Klimawandel findet statt. Die Folge des Klimawandels ist eine globale Erwärmung der Erdatmosphäre. Seit 2001 wird in Graz eine Erhöhung der durchschnittlichen Lufttemperatur um 1,4°C gemessen. Damit wirkt sich der Klimawandel in Graz stärker aus als im globalen Durchschnitt. Ebenso steigt die Anzahl der Tropentage, an denen die Tageshöchsttemperatur 30 °C erreicht oder übersteigt, und Tropennächte, in der die Lufttemperatur nicht unter 20 °C fällt, in Graz stetig an. Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Trockenperioden treten häufiger auf und sind intensiver.
Damit müssen wir umgehen lernen und Maßnahmen setzen, um die unabwendbaren Folgen des Klimawandels etwa durch mehr Grün in der Stadt zumindest abzumildern. Wir müssen aber auch unserer Verantwortung nachkommen und unser Klima schützen, indem wir unsere CO2-Emissionen deutlich reduzieren.
Dafür gibt es den Klimaschutzplan.
Das Ziel: Machen wir Graz bis 2040 klimaneutral
Wir wollen:
- Emissionen reduzieren
- Hohe Lebensqualität erhalten
- Miteinander stärken
- Eigenversorgung fördern
Der Plan besteht dabei aus zwei Zielen:
- Im ersten Teil des Klimaschutzplans wurden Klimaschutzziele definiert, bestehende Maßnahmen gesammelt und einer Potenzialanalyse in den Themenfeldern Mobilität, Energie, Gebäude und Wirtschaft erstellt.
- Nun werden Aktionspläne entwickelt, konkrete Maßnahmen erarbeitet und kontinuierlich umgesetzt. Dabei geht es vorrangig darum, Energie zu sparen und Emissionen erst gar nicht zu erzeugen. Alle Organisationseinheiten im Haus Graz erarbeiten darum Maßnahmenpläne zur Dekarbonisierung bis 2030. Das Haus Graz schafft damit die Rahmenbedingungen, um ganz Graz bis 2040 klimaneutral zu gestalten. Aber dafür braucht die Stadt Ihre Hilfe
Nur gemeinsam können wir das Grazer Klima schützen. Für uns und nachfolgende Generationen. Schon jetzt kann aber jede:r im Alltag viel für den Klimaschutz tun. Die Stadt Graz bietet im Umweltamt mit Förderungen Anreize, die einen klimafreundlichen Lebensstil fördern.
Wie können wir unsere Ernährung g'sund, günstig und klimafreundlich gestalten?
Im Jahr 2024 is(s)t ganz Graz klimafreundlich. Die Stadt Graz führt mit dem Klimabündnis Steiermark viele Aktionen rund um das Thema klimafreundliche Ernährung durch.
Bei Vorträgen und Koch-Workshops erhalten Sie Informationen und Tipps zu klimafreundlicher Ernährung und erfahren, warum diese nicht nur gut für‘s Klima ist, sondern auch für die Gesundheit und das Geldbörserl.
Weitere Mitmach-Möglichkeiten gibt es bei einem Rezeptewettbewerb und der Klima-Ernährungschallenge.
Mehr Informationen zu „Graz is(s)t klimafreundlich" finden Sie auf der Projektwebsite.
Die Stadt Graz unterstützt in diesem Jahr die Grazerinnen und Grazer bei einem klimafreundlichen Leben mit dem „Klimaeuro+". Dabei werden private Initiativen und Gruppen ermutigt, Mitmach-Aktionen zum Klimaschutz durchzuführen. Diese sollen andere dazu inspirieren, klimafreundlicher zu leben und den eigenen CO2-Fussabdruck zu reduzieren. Die Initiativen werden mit bis zu 1.500,- Euro unterstützt.
Mehr Informationen zur Förderung finden Sie auf graz.at/klimaeuroplus.
Im Gemeinderat vom 18. Jänner 2024 gab es grünes Licht für die Klimaschutz-Sonderförderung 2024.
Photovoltaik-Kleinstanlagen für Balkone:
Wird bis zu einer Maximalleistung von 800 W zu 50 Prozent gefördert. Höchstens jedoch mit 400 Euro.
