Es ist gute Tradition, dass am 11. November um 11:11 Uhr offiziell die Faschingszeit beginnt und damit auch die närrische Regentschaft über Stadt und Rathaus. Für einige Wochen übernehmen die Narren symbolisch das Zepter, während Bürgermeisterin und Stadtregierung ihren Schlüssel abgeben müssen.
Also rief die 1. Grazer Faschingsgilde Bürgermeisterin Elke Kahr mit einem dreifachen "Ahoi!" auf den Rathausbalkon. Auf dem Grazer Hauptplatz hatte sich das närrische Volk rund um Scherzherzog Walter Kriwetz versammelt, um auch heuer lautstark den Schlüssel zum Rathaus einzufordern.
„Ich gebe ihn nicht her!", entgegnete die Bürgermeisterin lachend. Doch die Faschingsgarde ließ nicht locker und holte sich den großen schmiedeeisernen Rathausschlüssel im Amt der Bürgermeisterin. Im Anschluss stimme man sich mit Krapfen auf die Faschingszeit ein.
Die Gilde, die 1971 als „1. Grazer Faschingsclub" gegründet wurde, pflegt diese humorvolle Tradition seither mit Herzblut. Am Faschingsdienstag wird der Schlüssel traditionell wieder an die Bürgermeisterin zurückgegeben. „Traditionen sind wichtig - und schön, wenn sie mit so viel Liebe weitergeführt werden", sagte Kahr mit einem Lächeln.
