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Grazer Zukunftskonferenz: Gemeinsames Bild für die Innenstadt

Teilnehmer:innen entwickeln gemeinsames Bild

10.09.2025

Im Rahmen der Grazer Zukunftskonferenz Innenstadt haben über 80 Vertreter:innen aus verschiedenen Bereichen der Stadtgesellschaft ein gemeinsames Zukunftsbild für das Stadtzentrum entwickelt. Grundlage dafür waren mehr als 600 Ideen, die zuvor von Bürger:innen eingebracht wurden. Die Konferenzteilnehmer:innen einigten sich auf wichtige Punkte wie die Schaffung einer Innenstadt, die allen Menschen offensteht, die Förderung von Grünflächen und Sitzmöglichkeiten, die Gewährleistung von Sauberkeit und die Verbesserung der Angebote für Familien. Auch die Themen Wohnen, Gesundheitsversorgung, soziale Angebote, Barrierefreiheit, Mobilität und die Rolle des Citymanagements wurden intensiv diskutiert. Die Ergebnisse werden nun veröffentlicht und in der Stadtregierung diskutiert, um konkrete Schritte für die Umsetzung der Vorschläge zu definieren. Ein visuelles Konzept soll die weitere Entwicklung leiten.

Wie soll die Grazer Innenstadt im Jahr 2030 aussehen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Zukunftskonferenz Innenstadt, die gestern im Schloßbergsaal der Steiermärkischen Sparkasse stattfand. Rund 80 repräsentativ ausgewählte Teilnehmer:innen aus allen Bereichen der Stadtgesellschaft - von Bewohner:innen über Wirtschaft und Kultur bis hin zu Wissenschaft und Verwaltung - erarbeiteten auf Basis von mehr als 600 zuvor eingebrachten Ideen ein gemeinsames Zukunftsbild für das Herz der Stadt.

V.l.: Stadtrat Günter Riegler, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner, Bürgermeisterin Elke Kahr, SPÖ-Vorsitzende Doris Kampus und Stadtrat Manfred Eber.Die Moderation übernahm Simone Koren-Wallis aus der Abteilung für Kommunikation.Günter Riegler stellte sein Zukunftsbild vor.Reinhard Gussmagg stimmte die Teilnehmenden mit einer Keynote auf den Workshop ein.

Breite Beteiligung als Fundament

Seit Ende Juli hatten Bürger:innen die Möglichkeit, ihre Vorschläge online oder per Post einzubringen. Die Resonanz war überwältigend: Über 600 kreative, kritische und konstruktive „Puzzlesteine" wurden gesammelt. Diese bildeten die Arbeitsgrundlage für die Konferenz.

Impulse und Diskussionen

Nach Begrüßungen durch Bürgermeisterin Kahr, Vizebürgermeisterin Judith Schwentner und SPÖ-Vorsitzende Doris Kampus folgten fachliche Impulse: Stadtrat Günter Riegler stellte die wirtschaftliche Perspektive vor, Wissenschaftler:innen präsentierten aktuelle Daten zur Situation der Innenstädte, und eine Keynote unterstrich die Bedeutung positiver Zukunftsbilder.

Ergebnisse: Worauf sich alle einigen konnten

Im Zentrum der Konferenz stand die Entwicklung konkreter Zukunftsbilder. In den fünf Themenfeldern wurden zahlreiche Vorschläge diskutiert und bewertet. Folgende Punkte wurden durchwegs positiv bewertet:

  • Die Innenstadt soll Platz für alle bieten.
  • Die Innenstadt soll stärker begrünt werden.
  • Es soll mehr Sitzgelegenheiten und mehr Schatten geben.
  • Die Innenstadt soll sauber sein.
  • Es soll Angebote für Familien und Kinder geben.
  • In der Innenstadt soll man weiterhin wohnen können.
  • Eine gute Gesundheitsversorgung soll garantiert werden.
  • Für Drogenszene und Obdachlose sollen mehr Alternativen angeboten werden.
  • Bei Veranstaltungen soll Qualität vor Quantität stehen.
  • Kultur soll einen höheren Stellenwert bekommen.
  • Die Innenstadt soll gut erreichbar sein.
  • Der öffentliche Verkehr soll weiter verbessert werden.
  • Fuß- und Radverkehr sollen sich nicht gegenseitig stören.
  • Es soll genügend leistbare Parkplätze und Radabstellplätze geben.
  • Die Innenstadt soll barrierefrei sein.
  • Das Citymanagement soll eine Schlüsselrolle einnehmen.
  • Leerstand soll hintangehalten werden.
  • Basisleistungen (WCs, Schließfächer etc.) sollen verbessert werden.

