
Im Herbst 2015 startete die Stadt Graz den Beteiligungsprozess zur Neugestaltung des Griesplatzes. Im Sinne der Leitlinien für BürgerInnenbeteiligung wurde ein BürgerInnenbeteiligungskonzept erstellt und vom Gemeinderat beschlossen.
Gemeinsam mit vielen unterschiedlichen ProjektpartnerInnen wurde ein enormer Reichtum an Einsichten, Daten, Ideen zum Griesplatz gesammelt. Die vielen Anregungen aus dem Beteiligungsprozess sollen für nächsten Schritte in der Entwicklung von Griesviertel und Griesplatz einfließen. Aufgrund der verkehrstechnisch komplexen Ausgangslage sollen noch vertiefte Untersuchung stattfinden. Auch die Neustrukturierung der Regionalbusse und eine Straßenbahnanbindung in den kommenden Jahren muss vor einem Umbau berücksichtigt werden. Um die Zeit bis dorthin zu nutzen, wurden einige Maßnahmen bereits umgesetzt schrittweise umgesetzt.
Die Griesviertel "DNA"
Die Griesviertel-DNA beruht auf der Zusammenfassung der Ergebnisse aus den unterschiedlichen Beteiligungsformaten. Sie ist sozusagen die „Essenz" der enorm vielen Eindrücke, Ideen und Anregungen. Welche Merkmale beschreiben den Griesplatz: "Internationalität", "Verkehrsknoten", "Image" etc. Lesen Sie mehr
Zukunftsbild Griesplatz
Aus den unterschiedlichen Beteiligungsformaten können folgende Eigenschaften für die Entwicklung des Griesviertels abgeleitet werden:
- Ein schlaues Viertel
Das Griesviertel ist Heimat zahlreicher Institutionen, Vereine, Bildungseinrichtungen etc. Diese sollen weiterhin vernetzt werden um das Viertel gemeinsam zu stärken. Auch die Stadt Graz verfolgt eine integrative Entwicklungsstrategie, in der die unterschiedlichen Fachrichtungen gemeinsam betrachten werden. Die BewohnerInnen werden als lokale Expertinnen und Experten weiterhin einbezogen. - Ein buntes und internationales Viertel
Vielfalt, Kultur, Kulinarik und unterschiedliche Zielgruppen sollen gemeinsam betrachtet werden. Zielgruppen und ihre Anforderungen sollen möglichst berücksichtigt werden (z.B. alte Menschen, Frauen mit Migrationshintergrund, Kinder und Jugendliche etc.). - Ein dynamisches Viertel
Das Griesviertel ist durch starke Veränderungsprozesse geprägt. Bautätigkeiten, Zu- und Wegzugsbewegungen, unterschiedliche Nutzungen kommen und gehen. Diese Dynamik prägt das Griesviertel. - Ein „roher Diamant"
Nightlife, Multikulti, Kunst und Kultur, Vereine und Initiativen u.v.m. Das Griesviertel hat enormes Potential, das geweckt werden soll. Etwaige Nutzungskonflikte sollen berücksichtigt bzw. moderiert werden, Freiräume geschaffen bzw. attraktivert werden. - Multimodaler Knoten
Der Griesplatz ist bereits heute „multimodal" und ist sehr gut mit öffentlichem und individuellem Verkehr angebunden. Der Ausbau der sanften Mobilität bzw. die Schaffung eines „tim"-Knotens wäre sinnvoll - Platz für Alle
Der Griesplatz ist Aufenthaltsraum und Transitraum zugleich. Die Aufenthaltsbereiche sollen vergrößert und barrierefrei gestaltet werden. - Ein bewohnbares Viertel
Der Griesplatz war bisher ein leistbares Wohnviertel. Derzeit gibt es zahlreiche Gebäudesanierungen und Neubauten. Der neue Wohnraum soll weiterhin leistbar sein, jedoch nicht zu Lasten der Qualität erfolgen. Leistbares Wohnen ist ein dringender Wunsch der BewohnerInnen auch für die Zukunft.
Bereits umgesetzte Maßnahmen
Mit diesem Beteiligungsprozess hat die Stadt Graz signalisiert, dass sie die Entwicklung des Viertels ernst nimmt. Die Ergebnisse sollten nicht in einer Schublade verschwinden. Bis zu einer Neugestaltung sollen kurz- und mittelfristige Maßnahmen bereits vorzeitig umgesetzt werden. Hier eine Auswahl:
Bereits umgesetzt:
- Erneuerung der Sitzbank am Griesplatz Nord (September 2017)
- Sanierung Rösselmühlpark inkl. Verbesserung Beleuchtung, Wegesanierung, Trinkbrunnen etc. (Herbst 2017)
- Beleuchtung Griesplatz Nord auch in den Nachtstunden (Herbst 2017)
- Bepflanzung Blumenbeet am Griesplatz Nord (Neupflanzung am 3. Mai 2018)
- Radwegverlängerung in der Griesgasse gegen die Einbahn (bis Belgiergasse)
umgesetzt im Sommer 2018 - Neue Beleuchtung für die Griesgasse und Arche Noah Gasse
umgesetzt im Frühsommer 2018 - Vergrößerung der Aufenthaltsfläche durch Entfall von 4 PKW-Stellplätzen bei Mariensäule
umgesetzt im Dezember 2018 - Absenker bei Gehsteig am Griesplatz 19 zur Verbesserung der Barrierefreiheit
umgesetzt im Dezember 2018 - Fußgängerübergang Rösselmühlgasse auf Höhe Albert-Schweitzer-Gasse (wurde 2025 errichtet)
Was geschieht als nächstes?
Im September 2025 sind Beteiligungsformate am Platz vorgesehen, um die bisherigen Anregungen zu überprüfen und mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Diese Bedürfnisse fließen in den Architekturwettbewerb für eine Neugestaltung des Griesplatzes ein, der mit Ende 2025 ausgeschrieben werden soll.