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Drug Checking: Bilanz nach einem Jahr

14.07.2023
Robert Krotzer
Robert Krotzer© Antonia Renner

Gemeinsam mit dem Land Steiermark und dem Caritas Kontaktladen schuf die Stadt Graz vor rund einem Jahr das Drug Checking-Angebot, um Konsument:innen gegebenenfalls vor gefährlichen Substanzen zu warnen. Der Konsum illegalisierter Substanzen kann mit zahlreichen Risiken und Gesundheitsgefahren verbunden sein. Denn häufig wissen weder die Verkäufer:innen noch die Käufer:innen, was tatsächlich in der jeweiligen Ware steckt. Der Stadtsenat beschloss in der heutigen Sitzung, das Projekt weiterhin zu fördern.

 

Der Caritas Kontaktladen zog nun eine Zwischenbilanz für das erste Halbjahr 2023. Zwischen Jänner und Juni gab es bereits 15 Drug Checking-Termine mit insgesamt 384 Probenannahmen. Bei den abgegebenen Substanzen handelte es sich unter anderem um Kokain, Amphetamin, Heroin, Ecstasy-Pillen, Cannabis (mit Verdacht auf synthetische Cannabinoide), LSD, MDMA (Kristalle) sowie um Ketamin, 2C-B, Mephedron andere synthetische Cathinone, Benzodiazepine, DMT, Meskalin und unbekannte Substanzen. Die Tests führten dazu, dass heuer bereits vor einigen im Umlauf befindlichen Substanzen Warnungen ausgesprochen wurden. Diese Warnungen werden über Triptalks ausgespielt:.

 

Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer erklärt dazu: „Menschen die illegalisierte Substanzen konsumieren, wissen oft nicht wie sich dies auswirkt und um welche Wirkstoffkonzentrationen es sich bei der illegalisierten Substanz überhaupt handelt." Krotzer bedankt sich außerdem beim Land Steiermark, der Karl Franzens Universität Graz sowie dem Caritas Kontaktladen für die Kooperation und Umsetzung dieses wichtigen Projektes. „Das anonyme, kostenlose, rasche und unbürokratische Angebot des Caritas hat sich innerhalb eines Jahres sehr gut etabliert und wir unterstützen das Projekte daher sehr gerne weiterhin", führt der Gesundheitsstadtrat dazu weiter aus.

Hintergrundinformationen

Das Projekt Triptalks sowie das neue Drug Checking Angebot von Caritas Kontaktladen und Streetwork im Drogenbereich richtet sich an Konsument:innen illegalisierter Substanzen. Die Nutzung dieser Angebote ist absolut anonym, ausschließlich freiwillig und kostenlos möglich. Substanzgebraucher:innen können im Rahmen des Drug Checking-Angebots immer Montags zwischen 16:00 und 19:00 Uhr kleine Proben ihrer Substanzen im Caritas Kontaktladen in der Orpheumgasse 8 in Graz abgeben. Die Proben werden in weiterer Folge am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Uni Graz von Prof. Martin Schmid auf Dosierung und eventuelle Verunreinigungen untersucht. Die Nutzer:innen können am Freitag derselben Woche persönlich oder über ein Onlineportal das differenzierte und detaillierte Ergebnis der Substanzanalyse abholen. Zugleich können sie ein umfassendes Beratungsangebot in Anspruch nehmen. Die Analyseergebnisse sowie das Beratungsangebot dienen ausschließlich dem Zweck, einen möglichst sicheren und risikominimierten Umgang mit den jeweiligen Substanzen zu ermöglichen. Auf die Gefährlichkeit von besonders hoch dosierten und/oder besonders verunreinigten Substanzen wird darüber hinaus über die Onlinekanäle des Kontaktladens mittels Warnungen hingewiesen.

Peter März

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