Inkludiert ist damit auch die Unterstützung für die fachmännische Inbetriebnahme der Anlage. Hier wird bei den förderfähigen Kosten ein Rechnungsbetrag bis maximal 150 Euro anerkannt.
Gestaltungsvorgaben der Hauseigentümerschaft und der Stadt Graz und gegebenenfalls hinsichtlich Brandschutz sind zu beachten, insbesondere auch die Vorgaben zum Ortsbildschutz für die Grazer Innenstadt.
Die Förderaktion tritt mit 1. Jänner 2024 in Kraft und gilt bis zur Ausschöpfung des Fördervolumens bzw. bis längstens 31. Dezember 2024.
Die entsprechende Förderrichtlinie finden Sie unter diesem LINK.
Hier geht's zum Antrag
Um die Bemühungen für mehr Klimaschutz in Graz möglichst wirkungsvoll zu intensivieren, hat die Stadt Graz weitreichende Beschlüsse gefasst: Ein mit 30 Millionen Euro dotierter Klimaschutzfonds wurde für Sonderprojekte installiert. Ein Fachbeirat für Klimaschutz soll die Stadt Graz bei der Umsetzung der mit dem Fonds verbundenen Klimaschutzmaßnahmen beraten. Diese Maßnahmen sind wichtige Schritte, um Graz als „Klimainnovationsstadt" zu positionieren.
Der Fachbeirat für Klimaschutz empfahl der Stadtverwaltung zusätzlich zu den bestehenden städtischen Strategien und Maßnahmen die Errarbeitung eines umfassenden Klimaschutzplans für Graz. Für dessen Erabeitung haben die Stadtbaudirektion und das Umweltamt die Grazer Energieagentur beauftragt. Der Plan wurde am 24. März im Grazer Gemeinderat vorgestellt und von allen Fraktionen angenommen.
Der Klimaschutzplan – der Prozess:
- Erstellung einer Eröffnungsbilanz zur Darstellung der Ausgangssituation der CO2-Emissionen sowie der notwendigen Klimaschutzziele. Das „Haus Graz" möchte als Vorzeigebeispiel als Klimainnovationsstadt Österreichs vorangehen. Als Ziele wurden die Klimaneutralität für 2030 für das Haus Graz definiert.
- Entwicklung iterativer Aktionspläne, die vorgeben, durch welche Maßnahmen der notwendige Reduktionspfad beschritten werden kann, inklusive einer dazugehörigen Kosten-Nutzen-Analyse
- Start des kontinuierlichen Umsetzungsprozesses der Maßnahmen sowie ein laufendes Monitoring der Zielerreichung (Wirkungsanalysen) und daraus resultierende Zwischenbilanzlegungen bis zur vollständigen Zielerreichung.
Der erste Punkt ist mit der Eröffnungsbilanz bereits erledigt, darin enthalten:
- Zusammenfassung übergeordneter Zielvorgaben (UN, EU, Bund) städtischer Zielsetzungen sowie eine Analyse von Vergleichsstädten
- Darstellung der CO2-Emissionen des Hauses Graz sowie des gesamten Grazer Stadtgebiets (Baseline)
- Herleitung einer Klimaschutzvision und Klimaschutzziele für das Haus Graz sowie das gesamte Stadtgebiet
- Darstellung möglicher erster Handlungsfelder als Basis für eine konkrete Maßnahmenerarbeitung
- erste Sammlung bestehender Klimaschutzaktivitäten im Haus Graz
Zur Koordination der Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung wurde eine Klimaschutzkoordinationsstelle in der Stadtbaudirektion eingerichtet. Der Klimaschutzbeauftragte ist gleichzeitig die Geschäftsführende Stelle des Fachbeirates für Klimaschutz. Der Klimaschutzbeauftragte steht im engen Austausch mit den betroffenen Fachabteilungen der Stadt Graz und dem Fachbeirat für Klimaschutz zur Vorberatung und Prüfung von Projekten aus dem Klimaschutzfonds.
