Wolfgang Petritsch, Diplomat und Experte für Südosteuropa, wurde im Rathaus Graz in das Goldene Buch der Stadt eingetragen. Die Eintragung erfolgte am Internationalen Tag der Menschenrechte im Rahmen der Verleihung des Menschenrechtspreises der Stadt Graz, für den Petritsch die Festrede hielt. Petritsch ist derzeit Präsident des Österreichischen Instituts für Internationale Politik, der österreichischen Marshallplan-Stiftung und Vorsitzender des Herbert C. Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation, Wien – Jerusalem.
Bekannt wurde er als hoher Repräsentant der Internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina, wo er eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung des Dayton-Friedensabkommens spielte, das den Bosnienkrieg beendete. Bei seinem Besuch in Graz betonte er die Bedeutung von Mitgefühl und Gerechtigkeit, selbst in Zeiten des Krieges, und lobte die kulturelle Vielfalt und den südlichen Charme der Stadt. Den Abschluss seines Besuchs bildete eine Kinovorstellung und Diskussionsveranstaltung im KIZ Royal zum Thema Srebrenica.

Am Internationalen Tag der Menschenrechte fand heute nicht nur die Verleihung des Menschenrechtspreises der Stadt Graz im Rathaus statt, sondern auch die Eintragung ins Goldene Buch von Wolfgang Petritsch. Auf Einladung der Kulturinitiative Steiermark (Vorsitzender StR a.D. Karl-Heinz Herper) war der 1947 in Klagenfurt geborene Diplomat und Südosteuropa-Experte heute gemeinsam mit seiner Gattin Nora in Graz und hielt die Festrede zum Menschenrechtspreis 2025. Im Anschluss trug er sich in Anwesenheit von Bürgermeisterin Elke Kahr und Mitgliedern des Gemeinderats ins Goldene Buch der Stadt ein.
Aktuell ist Petritsch Präsident des Österreichischen Instituts für Internationale Politik, Präsident der österreichischen Marshallplan-Stiftung sowie Vorsitzender des Herbert C. Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation, Wien - Jerusalem. Hohe Verdienste erlangte der Träger des Europäischen Menschenrechtspreises (2007) als hoher Repräsentant der Internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina und Verantwortlicher für die zivile Umsetzung des Dayton-Friedensabkommens, das den Bosnienkrieg (1992-1995) beendete. Aus dieser Zeit berichtete Petritsch bei den Gesprächen rund um die Eintragung ins Goldene Buch auch von tiefgehenden Eindrücken: "Nach Ende des Kriegs mussten zwei Millionen Flüchtlinge zurück in ihre Dörfer gebracht werden. Ich erinnere mich an eine Begegnung in einem Haus, in das eine Familie eingewiesen worden war. Als jene Familie, der das Haus gehörte, zurückkehrte, zeigte die Eigentümerin unglaubliches Mitgefühl, indem sie sagte: 'Wo sollen sie denn hin, sie haben ja auch nichts.'" Es sei berührend gewesen, wie Menschen auch im Krieg das Urgefühl dafür, was richtig und was falsch ist, nicht verlieren. Wie tief in ihrem Innersten das Gerechtigkeitsgefühl erhalten bleibt.
Von Graz zeigte sich Petritsch begeistert: "Ich komme selten hierher. Es ist eine tolle Stadt mit südlichem Charme." Kulturell sei Graz für ihn immer identitätsbildend gewesen, mit zahlreichen wunderbaren Einrichtungen, ein selbstbewusster Gegenentwurf zu Wien.
Für den heutigen Abend steht noch eine Kinovorstellung im KIZ Royal anlässlich 30 Jahre Srebrenica auf dem Programm mit anschließender Diskussionsveranstaltung.
