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Feierliche Eröffnung der Koralmbahnstrecke

Alles, was Rang und Namen hat kam heute nach Graz bzw. Klagenfurt, um die Eröffnung der neuen Koralmbahnstrecke sowie der Premieren-Zugfahrt beizuwohnen.

12.12.2025

Die neue Koralmbahnstrecke zwischen Graz und Klagenfurt wurde feierlich eröffnet. Nach über 40 Jahren Planung und 27 Jahren Bauzeit ist die Verbindung nun Realität. Die Eröffnung wurde von zahlreichen Vertretern der Bundesregierung, darunter Bundespräsident Van der Bellen, Bundeskanzler Stocker und Vizekanzler Babler, sowie den Landeshauptleuten der Steiermark und Kärnten begleitet. Die Bahnverbindung soll die Regionen stärken, die Wirtschaft ankurbeln und die Pendlerzeiten verkürzen. Mit der Inbetriebnahme werden 30 Prozent mehr Sitzplatzkapazitäten bereitgestellt. Die symbolische Inbetriebnahme erfolgte durch das Auflegen der Hände der Politiker auf die Strecke, woraufhin eine Premierenfahrt mit 800 Personen stattfand. Die Koralmbahn gilt als ein Jahrhundertprojekt der österreichischen Bahninfrastruktur.

Heute, am 12. 12. 2025 war es so weit: Die Koralmbahn wurde in Anwesenheit von viel Polit-Prominenz feierlich eröffnet.
Heute, am 12. 12. 2025 war es so weit: Die Koralmbahn wurde in Anwesenheit von viel Polit-Prominenz feierlich eröffnet.© Stadt Graz/Fischer

Das letzte Mal, dass eine Feierlichkeit dieser Größenordnung rund um die österreichische Eisenbahn stattgefunden hat, ist 116 Jahre her. Damals wohnte Kaiser Franz-Josef der Eröffnung des Tauerntunnels zwischen Kärnten und Salzburg persönlich bei, was ihn wohl sehr gefreut haben wird.

Aber auch heute fehlte es ganz und gar nicht an Prominenz, die auf den Bühnen am Grazer Hauptbahnhof bei Sonnenschein und am Klagenfurter Hauptbahnhof bei Hochnebel die Eröffnung dieses Jahrhundertprojekts der Bahninfrastruktur vornahm.

Die Staatsspitze, Bundespräsident Alexander van der Bellen, reiste bereits aus Wien mit dem Zug an und deklarierte sich als begeisterter Bahnfahrer: "Es ist ein schöner Tag, an dem das 6-Milliarden-Projekt einen guten Abschluss findet. Die Bahn bringt Regionen und Menschen zusammen." Was die Fahrzeit betrifft, so bemerkte der Präsident: "Jetzt braucht man von Graz nach Klagenfurt genauso lange, wie in Wien oft von einem Bezirk in den anderen." 

Auch Bundeskanzler Wolfgang Stocker und Vizekanzler Andreas Babler bezeichneten den Eröffnungstag als einen, der in die österreichische Geschichte eingehen werde: "Es ist ein schöner Tag für die Steiermark und Kärnten, aber auch für ganz Österreich. Es rücken Zentralräume zusammen, was Auswirkungen auf die Menschen hat, Impulse für die Wirtschaft, die Kultur und viele andere Bereiche bringt." Vizekanzler Babler meinte: "Es geht was. Mit dem Bau wurden in den vergangenen Jahren 75.000 Ganzjahresarbeitsplätze geschaffen. Kürzere Pendler:innenzeiten wirken sich positiv aus. Es ist wahrlich ein großer Baustein für die moderne Bahnindustrie." 

So sieht es auch Infrastrukturminister Peter Hanke: "Ab sofort gilt der neue Fahrplan. Wir haben 30 % mehr Sitzplatzkapazitäten. Österreich hat mit diesem Jahrhundertprojekt bewiesen, wie gut es funktioniert, was man gemeinsam etwas schaffen kann. Dafür gilt es allen Beteiligten Danke zu sagen." 

Am wohl strahlendsten war am heutigen Tag ÖBB-Generaldirektor Andreas Matthä unterwegs: "Das ist ein eisenbahnhistorischer Moment, dass nun erstmals zwei Städte, die noch nie durch die Eisenbahn verbunden waren, jetzt eine solche Verbindung haben. Das kann was. Es ist ein Privileg dabeisein zu dürfen." 

Auch die steirische-kärntnerische Landesspitzen meldeten sich zu Wort: Peter Kaiser sprach von der Koralmbahn als "Stern des Südens". Das Projekt sei viel kritisiert und als unrealisierbar eingestuft worden. Nun aber werde es eröffnet, was einen großen Aufbruch darstelle und zukunftsweisend sei. Mario Kunasek betonte die Impulse für die Bevölkerung, die Wirtschaft und den Tourismus. Auch für ihn sei es ein riesengroßer Freudentag. 

