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Bienen und Blühwiesen in Graz

Blühwiesen auf städtischen Grünflächen

Blühwiesen bieten mit ihren unzähligen Blumen, Kräutern und Gräsern oder Stauden Bienen, Wildbienen und anderen zunehmend gefährdeten Tieren vielfältige Nahrungsquellen aber auch Baumaterial und Brutmöglichkeiten.

Neben Blühwiesen, die im Zuge der Errichtung von Parkanlagen, Grün- oder Verkehrsflächen angelegt werden, konnten mit dem Bürger:innen-Budget 2022 rund 3.000 m² zusätzliche Blühwiesen im Stadtgebiet angelegt werden. Im Jahr 2023 wurden weitere ca. 1.200 m² Blühwiesen an mehreren Standorten aus dem Bürger:innen-Budget angelegt, so z.B. in der am Schwimmschulkai, im Augarten, im Stadtpark und in der Peter-Rosegger-Straße. Weiters wurden ca. 2.000 m² aus dem regulären Budget finanziert, beispielsweise im Park Grazer Straße, in der Dornschneidergasse, vorm Jüdischen Friedhof, am Siegmundstadel und in der Burenstraße. Im Frühjahr 2024 sind die Standorte Hafnerstraße West, Stadtpark Umfeld Paulustor, Kapistran-Pieller-Platz, Petersgasse, Zeilergasse Bildstock, Schleifbachmündung, Karolinenweg, Wasserturmpark, Peter-Rosegger-Straße Nord, Grabengürtel (Abdeckung Tunneleinfahrt), Park Prohaskagasse, Bienengasse Kreuzung Wienerstraße, Tegetthoffplatz und Zeillergasse geplant. 

Als verlässliche Partner:innen für die Abteilung Grünraum und Gewässer hat sich in den letzten Jahren die Natur.Werk.Stadt erwiesen. In Kooperation mit der HBLFA Raumberg-Gumpenstein konnte so großes Wissen und viel Praxiserfahrung bei Anlage und Pflege von Blühwiesen in Graz aufgebaut werden. Darüber hinaus werden die unterschiedlichen Flächen im Auftrag der Grünraumabteilung auch hinsichtlich Anlage- und Pflegetechnik sowie Biodiversität durch externe Partner:innen evaluiert. 

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Vom Schotterbett zur Blühwiese

Zu Beginn sieht eine Blühwiese aus wie eine simple Schotterfläche. Das hat einen guten Grund! Die meisten städtischen Grünflächen sind "überdüngt" - durch Stickstoff aus der Luft, durch Hunde, die ihr Geschäft verrichten und weil der Grünschnitt auf der Fläche verbleibt und nicht abtransportiert wird. Auf solchen Flächen etabliert sich eine Grünfläche mit geringer Artenvielfalt. Typischerweise finden wir dort Löwenzahn, Sauerampfer, kriechenden Hahnenfuß, Wiesenkerbel und einige wenige Arten mehr. Dementsprechend wenigen Tierarten bieten diese Standorte einen Lebensraum.

Viel seltener sind in der Stadt magere Standorte. Entlang von Wegen konnte man solche Standorte früher auch in Städten antreffen: Durch das oftmalige Mähen und den Abtransport des Mähguts wurde ständig Stickstoff entzogen und der Standort "abgemagert". Historisch wurden die Bereiche zwischen Weg/Straße und angrenzendem Grundstück auch beweidet. Es entstanden Flächen mit einer großen Artenvielfalt aus lauter spezialisierten Gräsern und Kräutern, die mit solchen vermeintlich schlechten Bedingungen gut zurecht kommen. Typische Pflanzen auf mageren Standorten sind: Schafgarbe, Färberkamille, Ringelblume, Kornblume, Wiesenflockenblume, wilde Möhre, Natternkopf, Nelken, Herbstlöwenzahn, Spitzwegerich - insgesamt bis zu 60 Pflanzenarten, die viel mehr Tieren einen Lebensraum bieten als überdüngte Standorte.

Für die Herstellung von Blühwiesen wird nun die oberste Bodenschicht abgetragen und mit einer speziellen Substrat-Mischung aufgefüllt. So wird ein magerer Standort hergestellt, der für eine besonders große Artenvielvalt, wie sie in Blühwiesen vorkommen soll, notwendig ist. Als Einsaat verwenden wir eine auf den Standort abgestimmte Wildblumenmischung. Und dadurch, dass nicht gedüngt wird, erscheint auch die Entwicklung der Blühwiesen manchmal etwas zeitverzögert... Dafür ist der Blütenreichtum besonders groß, und die Freude darüber... nicht nur für uns, sondern auch für die Tierwelt!

SchotterbettBlühweiseBlühwiese end

Rettet die Bienen - Errichtung von Imkeranlagen

Auf städtischen Flächen werden Standorte mit einem einfachen modularen Unterbau (befestigter Standort, ggf. Absicherung) für Imker:innen zur Verfügung gestellt, um ihre Bienenstöcke aufstellen und betreiben zu können. Dazu werden Blühwiesen angelegt, um den Bienen vielfältige Nahrung zu bieten.

Auch ist angedacht einen „Grazer Imker:innen-Stammtisch" ins Leben zu rufen, sowie eine Börse für Imker:innenstandorte (Fläche sucht Imker:in/Imker:in sucht Fläche) anzubieten. Bereits umgesetzt wurde ein Emblem für den „Honig aus Graz".

Petra Gradwohl

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