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Stammhaus des historischen Bürgerspitals saniert

Im Kern aus dem 15. Jahrhundert

09.12.2025

Das historische Stammhaus des Grazer Bürgerspitals in der Dominikanergasse 8 wurde saniert. Das Gebäude, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen, ist Teil der Bürgerspitalstiftung, deren Erträge gemeinnützigen Zwecken dienen, insbesondere der Unterstützung von Gewerbepensionist:innen. Ursprünglich diente das Bürgerspital als Einrichtung für Fürsorge und Wohlfahrt, beherbergte Pfründner:innen und versorgte Bedürftige mit Nahrung. Heute beherbergt das Stammhaus 16 Wohnungen und Räumlichkeiten für eine Pfadfindergruppe.

Die Sanierung war notwendig, da Fassade und Fenster durch Witterungseinflüsse und Vandalismus beschädigt waren. Unter Aufsicht des Bundesdenkmalamtes und eines Restaurators wurde die Fassade im historischen Erscheinungsbild restauriert und alte Farbschichten freigelegt. Die Kosten für die Sanierung beliefen sich auf rund 500.000 Euro, die aus dem Stiftungsvermögen finanziert wurden. Die Sanierung sichert den Erhalt dieses wertvollen historischen Gebäudes als Teil des kulturellen Erbes der Stadt Graz.

Bürgermeisterin Elke Kahr vor dem Haus Dominikangergasse 8.
Bürgermeisterin Elke Kahr vor dem Haus Dominikangergasse 8.© kk

Das Stammhaus des Grazer „Bürgerspitals" in der Dominikanergasse 8 ist saniert worden. Das historische Wohngebäude, das im Kern aus dem 15. Jahrhundert stammt, gehört zur Bürgerspitalstiftung der Stadt Graz, deren Erträgnisse auch heute noch an Gewerbepensionist:innen mit geringem Einkommen gehen.

Das Bürgerspital, früher Spital zum Heiligen Geist, gilt als älteste derartige Einrichtung der Stadt und geht auf das 13. Jahrhundert zurück bzw. wurde nachweislich erstmals 1310 erwähnt. Neben dem Namen „Hospital zum heiligen Geist" waren auch Bezeichnungen wie „Spital zu St. Andrä in Graz" oder „Spital der armen Leut zu Graz" gebräuchlich.

Wohnungen und Pfadfinder:innen-Räumlichkeiten

Im Mittelalter diente das Spital in erster Linie der Fürsorge und Wohlfahrt. So lebten hier beispielsweise im Jahr 1513 20 Männer und 40 Frauen als Pfründner:innen. Das Haus, das vom Richter und Rat der Stadt Graz verwaltet wurde, versorgte rund hundert weitere Menschen mit Essen. Um dies zu finanzieren, war das Bürgerspital auf Spenden und Vermächtnisse von Wohltäter:innen angewiesen. Die Auflösung durch Kaiser Joseph II. war eine kurze Episode, denn bald wurde auf Wunsch der Bürger:innen der Betrieb wieder aufgenommen. In der Folge waren hier bis 1922 Pfründner:innen untergebracht.

Noch heute sind einige Bauten des Bürgerspitals erhalten, darunter das Stamm- oder Rentnerhaus in der Dominikanergasse 8 - ein westlich an die gotischen Bürgerspitalkirche angrenzender, dreigeschossiger Bau aus dem 15. Jahrhundert mit Um- und Anbauten von 1636/37. Hier befinden sich 16 Wohnungen und Räumlichkeiten, in denen eine Gruppe Pfadfinder:innen untergebracht ist. 

Zur Bürgerspitalstiftung, dessen Kuratorium die amtierende Bürgermeisterin Elke Kahr vorsitzt, gehören weitere Wohngebäude - ebenfalls historische Blockrandverbauungen - in Annenstraße, Elisabethiner- und Volksgartenstraße mit insgesamt 120 Wohnungen. Die Verwaltung wird seit 1998 von der ÖWG besorgt.

Erhebliche Schäden

Wie es im Bericht zur Sanierung heißt, waren Fassade und die Holzfenster des Stammhauses Dominikanergasse 8 durch Witterungseinflüsse und auch infolge Vandalismus erheblich beschädigt. Da es sich um ein denkmalgeschütztes Objekt handelt, standen die Arbeiten unter der Aufsicht des Bundesdenkmalamtes und eines Restaurators.

Besonderer Fokus lag auf der straßenseitigen Fassade mit spätklassizistischer Gliederung mit Blendarkaden im Erdgeschoss, wobei im Zuge der Arbeiten alte Farbschichten freigelegt und die Fassade entsprechend dem historischen Erscheinungsbild restauriert wurde.

Die Sanierungskosten beliefen sich auf rund 500.000 Euro, die aus dem Stiftungsvermögen aufgebracht wurden.

Bürgermeisterin Elke Kahr: „Es ist ein Glück, das dieser historische Teil der Murvorstadt bis heute in Händen der Kommune und der gemeinnützigen Wohnversorgung erhalten geblieben ist. Dieser Schatz muss gepflegt werden, und daher bin ich dankbar, dass diese Sanierung so gut gelungen ist und den Mieterinnen und Mietern, aber auch der Stadt im Sinne eines lebendigen kulturellen Erbes zugutekommt."

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