Mit Bäumen dem Klimawandel trotzen!
Es ist soweit: am Leonhardgürtel ist der erste Abschnitt einer beispielhaften klimaaktive Straßengestaltung fertiggestellt. Hier werden Kreisläufe geschlossen und zukunftsfähige Stadtbäume erprobt.
Auf der Ostseite wurde die für Graz charakteristische Kastanienbaumreihe mit einer erstmals in Österreich angewandten neuartigen Methode im Untergrund saniert: verdichtete, verschlämmte Erdschichten wurden mit Druckluft und Saugbagger gelockert und entfernt und durch neue Substrate auf Pflanzenkohlebasis ersetzt.
Auf der Westseite wurde eine zusätzliche Baumreihe mit 7 neuen Stadtbäumen im sogenannten „Stockholmsystem" gepflanzt. Dazu wurde in mehreren Schichten ein großzügiger unterirdischer Wurzelraum aufgebaut, der langfristig Luft, Wasser und Nährstoffe halten und bereitstellen kann.
Regenwasser versickert vor Ort und steht den Bäumen zur Verfügung, statt den Kanal zu belasten.
Mit Pflanzenkohle im Substrat wird Kohlenstoff langfristig gebunden, also eine „Kohlenstoffsenke" geschaffen, das Oberflächenwasser gefiltert und Schadstoffe gebunden.
Damit sollen sich die Bäume auch in vielen Jahren noch gut entwickeln können und langfristig vital bleiben.
MUFUWU - Multifunktionaler Wurzelraum, Retention, Mikroklima
Um fundierte Aussagen über die Wechsel-Wirkungen und den Erfolg dieser klimawirksamen Straßengestaltung treffen zu können, konnten Fördergelder der FFG aus Mitteln von „Stadt der Zukunft - Open Innovation" gewonnen werden. Unsere externen PartnerInnen von 3:0 Landschaftsarchitektur haben sorgfältig geplant und der Verein Land schafft Wasser untersucht nun Zuwachs, Vitalität und Versorgung der Bäume unter- und oberirdisch.
Mehr zu diesem Pilotprojekt der Abteilung für Grünraum und Gewässer.