Nächste Schritte

Die bildliche Darstellung der Vision für Graz.
Die bildliche Darstellung der Vision für Graz.© gussmagg-art.com

Reinhard Gussmagg, der in seiner Keynote erklärte, wie wichtig eine gemeinsame Vision für die Zusammenarbeit in Teams ist, begleitete die Konferenz als Zeichner und hielt die Ergebnisse in einem Entwurf eines visuellen Zukunftsbildes fest. Das Bild wird nun noch fertiggestellt und soll künftig als Richtschnur für die weitere Entwicklung der Innenstadt dienen. Die Ergebnisse der Konferenz werden nun ausgewertet und anschließend veröffentlicht. Darauf folgt die politische Diskussion in der nächsten Stadtregierungssitzung. Die Umsetzung wird dann mit den jeweiligen Abteilungen besprochen.

Alle Ergebnisse sowie weitere Informationen finden Sie in Kürze unter graz.at/zukunft.

Stimmen aus der Politik

Bürgermeisterin Elke Kahr: „Die Konferenz hat mit vielen interessanten Beiträgen zu einer dringend nötigen Versachlichung der Debatte beigetragen und wichtige Denkanstöße geliefert. Die Authentizität der Grazer Innenstadt darf nicht verloren gehen, sie ist für die Bewohnerinnen und Bewohner ebenso unverzichtbar wie für die Besucher:innen aus aller Welt."

Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Die Zukunftskonferenz hat klar gezeigt: Wir alle lieben Graz! Im konstruktiven Dialog mit vielen engagierten Grazer:innen - von Wirtschaftstreibenden über Kulturschaffende bis zu Jugendlichen, Senior:innen und Menschen mit Behinderungen - haben wir an einem positiven Zukunftsbild gearbeitet, das konkrete Perspektiven für Stadtleben, Mobilität, Wirtschaft und Aufenthaltsqualität eröffnet. Das Morgen unserer schönen Stadt hat bereits begonnen und wir gestalten es gemeinsam weiter."

Stadtrat Manfred Eber: „Vielen Dank an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Zukunftskonferenz sowie an alle Grazerinnen und Grazer, die sehr viele Ideen zuvor eingebracht haben. Nun gilt es, gemeinsam mit Expertinnen und Experten zu prüfen, welche Vorschläge tatsächlich umsetzbar sind."

Vorsitzende der SPÖ Doris Kampus: „Ich begrüße die Innenstadtkonferenz, da wir hier direkt mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmerinnen und Unternehmern in ihrem unmittelbaren Umfeld ins Gespräch kommen - und nicht über sie sprechen. Die eingebrachten Ideen sind wertvolle Inputs für uns alle. Den Weg der BürgerInnen-Beteiligung, den die SPÖ schon mehrfach eingefordert hat, setzen wir erfolgreich fort."

Stadtrat Günter Riegler: „Damit die Grazer Innenstadt als Handelsstandort funktioniert, braucht es gewisse Rahmenbedingungen. Die Erreichbarkeit spielt dabei eine große Rolle, aber auch Faktoren wie Sicherheit und Sauberkeit. Weitere wichtige Punkte sind der Ausbau des Citymanagements und eine Entbürokratisierung - die Stadt muss wieder mehr ein Ermöglicher sein und darf den Betrieben keine Steine in den Weg legen. Ich habe gemeinsam mit Experten und allen Stakeholdern der Innenstadtwirtschaft ein Konzept erarbeitet, das ich bei der ,Zukunftskonferenz‘ präsentiert habe. Konzepte sind das eine - konkrete Umsetzungsmaßnahmen müssen jetzt folgen. Dafür werde ich mich als Wirtschaftsstadtrat weiterhin einsetzen."

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