Seit April 2023 unterstützt der neu besetzte Klimabeirat die Stadt Graz in den Bereichen Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Der Klimabeirat ist Diskussions- und Reflexionspartner, unterstützt dabei, Maßnahmen mit großer Hebelwirkung auszuwählen und gibt Rat zur Einbindung der Grazer Bevölkerung in den Klimaschutz. Die Mitglieder des Beirats, bestehend aus Vertreter:innen der Wissenschaft und zivilgesellschaftlicher Organisationen, bringen ihre Expertise ein, um Graz auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt zu unterstützen.
Weitere Informationen zu den Arbeitsschwerpunkten und den Mitgliedern des Klimabeirats
Um dem Klimawandel erfolgreich zu begegnen braucht es sowohl Maßnahmen zum Klimaschutz als auch Maßnahmen zur Klimawandelanpassung. Unter Klimaschutz versteht man alle Maßnahmen, die dazu beitragen Treibhausgasemissionen, wie Kohlendioxid, Methan etc. zu reduzieren. Dies sind z.B. Energiegewinnung aus der Sonne, Wind und Wasser, Schadstoffausstöße durch Autofahren und Flugreisen reduzieren, regionale und saisonale Lebensmittel bevorzugen etc. Um die unvermeidbaren Auswirkungen des bereits spürbaren Klimawandels abzumildern und zu bewältigen, braucht es zusätzlich Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Diese sind z.B. Begrünungsmaßnahmen, Gebäudedämmungen, Schattenspender etc.
Zur Anpassung an den Klimawandel hat die Stadt Graz einen Leitfaden mit möglichen Maßnahmen entwickelt. Mehr Infos zur Klimawandelanpassung finden Sie auf der Website vom Umweltamt Graz.
Das von BMK und FFG geförderte Fit4Urban Mission Projekt „Klimainnovationsstadt Graz - KING" trägt zum Klimaschutzplan-Prozess bei. In einer Kooperation der Stadtbaudirektion, des Umweltamts sowie der Grazer Energieagentur werden bzw. wurden:
- Strategien und Handlungsoptionen für einen Klimaschutzplan aus Expert:innensicht ausgearbeitet.
- ein Stakeholder-Prozess gestartet, dabei Maßnahmenvorschlägen gesammelt sowie eine gemeinsame Roadmap im Rahmen des Klimaschutzplans erstellt.
- die Möglichkeiten zur Realisierung der Klimaneutralität bis 2030 auf Quartiersebene anhand der Modellquartiere Bildungscampus Reininghaus (Neubauquartier) und MySmartCityGraz (Bestandsüberbauung und Neubau) sondiert.
- die Bewerbung der Stadt Graz für die EU-Mission „100 klimaneutrale und smarte Städte bis 2030 durchgeführt.
- die Stadt Graz in das Netzwerk der Fit4Mission Städte eingebettet, das gemeinsam mit der nationalen Ebene an der Klimaneutralität von Städten arbeitet.
Auch der zweite Klimaschutzbericht der Stadt zeigt eindrucksvoll, wie das „Haus Graz" innerhalb des vergangenen Jahres deutlich klimafitter wurde. 6,2 Millionen Euro wurden in 100 vom Gemeinderat beschlossene Projekte investiert.
Und das lohnt sich, immerhin wurden dadurch rund 31.000 Tonnen CO2 eingespart, was 192 Millionen Autokilometern entspricht. Von klimarelevanten Bürger:innenideen über den Einsatz von E- und wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen, das klimafreundliche Paketzustellservice GrazLog, „sonnige" Förderungen für Grazer:innen bis hin zur Stadtbaumoffensive, die Graz pro Jahr um rund 800 Bäume wachsen lässt, reichen die Projekte, die im Vorjahr von städtischen Abteilungen sowie Beteiligungen ersonnen und umgesetzt wurden. Nachzulesen im 52 Seiten starken Bericht.
Der Klimawandel macht vor Stadtgrenzen, Landesgrenzen oder Kontinenten nicht Halt. Deshalb braucht der Schutz des Klimas auch regionale wie globale Anstrengungen. Damit dies besser gelingt, ist ständiger Austausch nötig. Die Stadt Graz freut sich deshalb besonders, mit dem renommierten Netzwerk der österreichischen Klima und Klimafolgenforschung, dem Climate Change Center Austria (CCCA) eine strategische Partnerschaft vereinbart zu haben.
Weitere Informationen zur Partnerschaft