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LUIS*A am Campus

Aktion gegen sexuelle Belästigung an der Uni Graz

01.06.2023

Bereits seit 2019 bietet das Projekt "Ist Luisa da?" schnell und diskret Hilfe bei sexueller Belästigung. Unter dem Motto „Hinschauen - Sensibilisieren - Helfen" eröffneten Bürgermeisterin Elke Kahr und Uni Graz Rektor Peter Riedler heute nun den ersten LUIS*A-Spot am Campus der Uni Graz. „Universitäten haben Vorbildwirkung für die Gesellschaft. Daraus erwächst eine Verantwortung, die wir wahrnehmen, indem wir uns aktiv gegen Diskriminierung, aber stark für Gleichbehandlung und für den Schutz von Grundrechten engagieren", betont Peter Riedler.

Uni Graz Rektor Peter Riedler, TARA-Geschäftsführerin Ina Mastnak, Projektkoordinatorin Johanna Kerschbaumer und Bürgermeisterin Elke Kahr (v. l.) präsentierten LUIS*A am Campus.Der LUIS*A-Spot in der Hauptbibliothek. Ein zweiter befindet sich an der RESOWI-Bibliothek, weitere sind in Planung.

Aufklärung und Enttabuisierung

Zusammen mit den rund 60 Luisa-Lokalen in Graz und dem Projekt Luisa geht schwimmen in den Grazer Bädern ist LUIS*A am Campus ein weiterer Schritt im Kampf gegen sexuelle Belästigung. Es geht ums Hinschauen und um rasche Hilfe, wenn diese benötigt wird. „Sexuelle Belästigung kennt keine bevorzugten Orte oder Tageszeiten. Mädchen und Frauen können jederzeit und überall bedrängt und belästigt werden. Deshalb ist es so wichtig, dass Betroffene jetzt auch am Campus der Uni Graz schnell und unkompliziert Unterstützung bekommen, wenn sie nach Luisa fragen", erklärt Elke Kahr und freut sich, dass es nun gelungen ist, den Aktionsradius des Projektes weiter auszubauen.

Schnelle Hilfe in Akutsituationen

An den LUIS*A-Spots, die nun an der Ausleihe der Hauptbibliothek und der RESOWI-Bibliothek eröffnet wurden, finden alle Personen, die am Campus von sexuellen Übergriffen betroffen sind, in Akutsituationen rasch und unkompliziert Schutz. Betroffene können einfach nach Luisa fragen und erhalten dann, ohne die Situation weiter erklären zu müssen, schnell Hilfe um Sicherheit zu schaffen und aus der Situation zu kommen. Das Universitätspersonal, das an den LUIS*A-Spots tätig ist, wird professionell geschult: durch die Polizei, durch Johanna Kerschbaumer, Projektleiterin und Juristin im Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der Uni Graz, sowie durch Ina Mastnak, Geschäftsführerin von TARA, der Frauenberatungsstelle bei sexueller Gewalt Steiermark.

Sexualisierte Gewalt kann jede treffen. Drei Viertel aller Frauen in Österreich erleben im Laufe ihres Lebens sexuelle Belästigung. In der Beratungsstelle TARA beraten wir seit 1984 betroffene Frauen und Mädchen ab 16 Jahren. Wir wissen: Sexuelle Belästigung kennt viele Formen. Nicht immer ist sie strafrechtlich verfolgbar, nicht immer können Betroffene erzählen, warum sie sich unwohl fühlen. Hier greift Luisa ein", so Mastnak.

LUIS*A am Campus wächst weiter

Nach den ersten beiden LUIS*A-Spots in den Bibliotheken sollen bald weitere folgen und das Universitätsgelände mit einem Netz aus Anlaufstellen überziehen. Damit will das Projekt auch sensibilisieren und dazu beitragen, die Wahrnehmung für sexuelle Belästigung zu schärfen. "Geplant sind ca. 20 LUIS*A-Spots am Campus verteilt, die gut erreichbar sind. Es braucht auch Mut zu sagen, dass die Universität kein Ort ist, der von sexueller Belästigung ausgenommen ist", so Johanna Kerschbaumer. Konkret soll das Projekt die Wahrnehmung für Fehlverhalten schärfen. Vor allem aber sollen Studierende und Mitarbeiter:innen der Uni Graz noch besser geschützt und Übergriffe möglichst verhindert werden.

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