Hochwasser-Schutzprojekt Schöcklbach

Der Schöcklbach ist ein bedeutender Wasserlauf, der eine wichtige Rolle im städtischen Ökosystem und der Infrastruktur spielt. Der Bach verbindet den Nordosten von Graz mit dem Stadtzentrum und führt durch den Stadtteil Andritz.

Wie die Überschwemmungen der Vergangenheit gezeigt haben, ist der Schöcklbach nicht hochwassersicher. Daher ist dieser seit Jahren Teil des Sachprogramms Grazer Bäche - ein Arbeitsübereinkommen zwischen Bund, Land und Stadt zur Sanierung des Grazer Gewässernetzes unter besonderer Berücksichtigung der wesentlichen Gewässerfunktionen Hochwasserschutz, Gewässerökologie, Siedlungswasserwirtschaft sowie Naherholung. 

Das Projektgebiet erstreckt sich vom Rotmoosweg bis zur Stadtgrenze und umfasst etwa 2,4 Kilometer. Die Bauarbeiten zum Hochwasserschutz haben im ersten Quartal 2024 begonnen und die Fertigstellung des gesamten Projekts ist für das Jahr 2026 geplant. Neben der technischen Aufrüstung wird auch großer Wert auf den Naturschutz gelegt, um die natürliche Umgebung des Schöcklbachs zu erhalten.

Der Schöcklbach ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des städtischen Lebensraums. Er bietet Erholungsmöglichkeiten für die Bewohner und trägt zur Biodiversität in der Stadt bei. Durch die geplanten Maßnahmen wird der Schöcklbach zu einem noch attraktiveren Ort für Freizeitaktivitäten und Naturliebhaber.

Bauabschnitt 1:      Brücke Kahngasse bis Andritzer Reichsstraße (Fertigstellung 2010)

Bauabschnitt 2:      Andritzer Reichsstraße bis Brücke Prochaskagasse (Fertigstellung 2010)

RHB Weinitzen:      Rückhaltebecken in der Gemeinde Weinitzen (Fertigstellung 2012)

Bauabschnitt 3:      Brücke Prochaskagasse bis Brücke Rotmoosweg (Fertigstellung 2021)

Bauabschnitt 4:      Brücke Rotmoosweg bis Stadtgrenze

• Baubeginn: Juni 2024
• Voraussichtliche Fertigstellung: Anfang 2026
• Abschnittlänge: 2.4 km
• Art der Maßnahme: Gewässeraufweitung, Ausgleich des Längsgefälles, Vorlandabsenkungen)
• Abflussertüchtigung von ca. 5 m³/s auf 15.5 m³/s
• Projektierte Gesamtkosten: € 7.440.000,- (davon entfallen ca. 20% auf die Stadt Graz, etwa 80% werden von Bund und Land gefördert)
• Schutzgrad am Schöckelbach nach Fertigstellung: HQ₃₀

Bei der Planung dieses Ausbauabschnittes wurde neben den Belangen des Hochwasserschutzes auch auf die ökologische Ausgestaltung großer Wert gelegt. Es werden neben der Aufweitung des Gewässers auch große Bereiche des Vorlandes abgesenkt und in die Gewässerlandschaft integriert, um einen großzügigen Natur- und Rückzugsraum für Flora und Fauna zu schaffen. Diese Flächen stellen eine wesentliche, naturnahe Aufwertung für den gesamten Schöckelbach dar. 

Aufgrund der beengten räumlichen Situation entlang des Schöckelbaches ist es jedoch leider nicht durchgehend möglich, intensiven Bewuchs einzubringen.

