Sozialpreis für Kurt Senekowitsch
Kurt Senekowitsch wurde mit dem Otmar-Pfeifer-Preis der Stadt Graz ausgezeichnet. Der Preis, dotiert mit 2.400 Euro, würdigt besonderes soziales Engagement. Senekowitsch wurde für seinen Einsatz als Gründer des Vereins Achterbahn und für sein Engagement im Ressidorf der Caritas geehrt. Die Jury, bestehend aus Vertreter:innen aller Stadtregierungsfraktionen und der Leiterin des Sozialamtes, entschied sich einstimmig für Senekowitsch.
Der Otmar-Pfeifer-Preis erinnert an den Sozialarbeiter Otmar Pfeifer, der sich besonders für Menschen in Not eingesetzt hat. Bürgermeisterin Kahr betonte, dass Pfeifer nie gezögert hat, sich für andere einzusetzen, und dass der Preis eine Form des Dankes sei. Senekowitsch spendet das Preisgeld an das Ressidorf. Er selbst war früher von Obdachlosigkeit betroffen und möchte mit seinem Engagement anderen helfen, wieder Fuß zu fassen. Der Sohn von Otmar Pfeifer, Thomas, bestätigte, dass Senekowitsch ein würdiger Preisträger im Sinne seines Vaters ist.

Der Stadtsenatssaal war heute am späten Vormittag erfüllt vom "Spirit" des Otmar Pfeifer. Als Sozialarbeiter im Sozialamt der Stadt Graz hat sich der 2015 Verstorbene mit unglaublich viel Engagement und Herzblut für Menschen, die Hilfe brauchten eingesetzt. Mit der für ihn typischen Hartnäckigkeit hat Pfeifer auch für jene gekämpft, die bereits aufgegeben wurden - stets nach seinem Motto "Keine Hilfe gibt's nicht."
Anlässlich seines Begräbnisses startete Sohn Thomas Pfeifer eine Spendenaktion zu Gunsten eines künftigen "Otmar Pfeifer Preises". Aus dieser Initiative heraus und nun mit Unterstützung der Stadt Graz wurde zum zweiten Mal der mit 2.400 Euro dotierte Preis für besonderes soziales Engagement vergeben.
In der Jury befinden sich Vertreter:innen aller Stadtregierungsfraktionen sowie die Leiterin des Sozialamtes, Andrea Fink. Die Wahl fiel unter zahlreichen Kandidat:innen nicht leicht, aber schließlich dennoch klar und einstimmig für Kurt Senekowitsch, dem Begründer des Vereins Achterbahn.
In liebevoller Erinnerung
Bei der heutigen Verleihung und feierlichen Urkunden-Übergabe war nicht nur der Ausgezeichnete sichtlich gerührt, sondern alle Anwesenden, die zum überwiegenden Teil beide - Kurt Senekowitsch und Otmar Pfeifer - persönlich kennen bzw. kannten.
Bürgermeisterin Kahr betonte: "Wir alle hier haben Otmar in liebevoller Erinnerung. Jede und jeder auf ihre/seine Weise." Auch was Pfeifer auszeichnete, beschrieb Kahr treffend: "Er hat nie gefackelt, sondern sich immer mit vollem Einsatz um Menschen, die Hilfe brauchten, gekümmert. Dafür gilt es zu danken und dieser Preis ist die schönste Art Danke zu sagen."
Die anwesenden Stadtsenatsreferent:innen Claudia Schönbacher, Kurt Hohensinner und Robert Krotzer sowie Gemeinderätin Sahar Mohsenzada waren sich einig, dass der frisch gebackene Preisträger Kurt Senekowitsch Ähnlichkeiten mit Otmar Pfeifer aufweise - allein schon, was die Entschlossenheit im "Kampf" für Menschen in Notlagen betrifft.
Preisgeld als Spende für das Ressidorf
Den Preisträger selbst plagten sogar Zweifel daran, ob er diese Auszeichnung verdiene: "Ich war mir unsicher. Rückmeldungen haben mich erst bestätigt, dass ich würdig bin", erzählt Senekowitsch bescheiden und unterstrich damit auch die große Freude über den Preis, den er für sein großes Engagement im Ressidorf der Caritas und natürlich den Aufbau des Vereins Achterbahn erhielt. Nachdem er vor fünf Jahren in Pension ging, stürzte sich Senekowitsch nach einer kurzen Auszeit gleich wieder voll ins soziale Engagement: "Ich war selbst einmal von Obdachlosigkeit betroffen. Da weiß man, wie es ist und vor allem, was es braucht, um wieder Fuß zu fassen."
Deshalb war für ihn auch sofort klar, dass er das Preisgeld an das Ressidorf spenden würde: "Die Burschen dort sollen sich was gönnen", lachte er zufrieden und vergaß an dieser Stelle nicht, seinen Dank auch an seine Familie, allen voran Gattin Johanna, auszusprechen.
Alle drei für Soziales zuständigen Stadtsenatsmitglieder - Kahr, Hohensinner und Krotzer - gratulierten Senekowitsch. Hohensinner unterstrich dessen unkonventionelle Art, auf Menschen zuzugehen und ihnen auf dem Weg in die richtige Richtung zu helfen. Robert Krotzer blickte zu seinem ersten Treffen mit Senekowitsch zurück: "Das war 2017 und daraus ist schließlich der 'Tag der seelischen Gesundheit' entstanden und groß geworden.
Auch der Thomas Pfeifer meldete sich zu Wort: "Ich bedanke mich, dass der Preis wieder zustande gekommen ist und bin völlig überzeugt, dass Kurt Senekowitsch ein würdiger Träger ist, voll und ganz im Sinne meines Vaters."
