In den Monaten Mai und Juni kommen die meisten Rehkitze zur Welt. In diese Zeit fällt allerdings auch oft die erste Mahd in der Landwirtschaft. Die Rehkitze liegen versteckt im hohen Gras und haben bei Gefahr einen ausgeprägten Drückreflex. Statt zu fliehen drücken sie sich regungslos ins Gras. Da sie ein gut getarntes Fell und keine Geruchsausdünstung haben, sind sie dadurch gut vor Fressfeinden geschützt. Leider führt das aber auch dazu, dass die oft erst wenige Tage alten Tiere immer wieder den Mähwerken der großen und schnell fahrenden Traktoren zum Opfer fallen.
Durch Drohnen, die mit modernen und hochauflösenden Wärmebildkameras ausgestattet sind, können Kitze in Wiesen und Feldern aufgespürt und folglich durch Menschenhand aus der Gefahrenzone getragen werden.
Freiwillige Helfer gesucht
Um die Drohnenpiloten der Stadt Graz bei ihrer Arbeit zu unterstützen, sucht das Veterinärmanagement der Stadt Graz 10 freiwillige Helfer, die ab ca. Mitte Mai bis Ende Juni wiederkehrend in den frühen Morgenstunden die Tätigkeit der Kitzrettung unterstützen wollen. Das umfasst das Umbetten der Rehkitze in einen Transportkorb, das Hinaustragen des Kitzes aus der Wiese und das Herausheben des Kitzes aus dem Transportkorb an einem sicheren Ort in direkter Umgebung.
Anfang Mai ist eine Einschulungsveranstaltung geplant, bei der die Helfer fachkundig instruiert werden.
Interessierte mögen sich bitte per Mail an klaus.hejny@stadt.graz.at mit einem kurzen, aussagekräftigen Motivationsschreiben bis 25. April 2022 bewerben.
Voraussetzungen:
- Mindestens 18 Jahre alt
- Tierliebe
- Frühaufsteher
- verkehrstechnische Mobilität
- Geländegängigkeit
Anmerkung: Die Mitarbeit findet in keinem Dienstverhältnis statt und erfolgt auf rein freiwilliger Basis. Aus diesem Grund entsteht kein Anspruch auf Entlohnung und auch sonstige Ansprüche können nicht abgeleitet werden.
Tierschutzstadträtin Claudia Schönbacher
"Im Vorjahr wurde das Projekt Rehkitzdrohne in Graz erfolgreich ins Leben gerufen. Insgesamt konnten damit 30 Kitze vor der Mahd in Sicherheit gebracht werden. Für diese wertvolle und spannende Aufgabe sind wir nun auf der Suche nach freiwilligen Helfern.
Außerdem ist es unser Ziel, das Angebot der Rehkitzdrohne bekannter zu machen, um so in Zukunft noch mehr Rehkitzen das Leben retten zu können."
Bilanz aus 2021
- 30 gerettete Kitze
- 35 Flugstunden
- 50 Mannstunden der Ordnungswache (bei den betreuten Flügen jeweils 2 Beamte)
- 9 freiwillige Helfer
- 9 Flugtage
- 101 Flüge (inkl. Trainingsflüge)
- 82 km zurückgelegte Flugstrecke
