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Einmal Österreicher:in, immer Österreicher:in

Weltbund-Tagung in Graz

07.09.2023
Pressegespräch anlässlich der Weltbund-Tagung im Mediacenter des Rathauses: Bürgermeisterin Elke Kahr (2. v. l.) und der  Weltbund-Präsident Werner Götz (3. v. l.) ...... mit Vizepräsident:in Edith Pürschel und Wolfgang Ruso.Angeregte Unterhaltung über ein wichtiges Thema.Das Medieninteresse war groß.

Dieses Motto hatte sich der Weltbund auf die Fahnen geheftet, der noch bis 10. September im Grazer Congress tagt. Um seine Botschaft rund um die Anliegen der Auslandsösterreicher:innen möglichst breit zu streuen, hatte die Interessensvertretung am heutigen 7. September zu einer Pressekonferenz ins Mediacenter des Rathauses geladen, zu der auch Bürgermeisterin Elke Kahr gekommen war. "Ich freue mich sehr, dass Sie unsere Stadt für Ihre jährliche Tagung ausgewählt haben", betonte die Bürgermeisterin und gab zu bedenken: "Wir hören viel über Menschen, die zu uns kommen, aber kaum über jene, die unser Land verlassen haben und geblieben sind, sei es der Liebe oder des Jobs wegen. Dies sind Menschen mit einem offenen Weltbild und großer Toleranz, bei den meisten von ihnen ist aber auch die Verbundenheit zu ihrer Heimat nie verloren gegangen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass es eine Organisation wie den Weltbund gibt, die sich für sie und ihre Rechte stark macht. Dieses Engagement ist absolut unterstützenswert!" 

Hauptforderung

Weltbild-Präsident Werner Götz freute sich sehr, das zu hören und kam gleich auf das wichtigste Anliegen der Vereinigung zu sprechen: die Beibehaltung der österreichischen Staatsbürgerschaft für all jene, die eine neue erwerben mussten, um in ihrer neuen Heimat etwa beruflich weiterzukommen. "Unser Land ist mit Malta und den Niederlanden einer von drei Staaten, in denen dies nicht selbstverständlich ist. Die Politik ist sich aber nicht bewusst, wie viel wertvolles Kapital dadurch verloren geht: Wir bilden Menschen aus und verlieren dann ihr Wissen und ihre Erfahrungen ans Ausland. Denn wer derart ausgebürgert und ausgestoßen wird, fühlt sich in Österreich nicht mehr willkommen und wird sicher auch nicht mehr hierher zurückkehren." Dies betreffe aktuell rund 595.000 Menschen in aller Welt. "Die meisten wollen Österreicher und Österreicherin bleiben, auch wenn sie in einem anderen Land leben. Nicht wenige von ihnen möchten nur einen Teil ihres Lebens im Ausland verbringen, viele springen auch sozusagen von Land zu Land. All diesen die Rückkehr nicht mehr zu ermöglichen, ist ein großer Verlust für die Republik!"

Finanzielle Lage

Der Weltbund werde deshalb nicht müde, seine Anliegen in den österreichischen Bundesländern und bei den Parteien intensiv zu verbreiten, betonte Vizepräsidentin Edith Pürschel, die auch auf die verknappte finanzielle Lage des Weltbundes zu sprechen kam, denn: Für ihre Aktivitäten benötige die Vereinigung dringend mehr Geld. So seien etwa neben der regelmäßig erscheinenden RotWeißRot-Zeitschrift aktuell Kooperationen mit der APA (RotWeissRot-Podcast) oder eine Innovationskampagne, bei der mittels Crowdsourcing die besten Ideen zur Stärkung des Serviceangebotes eingereicht werden können, am Laufen, auch die Vernetzungstreffen würden sich nicht von selbst finanzieren. 

Weitere Ziele

Vizepräsident Wolfgang Ruso informierte die anwesenden Pressevertreter:innen noch über weitere Ziele des Weltbundes, der seit seiner Gründung im Jahr 1952 ehrenamtlich tätig ist (Ruso: "Wir stellen unsere Zeit zwei Monate im Jahr kostenlos zur Verfügung!") und rund 20.000 Mitglieder hat. So ist man nicht nur eine Interessensvertretung in politischer, kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht für die Auslands- und "Herzensösterreicher:innen" sowie eine Brücke zwischen den Ausgewanderten, den Gastländern und den Behörden im Inland, sondern auch ein Sprungbrett für Österreicher:innen, die ins Ausland gehen, ein Förderer der Beziehungen zwischen den Ländern, Festiger des Gemeinschaftsgefühls, Anbieter von verschiedensten Serviceleistungen und vieles andere mehr.

Bei der Festveranstaltung am Abend im Congress wird übrigens mit dem gebürtigen Knittelfelder Meinrad Sprenger, der sich in Spanien mit seinem Start-up MásMóvilder zum Top-Unternehmer im Telekombereich hochgearbeitet hat, der Auslandsösterreicher des Jahres gekürt.

Abend-Empfang im Grazer Congress

Die Stimmung war außerordentlich gut, als die Teilnehmer:innen der Weltbundtagung den gestrigen Donnerstag mit einem Empfang im Congress Graz ausklingen ließen. Die Stadt Graz hatte die Gäste dazu eingeladen und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner übernahm die Begrüßung. Sie war gemeinsam mit Gemeinderätin Zeynep Aygan-Romaner gekommen: "Danke, dass sie mich hier so herzlich empfangen haben und dass ich gleich beim Eintreten so viele interessante Menschen kennenlernen durfte", strahlte Schwentner über das ganze Gesicht. Den "Herzens-Österreicher:innen", wie sich die Mitglieder des Weltbunds selbst bezeichnen, prophezeite die Vizebürgermeisterin für das bevorstehende Wochenende nicht nur sonniges Wetter, sondern auch viele schöne Einblicke in Grazer Wirtschaftsbetriebe und in die Gastronomie. Zudem empfahl Schwentner einen Besuch am Kaiser-Josef-Markt, der auch zu ihrem Samstags Fixterminen zählt. "Sie alle sind Botschafter:innen unseres Landes in der ganzen Welt und ich hoffe, dass sie bei ihrem Aufenthalt in Graz ein Stück Heimat vorfinden und in ihrem Herzen bewahren können." 

Davon war Weltbund-Präsident Werner Götz überzeugt: "Die Gastfreundlichkeit, mit der wir hier aufgenommen wurden ist beispielgebend für andere Städte. Wir haben uns sofort wohlgefühlt und sind beeindruckt von der Dynamik und tollen Stimmung, die in Graz herrscht." Seinen Tagungs-Kommiliton:innen wünschte er weiterhin viel Erfolg: "Bleiben sie uns gewogen und halten sie die Fahnen für die Steiermark und Österreich hoch." 

Als Gastgeschenk bekam Götz den jüngsten Graz-Geschichte-Band überreicht. Bürgermeisterin Elke Kahr stieß zu späterer Stunde zum Empfang hinzu und mischte sich unter die Gäste. 

Prost auf die Heimat!Steirische Klänge umrahmten den Empfang im Congress.Die gute Laune und Herzlichkeit kam nicht zu kurzGemeinderätin Zeynep Aygan-Romaner (r.) und Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (l.) plauderten mit den Gästen.Kulinarische Genüsse aus der Steiermark mundeten den "Herzens-Österreicher:innen"Ein Gastgeschenk von Vizebürgermeisterin Judith Schwentner für Präsident Werner Götz

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