ein Drittel des Trinkwassers unserer Stadt kommt aus den Brunnen Friesach in unmittelbarer Nachbarschaft des geplanten Kraftwerks. Wir lassen seit einem Jahr die Planungsarbeiten mit einem eigenen Gutachter - zusätzlich zu den Experten der Holding - begleiten und von dieser Seite heißt es klar, dass dieses Projekt auch und gerade in dieser Hinsicht derzeit nicht bewilligungsfähig ist."

Der Verbund drängt auf eine rasche Einreichung, wohl aus unternehmensstrategischen Gründen. Doch das Projekt, an dem - nachdem das Kraftwerk Gratkorn vorgezogen wurde - vor gut einem Jahr die Planungen wieder aufgenommen worden sind, ist in technischer Hinsicht unausgegoren. In keiner Weise ist bis dato sichergestellt, dass das Trinkwasser, das die Stadt Graz aus eigenen Brunnen in Friesach bezieht, quantitativ und qualitativ nicht beeinträchtigt wird. Unsicherheiten im Grundwassermodell, Grundlage aller weiteren Berechnungen, Planungen und Maßnahmen für das Stauwerk, wurden laut Experten bisher nicht ausreichend dokumentiert und mögliche Auswirkungen auf die Wasserqualität überhaupt nicht untersucht. Seitens der Holding und des von der Stadt beauftragten Experten wurde daher schon im Vorverfahren eine umfassende Stellungnahme mit vielen Nachforderungen und -besserungen an die Behörde (A13 des Landes) übermittelt.

Bürgermeisterin Kahr unterstützt auch die Forderung aus dem Naturschutz-Gutachten, den betreffenden Flußabschnitt als Natura-2000-Gebiet u.a. zum Schutz der Laichplätze des Huchens auszuweisen. „Es handelt sich praktisch um die letzte freien Fließstrecke im gesamten mittleren Abschnitt der Mur. Hier ist die Landesregierung am Zug, wenn ihr - abgesehen von der Sicherung des Grazer Trinkwassers, wofür wir uns mit allen zu Gebote stehenden Mitteln einsetzen werden - auch am Naturschutz was gelegen ist." 

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