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Auf dem Prüfstand

Siemens Mobility Werk Graz eröffnet High-Tech-Prüflabor

08.04.2022

Was hier getestet wird, hält mehr als drei Jahrzehnte und muss enorm robust sein. Am Siemens Standort Graz, wo die Fahrwerkfertigung des international agierenden Unternehmens beheimatet ist, wurden heute vier neue Prüfstände feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Und diese ist eben, Räder und Elemente des Fahrwerks auf ihre reale Belastung draußen auf der Schiene von Straßen- oder Eisenbahnen sowie U-Bahnen und Hochgeschwindigkeitszügen zu überprüfen. In wenigen Tagen wird dabei der gesamte Lebenszyklus eines solchen Teils durchgespielt. Diese Tätigkeit erledigen die neuen Prüfstände schneller und effizienter. Kein Wunder, wurden sie doch von den Ingenieur:innen, die vor Ort tätig sind, selbst entwickelt und gefertigt. Damit werden neue Maßstäbe in der internationalen Schienenfahrzeugindustrie gesetzt, die Kompetenz des Standorts erweitert und die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der gefertigten Produkte noch einmal gesteigert.

Ein Standort mit langer Tradition

Bürgermeisterin Elke Kahr eröffnete heute gemeinsam mit Siemens-CEO Arnulf Wolfram (r.) und Standortleiter Stefan Erlach ein High-Tech Versuchslabor im Siemens Mobility Werk Graz.
Bürgermeisterin Elke Kahr eröffnete heute gemeinsam mit Siemens-CEO Arnulf Wolfram (r.) und Standortleiter Stefan Erlach ein High-Tech Versuchslabor im Siemens Mobility Werk Graz.© Werner Krug

Bei der feierlichen Inbetriebnahme im Siemens Mobility Werk Graz, Eggenberger Strasse 31, begrüßten CEO Arnulf Wolfram und Standortleiter Stefan Erlach Bürgermeisterin Elke Kahr, die vom besonders leistungsfähigen Prüflabor beeindruckt war. Insgesamt weckte der Standort, den es bereits seit 168 Jahren gibt, bei ihr Erinnerungen: "Es ist eine große Auszeichnung, dass ich heute bei dieser Eröffnung dabei sein darf. Ich bin Grazerin und komme aus einer Arbeiterfamilie. Dieser Industriestandort ist aus unserer Stadt nicht wegzudenken, aber auch nicht aus meiner eigenen Geschichte. Freundinnen und Freunde meiner Eltern, aber auch Menschen, denen ich im Alltag und in meinen Sprechstunden begegnet bin, haben hier einen guten Arbeitsplatz. Darauf bin ich als Grazerin und als Bürgermeisterin stolz. Die Geschichte dieses Traditionsbetriebs reicht an diesem Standort weit zurück. Es ist etwas Besonderes, mitten in der Stadt einen Industriebetrieb zu haben, der auf höchstem Niveau Produkte im Segment der Mobilität herstellt, vor allem des schienengebundenen Verkehrs. Dieser Bereich ist für Graz als Straßenbahnstadt, die ihr Netz vergrößern und verbessern möchte, sehr wichtig."

Von Graz aus in die ganze Welt

Fahrwerke aus Graz erobern längst die ganze Welt. Mit rund 1.400 Mitarbeiter:innen, 80 Lehrlingen und etwas 60 Werksstudierenden, einer Kapazität von rund 2.900 Fahrwerken pro Jahr sowie 1.000 Pantographen (Stromabnehmer) und einer Werksfläche von knapp 70.000 m² ist der Standort im Westen der Stadt weltweit einer der größten Produzenten von Fahrwerken für den modernen Schienenverkehr.

Aus diesem Grund verwundert es nicht, dass in einem der neuen Prüflabors gerade die Achse der Londoner Metro "auf Herz und Nieren" geprüft wird. "Achsen, auch Wellen genannt, sind sicherheitskritische Teile, die eine wichtige Rolle spielen", erklärt Arnulf Wolfram. Stolz sei der Siemens-Chef auf die rund 250 Ingenieurinnen und Ingenieure, die in Graz die Schienenfahrzeugtechnologie von morgen entwickeln und eng mit den Universitäten kooperieren. Das Gros dieser Arbeit erfolgt IT-unterstützt, sodass vollständige virtuelle Abbilder der bis zu 20 Tonnen schweren Drehgestelle entstehen. Doch bevor eine Komponente in Serie gehen kann, kommen eben die Prüflabore zum Einsatz. Diese befinden sich in großen metallenen Boxen - aus Sicherheitsgründen.

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