Die Beratungsstelle TARA feierte im Graz Museum ihr 41-jähriges Bestehen. Gegründet 1984 als „Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen“, hat sich TARA zu einer wichtigen Anlaufstelle für von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen entwickelt. Als eine der ersten Einrichtungen ihrer Art in Österreich bietet TARA seit 1994 psychotherapeutische Behandlung an und ermöglicht seit fünf Jahren die Direktverrechnung der Therapiekosten mit den Krankenkassen.
Die Geschäftsführerin Ina Mastnak und Bürgermeisterin Elke Kahr betonten in ihren Ansprachen die Bedeutung der Arbeit von Tara und die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen zum Schutz und zur Unterstützung von Frauen. Die Bezeichnung „Tara“ steht im Buddhismus für weibliche Erleuchtung und symbolisiert Mitgefühl, Stärke und Lebenskraft.

"Wir sind heute hier, um zu feiern", betonte Ina Mastnak zu Eingang ihrer Ansprache. Die Geschäftsführerin der Beratungsstelle TARA konnte sich am gestrigen Abend (6. November 2025) über zahlreiche Gäste freuen. Wegbegleiter:innen, NGOs, Vertreter:innen der Stadtregierung und des Gemeinderates waren gekommen und feierten mit dem Tara-Team 41. Geburtstag in den Räumlichkeiten des Graz Museums.
Die Beratungsstelle, die sich der Hilfe und Unterstützung von Frauen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, verschrieben hat, kann sich erstklassige Pionierarbeit an die Fahnen heften. Denn als man vor mehr als vier Jahrzehnten 1984 als „Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen" (später „Frauennotruf") startete, gab es rundum noch kaum vergleichbare Einrichtungen. "Wir sind aus der zweiten Welle der Frauenbewegung heraus entstanden, als Aktivistinnen begannen, Anlaufstellen wie etwa Frauenhäuser zu gründen. 1987 hatten wir unser erstes Büro in der Moserhofgasse, waren bereits Mitte der 1990er mit umfangreichen Konzepten unterwegs und konnten ab 1994 die Psychotherapie einbinden. Das sind wir übrigens die einzigen in Österreich. Und seit fünf Jahren haben wir auch Verträge mit den Krankenkassen für die Direktverrechnung der Therapieleistungen für unsere Klientinnen", nennt Mastnak Meilensteine in der Geschichte von TARA.
Zu Danken vergaß sie dabei auch nicht ihrem engagierten Team, ohne das die Arbeit von TARA nicht möglich wäre. Da schloss sich auch Bürgermeisterin Elke Kahr im Rahmen ihrer Grußworte gerne an: "Es ist ein großer Verdienst, andere zu sehen. Denn diese keineswegs leichte Arbeit für Frauen können wir nur gemeinsam leisten. Ich darf als zuständige Referentin immer von euch lernen und kann eure Leistungen nicht genug wertschätzen."
Der Begriff "Tara" steht übrigens unter anderem für "weibliche Erleuchtung" im Buddhismus. Damit verbunden werden auch Zuschreibungen wie "die Mitfühlende", "die Starke", "das Leben", "die Kraft" - je nach Land und Kulturkreis unterschiedlich.