Für die Stadtoberhäupter Elke Kahr und Christian Scheider ergebe sich durch die "blitzschnelle" Erreichbarkeit nun häufiger die Gelegenheit zusammenzukommen, und sei es nur gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Kahr wurde vom Moderator gefragt, ob ihre Stadt für den Ansturm der Kärntner Nachbar:innen gerüstet sei: "Wir sind bereit, unsere Freundinnen und Freunde herzlich zu empfangen. Ich stamme aus einer Eisenbahnerfamilie. Bei uns zu Hause gibt es viele Zugfahrpläne und Fahrplanbücher, wir sind Bahnfahrer:innen." 

Die ehemalige Landeshauptfrau Waltraud Klasnic sowie die Witwe des ehemaligen Landeshauptmanns Jörg Haider, Claudia Haider, befanden sich ebenfalls unter den Festgästen. Klasnic und Haider hatten 2004 den Pakt offiziell besiegelt.

Einer, der heute auch besonders glücklich ist: Projektleiter Klaus Schneider. Der Wirtschaftsingenieur hat die Koralmbahn als "sein Baby" knapp drei Jahrzehnte betreut. 

Die symbolische Inbetriebnahme der Strecke erfolgte im Anschluss an die Grußworte durch das Auflegen der Politiker:innen-Hände. Damit war man auch gleich für die Premierenfahrt auf der 130 Kilometer langen Strecke "eingecheckt". Eine standesgemäße Flaschentaufe eines Railjets durch den Bundespräsidenten auf "Koralmjet" leitete das Boarding ein. Zwei Züge bestritten mit insgesamt 800 Fahrgästen die Premierenfahrt - noch schneller als planmäßig - in 39 Minuten. 40 Jahre nach den ersten Planungsideen und nach 27 Jahren Bauzeit war es so weit: Der Zug von Graz nach Klagenfurt fuhr ab - auf die Strecke, fertig, los!

Nahezu gespiegelt erfolgte die Eröffnung auf der Bühne in Klagenfurt, wobei die Runde der Ansprachen durch einen Lavanttaler Schulchor, der die Europa-Hymne intonierte, einen Farbklecks erhielt. Das bunte Festprogramm erstreckte sich dann in Graz wie in Klagenfurt über den gesamten Nachmittag.

Getroffen, Herr Präsident! Alexander van der Bellen nahm gemeinsam mit ÖBB-Generaldirektor Andreas Matthä die Zugtaufe vor.Großes mediales Interesse an der EröffnungNur 800 Leute konnten bei der Premierenfahrt dabeii sein.Eröffnung nach 27 Jahren Bauzeit: die neue KoralmbahnstreckeBürgermeisterin Elke Kahr und ihr Klagenfurter Pendant, Christian Scheider, standen dem Moderator Rede und Antwort.Eröffnung in Klagenfurt

Kampagne: Vom Kernöl zur Kasnudl

Vom Kernöl zur Kasnudl

Bereits seit dem 10. November begleiten Graz und Klagenfurt die Inbetriebnahme der Koralmbahn mit einer gemeinsamen Kampagne. Ziel ist es, die neue Bahnverbindung sichtbar zu machen und ihre Bedeutung für Mobilität, Erreichbarkeit und den Austausch zwischen den beiden Landeshauptstädten zu vermitteln.

Die Kampagne umfasst unterschiedliche Aktivitäten und Formate in beiden Städten, darunter Plakat- und Fahnenwerbung im öffentlichen Raum, Citylights, Social-Media-Maßnahmen sowie mediale Begleitung in den beiden Stadtzeitungen. Mit aufmerksamkeitsstarken Sujets und regionalen Bezügen durch Slogans wie „Vom Kernöl zur Kasnudl", „Zwei Städte ganz Nah" oder „41 Minuten, 2 Städte, 1 Gedanke" wurde die neue Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt zeitgleich und im gleichen Design präsent gemacht. Die Kampagne läuft noch bis Ende Dezember und setzt damit auch über den Eröffnungstag hinaus in beiden Städten Akzente, um über die neue Bahnverbindung zu informieren und ihre Auswirkungen auf Alltag, Wirtschaft und Freizeit sichtbar zu machen.

Video: Kernöl oder Kasnudl, Frau Bürgermeisterin und Herr Bürgermeister?

Staubwolke aus Tunnel sorgte für Verzögerungen

Eine Schrecksekunde gab es nach Start der Shuttlezüge, die von rund 5000 Menschen gratis gebucht worden waren: Es wurde Brandalam im Tunnel ausgelöst, die Feuerwehr rückte aus. Jedoch entpuppte sich das "Feuer" im Bereich der steirischen Zufahrt bald als aufgewirbelter Staub, von dem es, wie es seitens der ÖBB hieß, aus der Bauphase „noch immer trotz mehrerer Entstaubungsfahrten" viel gebe. Der Zwischenfall führte zu kleinen Verzögerungen bei den Sonderfahrten.

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