Im Foyer des Grazer Rathauses ist seit 20. Mai die Ausstellung „unser Grazer Wald" zu sehen, die die Bedeutung des Waldes für das Stadtklima, die Artenvielfalt und die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Waldenquete am 22. Mai am Lustbühel bildet anschließend den Auftakt zur Bewusstseinsbildung, passend zum internationalen Tag der Biodiversität: Bei Vorträgen, Führungen und Gesprächen mit Expert:innen steht die nachhaltige Waldbewirtschaftung im Mittelpunkt - und der Wald als wertvoller Lebensraum für alle.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Luise Kloos, die betont: „Der Titel der Ausstellung ist bewusst gewählt, denn der Wald gehört allen Menschen. Wir sind uns gar nicht so bewusst, dass ein Viertel des Grazer Stadtgebietes Wald ist - eine Ressource, die die Grazerinnen und Grazer täglich nutzen können." Texte von Autor:innen aus Graz oder mit Graz-Bezug runden dabei die Vielschichtigkeit des Themas ab und zeigen, dass dieses weit über die fachliche Betrachtung hinausgeht, weil jeder und jede die persönlichen Erfahrungen, die Erwartungen an den Wald und das Erleben von Wald hat. Bilder und Texte vermitteln einen Eindruck über die Vielfältigkeit an Erscheinungsformen und Bezugsformen zum Wald. „Unser Grazer Wald" zieht mit dieser Ausstellung vom 20. Mai bis zum 2. Juni in das Grazer Rathaus zu Besuch und kann vom 22. Mai bis zum Erntedankfest am 1. Oktober am Lustbühel sowohl als Ausstellung als auch in der Natur erlebt werden.
Waldenquete am Donnerstag, 22. Mai 2025, Lustbühel
Am internationalen Tag der Artenvielfalt, dem 22. Mai, findet am Biodiversitätszentrum Lustbühel von 9 bis 16 Uhr die Waldenquete statt, die eine geschlossene Veranstaltung ist. GBG-Geschäftsführer Günter Hirner blickt der Waldenquete mit großer Erwartung entgegen: „Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit, nicht nur Landwirtschaft hautnah zu erleben, sondern sich auch bei Führungen und Vorträgen von Expertinnen und Experten ein Bild von der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zu machen. Erkenntnisse aus der Waldenquete werden wir auch in die neue Waldstrategie einfließen lassen."
Einer der Vortragenden wird Oberförster Peter Bedenk sein, der mit den Herausforderungen und den Verantwortlichkeiten für die Waldwirtschaft bestens vertraut ist: „Im Wald erleben wir den Klimawandel hautnah. Deshalb haben wir bereits 2001 eine Strategie entwickelt, wie wir unsere Wälder nachhaltig bewirtschaften wollen."
Das Forstgesetz verpflichtet zur Nachhaltigkeit in allen Bereichen - ökologisch, sozial und wirtschaftlich. „Diese Funktionen müssen gleichwertig und nachhaltig sichergestellt werden. Das wollen wir auch mit der Ausstellung und der Waldenquete bewusst machen."
Der Wald zieht ins Rathaus ein
Auch die Politik zeigt sich erfreut und sichert die Unterstützung zur nachhaltigen Entwicklung des Grazer Waldes zu. So betont Stadtrat Manfred Eber: „Die Steiermark ist bekanntlich das grüne Herz Österreichs. Dabei vergisst man oft, dass es in Graz auch über 3.000 Hektar Wald gibt, wovon die GBG rund 627 Hektar bewirtschaftet. Für mich ist es immer etwas ganz Besonderes, wenn man bewusst in den Wald hineingeht. Es freut mich daher, dass in Graz nach über 20 Jahren bald eine neue Waldstrategie im Gemeinderat beschlossen werden soll, um diesen wertvollen Lebensraum zu schützen."
Auch Vizebürgermeisterin Judith Schwentner zeigt sich erfreut: „Ich finde es wunderbar, dass der Wald jetzt bei uns im Rathaus einzieht und daran erinnert, wie wichtig der Waldbestand für unsere Stadt ist. Der Wald ist nicht nur schön, sondern lebensnotwendig - für uns Menschen, fürs Klima und für die Artenvielfalt in der Stadt."
Neue Bänke für den Lustbühel
Ergänzt wird die Ausstellung durch ein kreatives Projekt: Waldbänke mit literarischen Zitaten laden künftig am Lustbühel zum Innehalten ein. Das erste von vorerst sieben Bankerln ist bereits im Rathaus ausgestellt und wird danach an den Spazierwegen am Lustbühel aufgestellt. Übrigens: Patenschaften sind nicht nur für Bäume, sondern auch für diese besonderen Bänke möglich!