Der Bauabschnitt 4 ist in fünf Bauphasen unterteilt, die nacheinander ausgebaut werden:

• Bauphase 1: Brücke Rotmoosweg bis Brücke Innerhoferstraße
• Bauphase 2: Brücke Innerhoferstraße bis Brücke Weinitzenstraße
• Bauphase 3: Brücke Weinitzenstraße bis „Christbaumfarm" (linksufrig des Schöcklbaches)
• Bauphase 4: „Christbaumfarm" bis Dürrgrabenweg
• Bauphase 5: Dürrgrabenweg bis Stadtgrenze 

Änderung Bauablauf: Beim Hochwasserereignis im Juni 2024 wurde die Radegunderstraße in unterspült und muss saniert werden. Aufgrund der Schäden an der Straße wurden drei Brücken vorgezogen errichtet, um die notwendige Sperre zur Straßensanierung in diesem Bereich zu nutzen und die Verkehrsbehinderungen so gering und kurz wie notwendig zu halten.

Aktueller Stand der Arbeiten:

• Bauphase 1 abgeschlossen
• Teilbereiche der Bauphase 3 fertiggestellt (siehe Änderung Bauablauf oben)
• Bauphase 2 wird derzeit umgesetzt (Fertigstellung voraussichtlich Anfang 2025)
• Anschließend Beginn Bauphase 3 

Planungsausblick:

Derzeit läuft ein Generelles Projekt für ein zweites Rückhaltebecken in Weinitzen, da für einen HQ₁₀₀ Schutz bislang noch keine technische Lösung gefunden worden ist.

Neubau der Brücke Rotmoosweg

Der Ausbau des letzten Teilabschnittes des Schöcklbaches (Brücke Rotmoosweg bis Stadtgrenze) hat begonnen.
Im Zuge dieses Gewässerausbaus am Schöcklbach ist ein vollständiger Neubau der Brücke am
Rotmoosweg erforderlich. Leider ist es aufgrund der beengten Platzverhältnisse im unmittelbaren
Nahbereich der Brücke technisch nicht möglich, eine Ersatzbrücke für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen
während der Bauzeit zu errichten.
Es muss daher von Fußgänger:innen bzw. Radfahrer:innen vom 6. Mai bis Anfang August 2024 ein Umweg in Kauf genommen werden. Um Ihnen die Umstellung möglichst zu erleichtern, ist die alternative Wegeführung rückseitig
planlich dargestellt.
Dieser Weg kann nicht von motorisierten Fahrzeugen befahren werden. Diese müssen entweder über die
Weinitzenstraße (im Norden) oder die Andritzer Reichsstraße (im Süden) großzügig ausweichen.

Mit Anfang März hat der vierte Bauabschnitt der Hochwasserschutzmaßnahmen am Schöcklbach in Andritz begonnen. Damit werden künftig Bewohner:innen auf einer Siedlungsfläche von 55.000 m² besser vor Extremwetterereignissen geschützt sein. Zudem erfährt der Lebensraum für Tiere und Pflanzen eine deutliche Aufwertung.

Im Zuge des Hochwasserschutzausbaus wird auf einer Länge von 2,4 Kilometern die Verbreiterung des Wasserlaufes durchgeführt, wodurch der Schöcklbach in Zukunft deutlich mehr Wasser abführen wird können. Durch die an den Wasserlauf herangerückte Wohnbebauung der letzten Jahrzehnte ist dort derzeit kaum Raum für ausuferndes Wasser verfügbar, wo das Wasser bei Hochwasser ohne große Schäden anzurichten, versickern könnte. Die Bachausweitung ist für den Schutz der Bevölkerung vor Ort dringend geboten. 

Von besonderer ökologischer Bedeutung sind zwei neue ökologische Ausgleichsflächen, die auf der Höhe der Kohlbachersiedlung am Puchleitnerweg und beim Einmünden des Dürrschöcklbaches beim Dürrgrabenweg entstehen werden. Dort werden auf einer Fläche von etwa einem Fußballfeld Versickerungsflächen und neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen geschaffen.

In der Bachsohle ist eine Lehmabdichtung vorgesehen, die sogar ein Austrocknen des Bachbetts in Zeiten von länger anhaltender Trockenheit verhindern kann.