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GraFo sorgt für berufliche Qualifizierung

Stadt Graz unterstützt 112 Grazer:innen bei Ausbildungen

07.05.2024
Ausbildung
© Gerd Altmann / Pixabay

Ein beruflicher Aufstieg kann häufig durch Weiterbildung erreicht werden. Doch Kurse kosten und der Lebensunterhalt muss ebenso finanziert werden. Genau an diesem Punkt setzt seit 2015 der GraFo an:
Mit dem Qualifizierungsprogramm Grazer Fonds für Aufstieg und Entwicklung (GraFo) hat das Grazer Sozialamt ein Angebot für betroffene Menschen geschaffen, das deren Berufs- und Einkommenschancen verbessert. Das bedeutet, dass Grazer:innen ihre Chance auf Veränderung nutzen können: Mit bis zu 3.000 Euro unterstützt der GraFo berufstätige Grazerinnen und Grazer bei Ausbildungen.

112 Fördernehmer:innen in 18 Monaten

„Bildung sollte für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein. Menschen mit niedrigem Einkommen sind hier aber häufig benachteiligt. Der GraFo setzt genau hier an: Grazerinnen und Grazer, die sich trotz Erwerbsarbeit keine Fortbildung leisten können, sollen bessere Chancen bekommen", führt Stadtrat Robert Krotzer dazu aus.

Die 18-monatige Förderperiode (1.7.2022 bis 31.12.2023) zeigt dabei, wie gut etabliert der GraFo in der Grazer Bildungsförderungs-Landschaft mittlerweile ist. So gab es 957 Erstkontakte, davon haben 112 Fördernehmer:innen eine Qualifizierungsmaßnahme abgeschlossen. Insgesamt wurden 220.635,90 Euro an Fördermitteln ausgeschüttet, die durchschnittliche Förderhöhe betrug 1.885,78 Euro.

Wer und was kann gefördert werden

  • Frauen und Männer zwischen 18 und 64 Jahren
  • die erwerbstätig sind (selbstständig oder unselbstständig)
  • seit mindestens 6 Monaten ihren Wohnsitz in Graz haben
  • über ein niedriges Haushaltseinkommen verfügen
  • Im Projektzeitraum erhalten geförderten Personen einen Maximalbetrag von € 3.000,- (Kosten der Weiterbildung von maximal € 7.500,-) für ihre im Rahmen des GraFo genehmigten Weiterbildungen. 

Erfolgskennzahlen des GraFo

Erfolgskennzahlen GraFo (Förderperiode 1.7.2022 bis 31.12.2023):

  • 957 Erstkontakte (603 Frauen, 354 Männer; Frauenanteil 63 Prozent)
  • 117 Fördernehmer:innen (davon haben 112 die Qualifizierungsphase abgeschlossen)
  • 220.635,90 Euro ausgeschüttete Fördermitteln, durchschnittliche Förderhöhe 1.885,78 Euro

 

Erfolgskennzahlen GraFo (seit Einführung 2015):

  • 4.242 Erstkontakte
  • 906 Fördernehmer:innen
  • 1.216.458,18 Euro ausgeschüttete Fördermitteln insgesamt seit 2015

Fallbeispiel 1

Fallbeispiel 1: Fördernehmerin in Familie mit zwei Einkommen

Frau Z. ist 36 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Graz. Sie hat einen Schulabschluss auf Matura-Niveau und arbeitet in Teilzeit im Einzelhandel. In den vergangenen Monaten setzte sich das Einkommen aus ihrem Lohn und Krankengeld zusammen. Das Haushaltseinkommen wird ergänzt durch die Einkünfte des Ehepartners und liegt damit unter der Bemessungsgrenze. Frau Z. möchte nun das Kolleg für Sozialpädagogik besuchen. Sie gibt an, damit eine fundierte Ausbildung in einem Beruf erlangen und beruflich ankommen zu wollen. Als Ziele nennt sie die Verbesserung der Erwerbssituation sowie die Steigerung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Besuch der Schule bietet eine gute Möglichkeit, in ein von Mangel betroffenes Berufsfeld einzusteigen und scheint daher für Frau Z. sinnvoll.

Fallbeispiel 2

Fallbeispiel 2: Junge Fördernehmerin

Frau V. ist 27 Jahre alt und ist alleinstehend. Sie besitzt die Matura und arbeitet in Teilzeit als medizinische Masseurin. Das Haushaltseinkommen besteht aus ihrem Lohn und liegt unter der Bemessungsgrenze. Frau V. möchte nun die Aufschulung zur Heilmasseurin absolvieren. Als Ziele nennt sie eine höherwertige Tätigkeit am selben Arbeitsplatz sowie eine höhere Entlohnung, da sie laut Kollektivvertrag höher eingestuft würde. Zusätzlich beschreibt sie die Vorteile für die Patient:innen durch eine höhere Arbeitsqualität. Außerdem hätte sie die Möglichkeit selbstständig tätig zu werden und sich damit ein zweites Standbein aufzubauen. Mit Hinblick auf Frau V.s bisherigen Werdegang und die derzeitige Tätigkeit erscheint die Weiterbildung sinnvoll.

Fallbeispiel 3

Fallbeispiel 3: Fördernehmer 50+

Herr B. ist 52 Jahre alt, in Jugoslawien geboren und besitzt die österreichische Staatsbürgerschaft. Er lebt mit seiner Frau und drei Kindern (alle über 14 Jahre) in Graz. Herr B. besitzt einen Pflichtschulabschluss und ist selbstständig als Taxilenker tätig. Neben dem Einkommen aus dieser Tätigkeit wird das Haushaltseinkommen ergänzt durch den Bezug von AMS-Geld durch eine seiner Töchter. Das Haushaltseinkommen liegt damit unter der Bemessungsgrenze. Herr B. möchte nun den Vorbereitungskurs und die Prüfung für den Erwerb der Taxikonzession absolvieren. Damit möchte er in Folge sein eigenes Gewerbe gründen und selbstbestimmt führen. Als Ziele nennt er eine höherwertige Tätigkeit am selben Arbeitsplatz sowie die Verbesserung der Erwerbssituation. Mit Blick auf die aktuelle Abhängigkeitssituation und die damit verbundenen laufenden Kosten scheint die Weiterbildung und der damit verbundene Entwicklungswunsch sinnvoll.

Weiterführende Informationen

Alle Informationen zum Ablauf der Antragstellung und zu den Kriterien für eine Förderung erhalten Sie telefonisch unter 0664 60177 3333 oder auf www.graz.at/grafo.

Peter März

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