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Vermessung der Stadt– Kamerafahrten durch Graz

17.10.2023
Die Vermessung der Stadt kommt in Fahrt: Judith Schwentner, Goria Schierstein, Elke Achleitner und Thomas Fischer setzen auf „Mobile Mapping".Die Vermessung der Stadt kommt in Fahrt. Drei Autos samt Hightech-Ausrüstung sind derzeit in Graz unterwegs.Die Vermessung der Stadt kommt in Fahrt. Drei Autos samt Hightech-Ausrüstung sind derzeit in Graz unterwegs.Die Vermessung der Stadt kommt in Fahrt. Drei Autos samt Hightech-Ausrüstung sind derzeit in Graz unterwegs.

Wenn ab sofort (17. Oktober 2023) in Graz Autos mit Hightech-Kameras am Dach unterwegs sind, dann erfolgt dies durch die Firma Cyclomedia, um Daten und Fakten als Grundlage für Verbesserungen zu liefern.*

Die Stadt Graz hat sich von der Firma Cyclomedia Lizenzrechte zu Bildmaterial gesichert, um für die Stadtvermessung und das Straßenamt die Verkehrswege, aber auch Grünraum sowie Fassadenbereiche entlang der Straßen und Plätze genauestens zu erfassen.*

Den Zweck beschreibt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Mithilfe des Mobile Mapping können wir ein präziseres Bild von unserer Stadt zeichnen, das auf Daten und Fakten basiert. Diese Methode liefert uns punktgenaue Informationen, um Handlungsbedarf zu identifizieren. Die Ergebnisse bieten uns erstmals ein umfassendes Bild des aktuellen Zustands unserer Stadt. Auf dieser Grundlage können wir in den kommenden Jahren sinnvolle Vergleiche anstellen und zielgerichtete Maßnahmen für eine noch lebenswertere und nachhaltigere Zukunft unserer Stadt entwickeln."

Von 17. Oktober bis Mitte November sind die Autos bei Tageslicht unterwegs und erzeugen dabei Panoramabilder. Ähnlich wie man es von street-view kennt.

Allerdings mit einem bedeutenden Unterschied: „Das Mobile Mapping bereitet die detaillierten hochaufgelösten georeferenzierten und dreidimensionalen 360° Bilder und Daten derart auf, sodass wir Objekte im Straßenraum vom PC aus digitalisiert erfassen und vermessen können. Dadurch erhalten wir in sehr kurzer Zeit linien- und punktgenaue Auswertungen an verschiedenen Örtlichkeiten des Stadtgebietes direkt  „vom Schreibtisch aus", weiß Stadtvermessungsamtsleiterin Elke Achleitner.

Das ist bei der Berechnung von Breiten von Geh- und Radwegen genauso nützlich wie bei der Kontrolle von Verkehrs- oder Werbeschildern, bietet adressgenauen Überblick zur Barrierefreiheit, eine Übersicht über Hausnummern-Platzierungen, zeigt aber auch, wie es mit dem Straßenzustand sowie mit dem Bewuchs bzw. dem Grünraum aussieht.

Was man sich in Graz davon für die Praxis erwartet, erklärt Straßenamtsleiter Thomas Fischer: „Wir bekommen dadurch gesicherte und validierte Aufnahmen des Straßenraumes zu einem bestimmten Zeitpunkt und somit eine Art „Beweissicherung des gesamten Straßenraumes". Somit können wir alle Verkehrszeichen, Hinweisschilder, Werbetafeln und Markierungen automatisiert erheben. Die Vermessung des Straßenraumes am Bildschirm dient somit der verbesserten räumlichen Orientierung in der Vorbereitung von Begehungen sowie für Gutachten."

Geplant ist, derartige Fahrten in regelmäßigen Abständen durchzuführen, um Entwicklungen zu erkennen und auf diese zu reagieren.

Was bei den Fahrten erhoben wird, legt Gloria Schierstein von Cyclomedia GmbH dar: „Während der Erfassung des digitalen Zwillings kommen speziell ausgestattete Aufnahmefahrzeuge zum Einsatz, auf deren Dach sich unser patentiertes Kamerasystem befindet. Während der Fahrt erfassen wir die georeferenzierten 360°-Panoramabilder, unsere sogenannten Cycloramas, sowie eine LiDAR-Punktwolke und bringen damit die Realität - so echt wie draußen - auf den Bildschirm im Büro. Eine flächendeckende Erfassung des öffentlichen Straßenraumes ist dabei von besonderer Wichtigkeit, denn jede Anwendergruppe nutzt die erfassten Daten in individuellen Arbeitsprozessen und hat ein unterschiedliches Interesse an der Lokalität."

Um einen homogenen Beleuchtungs- und Vegetationsstatus in den Befahrungsdaten zu generieren, sind drei Fahrzeuge parallel im Einsatz, sodass bei idealen Bedingungen ca. 750 Kilometer pro Woche erfasst werden. Zusätzlich können die gesammelten Daten mittels API in der gewohnten GIS-Umgebung der Stadt genutzt werden, so dass die Kombination mit vorhandenen Systemen der Stadt sichergestellt ist. Mit Ende dieses Jahres bzw. Anfang kommenden Jahres sollen die städtischen Straßen. bzw. Vermessungsabteilungern mit den aufbereiteten Daten bereits arbeiten können.

Die Bereitstellung der Daten erfolgt ausschließlich innerhalb einer geschlossenen Nutzer:innengruppe. Öffentlich sind die Bilder also nicht. Gesichter und KFZ-Zeichen sowie andere personenbezogene Daten werden auf den Bildern nicht zu erkennen sein. Das System mit der eigens entwickelten Anwendung Street Smart wird z. B. auch in Los Angeles, Amsterdam, Köln oder Luxemburg verwendet.

*Der Text in diesen Absätzen wurde am 14. 11. 2023 geändert.

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