Graz hat einen wichtigen Meilenstein im Ausbau des öffentlichen Verkehrs erreicht: Die Neutorlinie ist fertiggestellt. Das Projekt dient dazu, die Innenstadt zu entlasten und den öffentlichen Verkehr attraktiver zu gestalten. Nach über drei Jahrzehnten Planung und 2,5 Jahren Bauzeit können die Straßenbahnen nun über den Andreas-Hofer-Platz und die Tegetthofbrücke fahren. Die Fertigstellung erfolgte ohne Überschreitung des Zeit- und Kostenrahmens.
Die Realisierung des Projekts war eine gemeinsame Anstrengung von Stadt Graz, Holding Graz und zahlreichen Bauunternehmen. Die Bauarbeiten in der Altstadt stellten besondere Herausforderungen dar. Es wurden große Mengen an Materialien verbaut, darunter 12.800 Kubikmeter Beton und 7.000 Tonnen Asphalt. Die neue Linie umfasst 1,2 Kilometer Doppelgleis und zwei neue Haltestellen. Die Holding Graz betont, dass das Projekt sicher und erfolgreich abgeschlossen wurde. Detaillierte Informationen finden Sie unter holding-graz.at/grazbautaus.

Mit der neuen Neutorlinie setzt Graz eines der größten Straßenbahnausbauprojekte seiner Geschichte um. Ziel ist es, die stark frequentierte Herrengasse zu entlasten und den öffentlichen Verkehr fit für die Zukunft zu machen. 2,5 Jahre haben nun zahlreiche Hände daran mitgewirkt, dass heute die Gleichenfeier für das Jahrhundertprojekt der Mobilität in Graz stattfinden konnte und, dass Ende November die Straßenbahnen über den Andreas-Hofer-Platz bzw. die Tegetthofbrücke fahren werden. Aber auch, dass man mit Jahresende ein Projekt abschließt, dass weder Zeit- und Kostenlimit überschritten hat.
Über drei Jahrzehnte
Am sonnigen Donnerstagnachmittag fanden sich aus diesem Grund zahlreiche politische Vertreter:innen der Stadt, Verantwortliche der Holding Graz sowie der beteiligten Baufirmen - allen voran Granit GmbH am Andreas-Hofer-Platz ein, um allen helfenden Händen Dank und Anerkennung auszusprechen. Denn klar war allen Anwesenden: Nur aufgrund der Tatsache, dass alle Beteiligten hier so gut zusammengespielt haben, hat die Realisierung des Jahrhundertprojekts ermöglicht. Nur wenige Stunden davor fand die erste gemeinsame Probefahrt auf der Neutorlinie statt.
Bürgermeisterin Elke Kahr sprach es direkt aus: "Wir können viel herumreden, aber ohne sie alle hätten wir das in knapp drei Jahren nicht geschafft. Ich danke jeder und jedem von ihnen für den Einsatz." Auch gab die Bürgermeisterin zu bedenken, dass zwischen den ersten Gedanken zu diesem Megainfrastrukturprojekt und seiner Finalisierung rund drei Jahrzehnte ins Land bzw. vielmehr in die Stadt gezogen sind. Und für noch etwas sei sie dankbar, betonte Kahr, "dass bis auf drei zum Glück nicht allzu schwere Unfälle, nichts auf der Baustelle passiert ist."
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner bezeichnete die vergangenen 2,5 Jahre als aufregendste und herausforderndste Zeit: "Eine Operation am offenen Herzen, so kann man das nennen." Auch Schwentner bedankte sich bei allen Beteiligten, die "genervte Passant:innen, extreme Hitze und vieles mehr ertragen mussten."
Seitens der SPÖ sprach Doris Kampus ihren Dank aus: "Stolz, Erleichterung und Freude erfüllt mich, dass uns dieses Projekt gemeinsam geglückt ist."
Mitten in der Altstadt
Zwei, denen schon bald - zumindest bis zum nächsten Großprojekt - etwas ruhiger Zeiten in Haus stehen, sind die beiden Projektleiter:innen: Sabine Kreuter seitens der Holding Graz Linien und Klaus Peter Masetti seitens der Stadtbaudirektion.
Sabine Kreuter fasste die Herausforderung so zusammen: "Wir sind mitten in der Innenstadt, in der Altstadt, Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, Geschichte." Umso großer sei die Freude, dass der Kraftakt gelungen ist, keine schweren Arbeitsunfälle passiert sind und noch alle Beteiligten den Humor nicht verloren haben.
Klaus Masetti zeigte sich ebenfalls gelassen: "Es ist alles super gelaufen - mit allen ausführenden Firmen und auch intern. Ich freue mich schon auf das nächste Projekt." Für Masetti, der auch schon 25 Jahre bei der Stadt Graz tätig ist, war die Nahverkehrsdrehscheibe persönlich das größte berufliche Highlight.
In Zahlen gesprochen
Zum Schluss noch ein Blick auf die Zahlen:
- 12.800 m³ Beton verbaut
- 30.500 kg Bewehrungsstahl verlegt
- 7.000 Tonnen Asphalt eingebaut
- 7.000 m² Granitsteinpflaster verlegt
- 3,5 km Granitrandleisten versetzt
- 54 km Leerrohre verlegt, davon
- 3 km Wasserleitungsrohre
- 780 t Stahl in der Tegetthoffbrücke
- 1,2 km Doppelgleise verlegt
- 2 neue Haltestellen je Fahrtrichtung gebaut
Mehr Infos erhalten Sie unter: holding-graz.at/grazbautaus